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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon
Autoren: Kurt Mahr
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mehr geführt. Warten Sie auf Begleitschiff!"
    In diesem Augenblick hatte sich Thora eingemischt. Ihrer Stimme nach waren ihre Energiereserven noch weitaus größer als die Crests.
    „Ein Begleitschiff!" fauchte sie wild. „Was Sie uns hierhergeschickt haben, ist ein Schlachtschiff, und wenn Sie es nicht sofort zurückholen, wird der Kommandant unseres Schiffes es vernichten müssen!"
    Rhodan sah verwundert auf. Sein Blick suchte Thora, aber Thora sah zu Boden.
    Aus dem Lautsprecher meldete sich wiederum die unbeteiligte Stimme: „Das ist unmöglich. Niemand kann ein arkonidisches Schlachtschiff vernichten."
    „Das werden Sie gleich sehen, Sie Narr!"
    In diesem Augenblick hörte man aus dem Hintergrund Rhodans Kommando an die Geschützstände.
    „Aber wir werden das Schlachtschiff zurückrufen", fuhr die fremde Stimme fort. „Unternehmen Sie nichts, bevor unser Begleitschiff bei Ihnen angekommen ist. Ende!"
    Den Rest wußte Rhodan selbst. Thora hatte ihn dazu veranlaßt, den Feuerbefehl zurückzunehmen. Das Schlachtschiff war verschwunden. Rhodan sah die beiden Arkoniden an.
    „Das ist nicht, was Sie erwartet haben?" fragte er auf arkonidisch.
    Crest rührte sich nicht, aber Thoras Kopf fuhr in die Höhe.
    „Das wissen Sie so gut wie wir!" zischte sie aufgebracht.
    Rhodan nickte. „Ja ... aber vielleicht ist der mangelnde Respekt Ihrer Abstammung gegenüber ein gutes Zeichen - für das ganze arkonidische Volk, meine ich. Allein aus der Tatsache, daß einem die Anrede Erlauchte oder Erhabener verweigert wird, sollte man keine allzu finsteren Schlüsse ziehen."
    Thora winkte ab. „Das sagten Sie, um uns zu trösten", erwiderte sie. „Aber Sie wissen so gut wie ich, daß eine ganze Welt einstürzen muß, bevor ein untergeordneter Arkonide einem Mitglied der herrschenden Familien die Anrede mit dem angemessenen Titel verweigert."
    Rhodan sah sie nachdenklich an. „Vielleicht ist eine Welt eingestürzt", sagte er leise.
    Wahrscheinlich hätte sich daraus eine Diskussion ergeben, wenn der Ortungsoffizier, der von dem Gespräch mit Arkon noch nichts wußte, nicht mit überschnappender Stimme eine weitere Transition in unmittelbarer Nachbarschaft der GANYMED gemeldet hätte.
    Bull fuhr dem aufgeregten Mann in die Parade: „Beruhigen Sie sich!" schnaubte er ihn an. „Das Schiff kommt planmäßig!"
    Rhodan rief die Leute von den Geschützständen ab. Nur Stand 1, der Fiktiv-Transmitter, blieb besetzt. Rhodan wollte nicht das Risiko eingehen, daß in diesen wichtigen Augenblicken - den wichtigsten vielleicht in der Geschichte der Menschheit - einer der Männer die Nerven verlor. Auf der anderen Seite mußte er wenigstens eine Waffe besetzt halten, um dem fremden Schiff nicht vollständig ausgeliefert zu sein.
    Die gewaltige Kugel kam schnell heran. Rhodan beobachtete die Manöver. Der arkonidische Pilot war ein Meister seines Faches. Fast meterweise rückte er heran, bis zwischen der Äquatorlinie seines Schiffes und der Außenhaut der GANYMED nur noch ein Spalt von achthundert Metern Tiefe klaffte, die Schutzschirme einander berührten und die Berührungsstelle hell aufleuchtete.
    Reginald Bull konnte seine Ungeduld nicht mehr zähmen.
    „Ich hab noch selten einen so unverschämten Kerl gesehen!" knurrte er böse. „Warum rückt er uns so dicht auf den Hals?"
    Rhodan zuckte lächelnd mit den Schultern. „Frag ihn!"
    Bull ließ es sich nicht zweimal sagen. Zornig hieb er die Sprechtaste des Telekoms nach unten, ließ die Bündelantenne sich in Richtung des Kugelschiffes drehen und gab das arkonidische Sendezeichen.
    Der Bildschirm leuchtete auf, surrende Fäden wollten sich zu einem Bild formen. Bull begann auf arkonidisch zu reden, noch bevor er sah, wen er vor sich hatte: „Raumkreuzer GANYMED an fremdes Arkon-Schiff! Was ist das für ein närrisches ... ooooooh!"
    Das Bild auf dem Schirm war deutlich geworden. Bull wich entsetzt einen Schritt zurück und starrte es an. Aus zusammengekniffenen Augen sah er ein Wesen, das, nach den Geräten zu urteilen, die sich neben ihm abbildeten, wenigstens drei Meter groß sein mußte. Das Wesen stand ein gehöriges Stück weit vom Aufnahmegerät entfernt, so, daß es in seiner ganzen Größe zu erkennen war. Ohne Zweifel gehörte es einer humanoiden Rasse an. Es hatte zwei Beine, dick wie ägyptische Tempelsäulen, und zwei Arme, die lang und seltsam schlaff vorne am Körper herabbaumelten. Der Kopf - nun, es war ein Kopf, wenn er auch aus einer geometrisch exakten,
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