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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon
Autoren: Kurt Mahr
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den Arkoniden zu beruhigen.
    Crest reagierte nicht. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Aber der Raum vor der GANYMED schien frei. Das mächtige Imperium gab den fremden Eindringlingen eine kleine Verschnaufpause.
    Rhodan stand auf, ging an den Arbeitsplätzen seiner Offiziere vorbei und gönnte jedem der Männer ein aufmunterndes, beruhigendes Wort. Vor Crest blieb er stehen, wartete, bis der Arkonide in seiner Furcht seine Anwesenheit überhaupt bemerkt hatte, und sagte: „Ich stelle Ihnen und Thora den gesamten Funkraum zur Verfügung. Sie kennen sich mit den Instrumenten aus. Versuchen Sie, mit Arkon zu sprechen! Machen Sie Ihrem Volk klar, daß wir nicht als Feinde kommen! Und tun Sie es so, daß Sie Erfolg damit haben! Sonst sind wir alle miteinander verloren."
    Crest nickte verwirrt, stand auf und ging zum Schott hinaus. Rhodan sah ihm nach. Dann rief er Thora an und bat sie, Crest zu helfen. Allerdings sah Thora so aus, als brauche sie selbst Hilfe sehr nötig.
     
    *
     
    Rhodan hatte die Geschwindigkeit des Schiffes gedrosselt, nachdem die letzten Fernschüsse des äußeren Festungsringes hinter der GANYMED zurückgeblieben waren. Es war sinnlos, mit neunzig Prozent Lichtgeschwindigkeit in das System hineinzurasen. Vorsicht war notwendig, auch wenn Vorsicht auf der anderen Seite Zeit beanspruchte und die Gefahr vergrößerte, daß die GANYMED vor Erreichen der Arkon-Bahn noch einmal angegriffen würde.
    Thora und Crest versuchten seit Minuten, ihre Heimatwelt über Hyperfunk zu erreichen. Bis jetzt war noch kein Erfolg zu verzeichnen. Arkon meldete sich nicht!
    Verdacht stieg in Rhodan auf. Arkon meldete sich nicht! War die Welt der Arkoniden einer Katastrophe zum Opfer gefallen? Hatte ein Krieg die arkonidische Zivilisation ausgelöscht?
    Unsinn, verwarf Rhodan seine eigene Furcht. Woher dann die Riesenflotten, die in anderen Teilen des Raumes so furchtbar unter den Motunern aufgeräumt haben? Oder vielleicht doch kein Unsinn? Konnten nicht robotgesteuerte Schiffe dem allgemeinen Untergang entronnen sein und mit der Sturheit gefühlloser Maschinen die Aufgaben weiterführen, die man ihnen aufgegeben hatte - obwohl die Auftraggeber schon längst nicht mehr am Leben waren? War die GANYMED zu spät gekommen?
    Rhodan verschaffte sich Gewißheit. Mit Hilfe des kleinen Programmrechners, der neben seinem Pult stand, kodifizierte er die Frage: „Handelt es sich bei den Schiffen arkonidischen Typs, mit denen die GANY-MED es in den vergangenen zehn Stunden zu tun gehabt hat, um robotgesteuerte Einheiten?"
    Die Frage wurde dem Rechenzentrum übermittelt; Rhodan erbat sich Antwort in kürzestmöglicher Zeit. Er nahm an, daß die Positronik nicht vor fünfzehn Minuten zu einem eindeutigen Ergebnis kommen könne.
    In diesen fünfzehn Minuten ... Das Knacken der Interkomverbindung schreckte Rhodan auf. Die schreiende Stimme des Ortungsoffiziers fuhr durch den Raum: „Transition in unmittelbarer Nähe! Ein Schlachtschiff der STARDUST-Klasse! Direkt optisch sichtbar!"
    Über einen Teil des leuchtenden Sternenteppichs hatte sich ein drohender, schwarzer Schatten geschoben - ein kleines Loch zuerst, dann ein Ball, und schließlich eine gewaltige, kreisrunde Scheibe, die der GANYMED nach einer Richtung hin den Blick völlig versperrte.
    Rhodan straffte die Muskeln, als müsse er den ersten Schuß persönlich ertragen. Da kam er schon, der grünlich leuchtende Bündelstrahl eines Desintegrators, traf die Schutzschirme der GANYMED dicht oberhalb der Steuerflossen und brachte die Schirmfelder zum grellen Aufleuchten. Rhodan ließ die GANYMED ausweichen. In blitzschnellem Manöver brach sie zur Seite aus und ließ die nächste Desintegratorsalve hinter sich zurück.
    Aber der Schiffsriese flog das Manöver mit. Leicht, fast spielerisch, heftete er sich der GANYMED an die Fersen, holte bis auf einen Abstand von zwanzig Kilometern auf und bombardierte das irdische Schiff mit einer unaufhörlichen Folge von Salven aus allen möglichen Geschütztypen. Das heulende Inferno der Schirmfeldgeneratoren begann aufs neue. Neue Stöße schüttelten die GANYMED, als die Antigrav-Neutralisatoren die Prallschocks der fremden Schüsse nicht mehr absorbieren konnten. Männer wurden aus ihren Sitzen gerissen, durch die Räume geschleudert und prallten gegen die Wände.
    Rhodan flog ein Manöver nach dem anderen. Mitunter lastete der Druck so schwer auf seinem Arm, daß er einen Hebel betätigte, ohne es zu wollen, und der GANYMED so
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