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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror
Autoren: Delfried Kaufmann
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gehen!«
    Dann beugte er sich mit einem energischen Ruck über seinen Schreibkram.
    Ein paar Minuten später öffnete sich im Hintergrund eine Tür, und mit raschen, geschmeidigen Schritten trat ein großer, schwerer Mann mit schütterem, schwarzen Haar, einem braun gebrannten Gesicht und dunklen Augen ein. Er trug einen Anzug von bestechender Eleganz, ein weißes Hemd, dessen Manschetten den vorgeschriebenen Zoll unter der Jacke hervorragten. Seine Hände waren gepflegt, hatten aber das Format von Bergarbeiterpranken, und in der Tat hatte Adam Fryler einen guten Teil seines Lebens in einer Grube zugebracht, aber das wusste fast niemand.
    Dobbey und der andere Clerk waren aufgesprungen, sobald Fryler den Raum betreten hatte. Auch die Arbeiter nahmen so etwas wie Haltung an. Fryler winkte den unterwürfigen Gruß seiner Angestellten mit der Hand ab und trat an die Barriere.
    In diesem Augenblick ging der Krach los.
    »Dräng dich nicht vor«, sagte einer der Arbeitsuchenden zu einem anderen, einem großen, schweren Kerl, der den Sprecher, der selbst nicht klein war, um einen halben Kopf überragte und das Doppelte zu wiegen schien. Gleichzeitig packte er die Schulter des Klotzes und zerrte ihn zurück.
    Der Klotz drehte sich um, hob einen Arm, stieß dem Sprecher die flache Hand vor die Brust. Der Mann flog gegen die Wand. Zwei, drei andere Männer spritzten auseinander.
    Hinter seiner Barriere kreischte Dobbey: »Ich rufe den Werkschutz!« Aber er kreischte es im fragenden Ton, und Fryler winkte ab, ohne sich umzudrehen. Mit einem angeregten Lächeln beobachtete er die Ereignisse.
    Der Zurückgestoßene löste sich von der Wand. Wie eine Katze sprang er den Klotz an, tauchte unter zwei schweren Schwingern weg, und dann ging alles sehr schnell. Ein Hagel von Schlägen prasselte auf den Größeren nieder. Ein von unten hochgerissener Uppercut beendete die kurze Vorstellung. Der Klotz schlug auf den Boden, breitete die Arme aus und gab keinen Laut mehr von sich. Der andere packte ihn am Jackenkragen, zerrte ihn mit einer Hand durch den Raum, riss die Tür auf, packte mit beiden Fäusten zu und beförderte den schweren Mann nach draußen. Dann knallte er die Tür zu und klopfte sich mit einer instinktiven Bewegung die Hände ab. Das alles geschah so schnell und ohne das geringste Zögern, dass es noch ein Teil des Kampfes zu sein schien, und jetzt erst erwachte der Mann offensichtlich aus der Erregung des Streites.
    Er sah sich mit einem abschätzenden Blick um, zuckte die Achsel, wandte sich selbst zur Tür, legte die Hand auf die Klinke und wollte hinaus.
    »Wohin, mein Freund?«, nagelte ihn Frylers Stimme fest.
    Er wandte sich um. Wieder das Achselzucken.
    »Haue ab!«, antwortete er. »Den Job bekomme ich doch nicht!«
    »Das bestimme ich, nicht Sie!«, sagte Fryler scharf. »Kommen Sie her!«
    Gehorsam kam der Mann zur Barriere.
    »Wie heißen Sie?«
    »Less Corner!«
    »Nicht von hier?«
    »New Jersey!«
    Fryler zog die Augenbrauen hoch.
    »Warum fortgegangen?«
    Der Schläger grinste Fryler so unverschämt an, dass der Clerk Dobbey bis ins Mark vor solcher Respektlosigkeit erschrak.
    »Meine Sache, nicht wahr?«
    Fryler schien das Grinsen nicht zu bemerken.
    »Was ausgefressen?«
    »Nein«, antwortete der Arbeitsuchende, aber es war klar, dass er log.
    »Irgendwo das Boxen gelernt?«
    »Habe mal im Halbschwergewicht angefangen, aber das Brot war mir zu sauer. Fünfzig Dollar für die Kämpfe im Kleinring. Davon die Hälfte für den Manager. Fünfundzwanzig Dollar für eingeschlagene Nasenbeine, nein danke, Sir.«
    Fryler ließ seinen dunklen Blick langsam von Kopf bis zu Fuß über den Mann streichen.
    »Sie sind eingestellt«, sagte er langsam. »Dobbey, notieren Sie den Namen des Burschen. Er kommt in die Papierabteilung.«
    Ohne den Mann, der sich Less Corner nannte, weiter zu beachten, trat er durch die Tür der Barriere und beschäftigte sich mit den Arbeitern, die an der Wand standen.
    Er ging ihre Reihe entlang und sagte kurz: »Sie, Sie, Sie, Sie können gehen! Sie auch! Sie ebenfalls.«
    Dobbey war an die Barriere gekommen. Less Corner hatte sich umgedreht und sah Fryler zu, der nach nur einem Blick die Männer fortschickte, die ihm ungeeignet erschienen.
    »Los«, fauchte ihn Dobbey an. »Nun geben Sie mir schon Ihre Gewerkschaftskarte!«
    Ich drehte mich um und lächelte. Ich hatte erreicht, was ich gewollt hatte. Ich war eingestellt bei der Tyrontown News.
    ***
    Als ich das Gebäude der Zeitung
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