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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle
Autoren: Jason Dark
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abwarten, was die andere Seite jetzt unternahm.
    Das konnte dauern, aber auch schnell gehen. Ich stand auf. Zuvor war ich für ein paar Minuten eingenickt, doch die bleierne Müdigkeit steckte mir immer noch in den Knochen. Vielleicht half eine Dusche. »Ich mache mich mal frisch«, sagte ich. Meine Freunde standen alle zu mir.
    Das wußte ich. Und jeder würde auch sein Leben einsetzen, um mich aus einer gefährlichen Situation zu befreien. Ebenso dachte ich.
    Wenn ich Sheila damit wirklich retten konnte, würde ich dem Vampir waffenlos gegenübertreten. Und wenn es mich mein eigenes Leben kostete. Doch die Sache hatte einen Haken. Ich schätzte Kalurac und seine Untoten nicht als so fair ein, daß sie Sheila laufenließen, wenn ich mich erst einmal gestellt hatte. Den Grund, mich zu vernichten, glaubte ich zu kennen. D. Kalurac wollte freie Bahn haben!
    Er wußte, daß einzig und allein ich ihm als Hindernis im Wege stand. Kalurac wäre nicht der erste Vampir, den ich erledigt hätte. Und jetzt?
    Ich streifte meine Kleidung vom Körper und stellte mich unter die prasselnden Wasserstrahlen. Wechselbäder vertrieben einen Teil der Müdigkeit. Ich hatte mein Kreuz abgenommen und es auf einen kleinen Hocker gelegt.
    Das Licht der Deckenlampe wurde von dem Silber reflektiert und warf helle Punkte auf die grünen Kacheln. Noch immer wußte ich nicht, welche Bedeutung die Zeichen hatten, die in das Silber eingraviert worden waren. Doch Marek, der Pfähler, schien mehr zu wissen. Leider hatten wir nicht die Zeit gefunden, näher auf die geheimnisvollen Schriftzeichen einzugehen. Und jetzt sah es so aus, als würde ich die Bedeutung nie erfahren. Denn wenn ich mich wirklich waffenlos dem Vampir stellte, war ich so gut wie verloren. Kalurac würde nicht allein sein. Bestimmt hatte er Helfer, die an seiner Seite kämpften und die auch gegen mich vorgehen würden, aber ich konnte es nicht riskieren, meine Freunde mit in die Sache hineinzuziehen. Selbst Suko nicht. Wie ich die Dinge auch drehte und wendete, ich stand allein auf weiter Flur.
    Ich stellte die Dusche ab und griff zum Handtuch. Im Livingroom klingelte das Telefon. Hastig schlüpfte ich in meinen Bademantel. »Moment, ich komme!«
    Das Wasser rann mir von den Beinen, als ich den Wohnraum betrat. Bill stand in Nähe des Apparats. Seine Hand schwebte über dem Hörer, doch als ich den Kopf schüttelte, trat mein Freund zur Seite. Ich hob ab. »Sinclair!«
    Zuerst hörte ich nichts, vernahm nur ein Rauschen in der Leitung. Dann klang eine Stimme auf. Sie schien aus unendlicher Ferne zu kommen, aber trotzdem vernahm ich den triumphierenden Unterton. »Sinclair, nicht wahr?«
    »Das habe ich schon gesagt.«
    Lachen. Hämisch und irgendwie widerlich. »Du solltest nicht so ungeduldig sein, Sinclair. Bewahre immer die Ruhe.«
    »Was wollen Sie, und wer sind Sie?«
    Ich stellte die Fragen bewußt, obwohl mir längst klar war, mit wem ich es zu tun hatte.
    »Laß die Scherze. Hast du meine Nachricht erhalten?«
    Als Antwort gab ich ein zögerndes »Ja«.
    »Gut. Und jetzt hör weiter zu, Geisterjäger. Sicher wirst du deine Freunde gesund und munter wiedersehen wollen. Um das zu garantieren, mußt du auf folgende Bedingungen eingehen. Du setzt dich in deinen Wagen und fährst in Richtung Ipswich. Auf der alten Landstraße. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Irgendwo auf der Strecke wirst du einen Leichenwagen am Randstreifen sehen. Wenn du ihn entdeckt hast, fährst du den nächsten Weg, und sei er noch so schmal, rechts rein, stellst deinen Wagen ab und wartest. Begriffen?«
    »Natürlich.«
    »Alles weitere wird sich dann ergeben. Sollte es dir einfallen, uns reinlegen zu wollen, werden nicht nur die Frau und das Kind sterben, sondern Hunderte von Menschen bekommen von uns den Vampirkuß. Was dann geschieht, brauche ich ja nicht erst auszumalen.«
    Nein, das brauchte er wirklich nicht. Aber ich wollte Sicherheiten und fragte auch danach.
    Der Vampir lachte höhnisch. »Sicherheiten? Du mußt dich schon auf mein Wort verlassen, Geisterjäger.«
    Auf das Wort eines Vampirs? Das war nicht mehr wert als ein ungedeckter Scheck. Aber ich hatte, verdammt noch mal, keine andere Möglichkeit.
    »Und wann soll ich fahren?«
    »Um genau sechzehn Uhr!« Er lachte wieder. Dann wurde er jedoch schlagartig wieder ernst.
    »Noch einmal, keine Tricks. Wir würden es früh genug merken.«
    Ich wollte noch eine Frage stellen, doch da hatte er schon aufgelegt.
    Jane und Bill schauten mich an. Sie
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