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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten
Autoren: K. H. Scheer
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ungeheuren Drang für den gewagten Sprung nach vorn. Ich fürchte, das Robotgehirn wird Ihnen beim Erkennen dieser Sachlage erhebliche Schwierigkeiten in den Weg legen. Versuchen Sie nicht, Arkon zu erreichen. Dort kommt Thora."
    Rhodan blickte auf die Bildschirme. Ein Dienstfahrzeug des arkonidischen Administrators auf der Welt Naat näherte sich in hoher Fahrt. Ohne Rücksicht auf die marschierenden Massen der Eingeborenen wurde der Wagen über das weite Gelände gefahren.
    Bully erhielt einen stummen Wink. Er verschwand im zentralen Antigravlift, um eine kleine Luftschleuse für die ankommende Arkonidin zu öffnen. Sie sahen auf den Schirmen, wie Thora in einer der riesenhaften Heckflossen der GANYMED verschwand. Zehn Minuten später tauchte sie verstört und aufgelöst in der Zentrale auf. Ihr schmales Gesicht war gerötet. Sie trug wieder die kleidsame Uniform einer arkonidischen Schlachtschiffskommandantin. Auf dem linken Schulterstück ihrer Kombi prangten die Symbole der Zoltral-Dynastie. Davor hatte man sich sechs Jahre früher noch verbeugt. Heute dachte niemand mehr daran, vor diesen Zeichen den Nacken zu krümmen. Thora ließ sich schwer atmend in einen Gliedersessel fallen. Sie öffnete erst die Augen, als sie Rhodans Hand auf ihrem Arm spürte.
    „In Ordnung, reden wir nicht mehr darüber", sagte Rhodan leise. „Nein, vergessen Sie es. Ich weiß, daß Sie von diesem schlafmützigen Burschen, der sich Administrator von Naat nennt, beleidigt und abgewiesen worden sind. Natürlich kann er uns keine Starterlaubnis erteilen, da das Robotgehirn es nicht für richtig findet. Ist es so?"
    Thora bekam feuchte Augen. Man hatte die stolze Arkonidin bisher noch niemals weinen sehen.
    „Es war noch nicht das Schlimmste", bekannte sie unnatürlich ruhig. „Dieser Wicht wagte es, mir, einer Zoltral, zu verstehen zu geben, meine Besatzung und ich wären eventuell sehr willkommen."
    „Oh?"
    „Als Hilfskräfte unter irgendeinem Roboter-Kommando", schrie sie auf. Ihr Gesicht verzerrte sich.
    „Stellen Sie sich das vor! Wir hätten eine diesbezügliche Anordnung des Robotgehirns abzuwarten. Das bedeutet also, daß man uns noch nicht einmal zurückfliegen läßt. Perry, bei allem, was mir heilig war und ist, unternehmen Sie etwas! Es gibt kein Großes Imperium mehr! Ich gebe das zu, was ich immer zu leugnen versucht habe: Meine Leute sind schwach, verdorben, sittenlos, wenig geistvoll und von erschreckender Müdigkeit."
    „Mit einigen Ausnahmen, junge Frau", sagte Rhodan gedehnt. „Mit einigen sehr großen Ausnahmen sogar! Eine davon sitzt vor mir. Okay, man will uns also sozusagen kapern, wie? Die GANYMED dürfte ebenfalls willkommen sein, ja? Sehr schön, meine Ahnung!"
    Rhodan drehte sich auf dem Absatz herum. Die Männer verstummten unter seinem berühmt-berüchtigten Lächeln, das wieder einmal zu sanft und zu liebenswürdig war, um beruhigend wirken zu können.
    „Leutnant Tifflor!"
    Der blutjunge Offizier, eben erst von der Raumakademie abgegangen und wegen seines hervorragenden Springer-Unternehmens mit dem silbernen Kometen, ausgezeichnet, nahm Haltung an. Tiff, wie er immer noch genannt wurde, glaubte seine letzte Stunde nahen. Diesen Gesichtsausdruck kannte er nur zu gut! So hatte Rhodan gelächelt, als er ihn, Tifflor, in einen unglaublichen Agenteneinsatz geschickt hatte.
    „Sir?" fragte der Zwanzigjährige.
    „Machen Sie bitte einen Fernaufklärer vom Typ Gazelle startklar. Ausrüsten für lange Fahrt, volle Bewaffnung. Die Außenschleusen bleiben geschlossen, danke sehr!"
    „Mister Marshall! Stellen Sie noch neun Mutanten aus Ihrem Korps zusammen. Ergänzende Fähigkeiten. Mit Ihnen möchte ich zehn gute Leute an Bord haben, Danke!"
    „Bully, suche vierzig erfahrene Männer aus dem alten Einsatzkommando Wega-Sektor heraus. Nur Freiwillige, wenn ich bitten darf, Leutnant Tifflor, achten Sie darauf, daß Sie etwa 55 Leute an Bord Ihrer Gazelle mitnehmen müssen. Das wäre alles. Oberst Freyt, die GANYMED bleibt unter Ihrem Kommando zurück. Volle Gefechtsbereitschaft. Lassen Sie Ihre Männer in den Stationen schlafen und essen. Wenn mein Signal kommt, müssen Sie aber innerhalb von zehn Sekunden startklar sein. Schaffen Sie das?"
    Freyt staunte.
    „Startklar, Sir?" fragte er. „Mit der GANYMED? Das haben wir schon einmal probiert, Sir! Wenn wir auf zwei Millionen Tonnen Schub hinaufgingen, sprangen die Fesselfelder auf einen Absorptionswert von wenigstens drei Millionen Tonnen. Starten,
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