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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten
Autoren: K. H. Scheer
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nicht sagen, daß ich diese trostlose Wüstenwelt als Endstation unserer Wünsche ansehe", bemerkte Rhodan zusätzlich mit einem feinen Lächeln.
    „Sehen Sie da hinunter, meine Herren! Die Naats marschieren in die gelandeten Schiffe hinein, wo sie je nach Qualitäten von Robotern eingesetzt werden. Wir erleben den Untergang einer hochzivilisierten Rasse, nämlich der von Arkon. Mit Hilfsvölkern lassen sich nur sehr selten Kriege gewinnen. Das Große Imperium steht aber in einem Kampf auf Leben und Tod. Es ist nur bewundernswert, daß die alten Arkoniden bereits vor einigen tausend Jahren die Degeneration voraussahen und schon damals Vorsorge trafen. Wenn man die technischen Kenntnisse besitzt, kann man eine Riesenmaschine bauen und sie so programmieren, daß sie im akuten Gefahrenmoment selbständig zu handeln beginnt. Genau das ist geschehen. Der Galaktische Rat von Arkon ist ausgeschaltet worden. Was Sie sehen, und was wir erlebt haben, wurde von der Maschine veranlaßt. Unsere Erfahrungen mit Arkoniden aus vornehmen Familien beweisen, daß diese Leute bestenfalls noch dazu fähig sind, sich über ein zertrampeltes Blumenbeet aufzuregen. Sie sind von dem Robotgehirn abgeschrieben worden."
    „Ahnen Sie, was das heißt, Sir?" warf ein Mann des mathematischen Teams ein. Rhodan nickte zögernd. Seine Augen umschatteten sich.
    „Allerdings! Es werden furchtbare Dinge geschehen. Der Robot wird überall zuschlagen, wo er Unbotmäßigkeiten gegen die Imperiumsgesetze vermutet. Die Programmierung der Maschine ist uralt. Die Daten wurden unter Voraussetzungen geschaltet, die heute längst überholt sind. Also wird der Robot versuchen, auf der Basis einer längst vergangenen Kolonial-Herrschafts- und Expansionspolitik in die Geschicke der Galaxis einzugreifen. Es kann passieren, daß ganze Welten infolge nichtiger Ursachen vernichtet werden. Die Macht dazu hat die Maschine nach wie vor. Die eingemottete Imperiumsflotte ist praktisch über Nacht erwacht."
    „Viel Vergnügen! Da sind wir ja genau im richtigen Moment gekommen", spöttelte Reginald Bull. „Darf man nun endlich erfahren, wie du bis zur Hauptwelt Arkon vordringen willst? Das Maschinenbiest läßt uns notfalls in der Luft verhungern."
    „Ein dehnbarer Begriff", murmelte Rhodan. „Ich, was ist?"
    John Marshall, Telepath und Chef des Mutantenkorps an Bord der GANYMED, lauschte mit geschlossenen Augen auf Impulse, die nur er und andere Mutanten verstehen konnten.
    „Thora kommt zurück", sagte er ohne jede klangliche Färbung in der Stimme. „Sie ist in größter Erregung ... nein, sie ist zutiefst niedergeschlagen."
    Marshalls Augen öffneten sich wieder. Dicht vor sich gewahrte er Rhodans brennenden Blick.
    „Es war voraussehbar", erklärte der Kommandant knapp. „Okay, wir werden uns wieder einmal auf die eigenen Füße stellen müssen. Crest...!"
    Der im Hintergrund der Zentrale stehende Arkonide erwachte aus seiner lethargischen Haltung. Langsam ging er auf die Kontrollen zu. Sein weißes Haupthaar fluoreszierte im Licht der eingeschalteten Bildschirme. Auf ihnen spielte sich noch immer die unheimliche Parade der dreiäugigen Zyklopen ab. Teilweise liefen die Naats auf allen vieren. Sie richteten sich erst dann zu ihrem wiegenden, schaukelnden Gang auf, wenn sie dicht vor den offenen Luftschleusen der gelandeten Raumschiffe zu paradieren begannen. Crest, der arkonidische Wissenschaftler aus der ehemals herrschenden Dynastie der Zoltral, verriet seine Gemütsstimmung allein durch seine interessenlosen, stumpfen Blicke.
    „Das ist der Untergang", sagte er tonlos. „Wenn eine Maschine zu herrschen beginnt, ist das wirkliche Leben verloren. Meine Familie ist vor sechs Jahren Erdzeit ihrer Ämter enthoben worden. Orcast XXI, aus der Familie der Orcast, ist von dem Robotgehirn zum neuen Imperator ernannt worden. Natürlich führt er ein Scheindasein, was ebenfalls für die 128 Mitglieder des Galaktischen Rates zutreffen dürfte. Machen Sie sich keine Illusion, mein Freund! Wir dürfen von Glück sagen wenn man uns wenigstens wieder nach Hause fliegen läßt."
    Rhodan entblößte die Zähne. Es war ein bissiges, lustloses Lächeln.
    „Crest - wir haben niemals damit gerechnet, das Imperium durch unser bloßes Erscheinen übernehmen oder retten zu können. Für so groß und bedeutend halten wir uns nicht."
    „Die menschliche Rasse ist größer und stärker als vermutet. Sie sind so, wie meine Vorfahren vor zehntausend Jahren waren. Sie besitzen einen
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