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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror
Autoren: Delfried Kaufmann
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dann hingen Sie, glaube ich, eher als ich.«
    »Wahrscheinlich«, gab ich zu, »aber deswegen werden Sie dem gleichen Schicksal doch nicht entgehen. Aber über dieses Thema werden wir wahrscheinlich keine Einigkeit erzielen können. Lassen wir es, und erzählen Sie mir lieber, woher Sie wissen, dass ich ein G-man bin.«
    »Alle Achtung, Agent Cotton«, sagte er. »Sie haben Nerven. Schade, dass Sie nicht wirklich Less Corner heißen. Ich glaube, Sie würden Fryler schnell von seinem Platz verdrängt haben.«
    »Machen Sie ein anständiges Angebot. Vielleicht lasse ich mich bekehren.«
    Er lachte schallend. »O nein, Cotton. An die Echtheit dieser Bekehrung würde ich nicht einmal dann glauben, wenn ich Sie bis an den Hals mit Dollars vollgestopft hätte.«
    »Na schön«, entgegnete ich. »Lassen wir auch dieses Thema. Also? Woher rührt Ihre Entdeckung?«
    »Ganz einfach! Gestern Morgen wusste natürlich die Stadt im Handumdrehen von der Schießerei vor dem Hotel, und ich dachte, dass ich eigentlich in letzter Zeit ein wenig viel Pech gehabt habe, um es nur dem Zufall zuzuschreiben. Ihr Freund lief auf vollen Touren. Er tauchte gleich nach der Knallerei in der Tyrontown News auf, und als er dort niemanden mehr fand, ließ er sofort einen Steckbrief gegen Fryler los. Nun, Adam telefonierte schon am frühen Morgen mit mir und gab mir eine Schilderung des Herganges, die nicht ganz mit dem übereinstimmte, was ich von ein paar Leuten gehört hatte, die in der Nähe des Hotels wohnen. Ich mochte Sie in diesem Augenblick schon nicht mehr besonders leiden, Cotton. Nun, ich passte einen Zeitpunkt ab, in dem Ihr Freund nicht mehr wie Zerberus vor der Tür von Hugbeens Krankenzimmer hockte, und als dieser Zeitpunkt nicht von selbst kommen wollte, führte ich ihn herbei. Ich ließ über Fryler einen Freund, einen Politiker aus der Hauptstadt des Staates herbeizitieren, und der Besprechung, die dieser Mann im Rathaus anordnete, musste Ihr Freund folgen, Cotton. Ich ging ins Krankenhaus. Es saßen zwar zwei Cops vor der Tür, und Ihr Kollege hatte jeden Zugang verboten, aber es gibt keinen Polizisten aus Tyrontown, der dem erbitterten Feind der rechtlosen Zustände in dieser Stadt, Charles Lang, nicht doch erlauben würde, einen Blick auf den endlich zur Strecke gebrachten Gegner zu werfen, dem er soviel Leid zu verdanken hat. Mit Hugbeen war nicht mehr viel los. Man kann sagen, dass er schon beinahe tot war, aber als ich fragte: ›Wer hat dich hineingelegt, Hugbeen?‹da konnte er noch flüstern: ›Corner!‹ Eigentlich hätte er sich wundern müssen, dass ausgerechnet ich ihn das fragte, aber wahrscheinlich hat er mich gar nicht richtig erkannt.«
    »Und wenn er Sie doch erkannt hat, Lang? Und wenn er durchkommt? Dann gibt es einen Mann in den Händen der Polizei, der weiß, dass Sie auf der falschen Seite stehen!«, rief ich.
    Lang lehnte sich zurück.
    »Hugbeen ist schon tot. Ich mischte ihm ein bestimmtes Pulver in das Wasserglas und gab ihm selbst davon zu trinken. Dann wusch ich das Glas aus und füllte es neu. Und glauben Sie nicht, dass irgendein Verdacht auf mich fallen wird, selbst wenn man erfahren sollte, dass ich in seinem Zimmer war. Ich sprach nach meinem Besuch mit dem Chefarzt, und er gab Hugbeen kaum eine Chance von fünf Prozent, die Verletzungen zu überleben. Ich drückte noch mein Bedauern über den schlechten Zustand des Gangsters aus, weil bei seinem Tod dem Gericht ein wertvoller Zeuge verloren ginge.«
    »Sie sind ein Teufel, Lang!«, stieß ich zwischen den Zähnen hervor, und plötzlich empfand ich abgrundtiefen Hass gegen den Mann, der beim Tod eines Menschen nichts anderes empfand als Bewunderung über seine eigene Geschicklichkeit, mit der er diesen Tod herbeigeführt hatte.
    »Verzerren Sie nicht so Ihr Gesicht, Cotton«, lachte Lang. »Es muss Ihnen wehtun. Wer hat Sie so zugerichtet? McFish? Oder gar Fryler selbst?«
    Ich gab keine Antwort auf diese Frage. »Sie irren sich, wenn Sie glauben, Sie hätten das Spiel gewonnen, wenn Sie mich stumm machten!«, schrie ich. »Phil hat Toloni und Frost, und damit Material und Zeugen genug gegen Fryler, McFish und alle anderen, und er wird diese Burschen früher oder später fassen. Sie werden reden, und damit werden auch Sie vor den Richter kommen!«
    »Das stimmt«, erklärte Lang ruhig. »Oder richtiger gesagt, es würde stimmen, wenn ich die Hände in den Schoß legte. Aber das werde ich nicht tun. Zuerst werden wir Ihren Freund
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