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0033 - Eiswelt in Flammen

0033 - Eiswelt in Flammen

Titel: 0033 - Eiswelt in Flammen
Autoren: Clark Darlton
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vor zwei Monaten nicht mehr aufwachen."
    „Im Alter", lächelte Rhodan nachsichtig, „machen sich eben die Jugendsünden bemerkbar."
    Bully starrte ihn an, als stünde er kurz vor einem Schlaganfall.
    „Willst du damit sagen, daß ich mit meinen siebenunddreißig Jahren alt bin?"
    Rhodan lächelte noch immer. „Relativ gesehen bist du einige Jährchen älter, mein Bester. Aber was deine Jugendsünden angeht, so kann man niemals sagen, ob sie nicht im Alter wiederholt werden können. Wenn ich da an eine gewisse Rallas denke..."
    „Aufhören!" brüllte Bully entsetzt und konnte nicht verhindern, daß seine Haare sich vor Entsetzen senkrecht stellten. Bully hatte rote und kurze Stachelhaare. Unter Umständen konnte sein Kopf wie eine Drahtbürste aussehen. Besonders dann, wenn er wütend wurde. Aber auch dann, wenn er an Dinge erinnert wurde, die er lieber vergessen hätte. Und nichts hätte er lieber vergessen als die Rallas.
    „Was hast du denn?" erkundigte sich Rhodan mitfühlend. „Sie war doch eine hübsche Person, nicht wahr?"
    Davon aber wollte Bully nichts wissen. Natürlich war die geisterhafte Erscheinung, die ihm der Unsterbliche in die Kabine gezaubert hatte, hübsch gewesen. Sie war jedoch auch ein Jux gewesen. Der Unsterbliche liebte solche Scherze, wenn sie ihn auf dem Planeten am Rande der Ewigkeit besuchten. Und die ganze Mannschaft hatte sich köstlich amüsiert. Nein, Bully mochte nicht mehr daran denken.
    „Wichtigeres gibt es also nicht?" knurrte er mürrisch. „Und deshalb läßt du mich wecken?" Rhodan wurde ernst. „Nicht nur", bekannte er. „Es gibt noch einige andere Gründe. Ich habe eben Etztak durch Ras Tschubai ein Ultimatum stellen lassen. Es läuft in zehn Stunden ab. Natürlich könnte ich schon jetzt den Sprung nach Beta-Albireo machen, aber ich möchte den Springern Zeit lassen, sich die Sache gut zu überlegen. In der Zwischenzeit werden auch keine weiteren Angriffe auf die Eiswelt stattfinden, so, daß Tiff in Sicherheit ist. Wir könnten also zur Erde zurückkehren, um dort noch einiges zu erledigen."
    „In zehn Stunden?" zweifelte Bully. „Das ist eine sehr kurze Zeitspanne."
    „Es ist aber wichtig, daß ich Oberst Freyt einige Verhaltungsmaßregeln gebe. Wer weiß, wann wir von Albireo zurückkommen." Bully blieb skeptisch. „Damit uns Crest und Thora wieder in den Ohren liegen, daß wir sie nach Arkon bringen? Hm, ich weiß nicht..."
    Rhodan kam nicht mehr dazu, sich zu diesem heiklen Thema zu äußern, denn ein rotes Signallicht flammte auf. Die Funkzentrale wünschte den Kommandanten zu sprechen. Rhodan schaltete ein. „Was gibt's?"
    „Verbindung mit Kreuzer SOLAR SYSTEM. Notruf!"
    Rhodan warf Bully einen schnellen Blick zu. „Kontakt!" befahl er. „Es ist eine Bildverbindung per Hyperfunk", erklärte der diensthabende Funker und unterbrach. Sekunden später glühte Rhodans entsprechender Bildschirm auf. Das besorgt blickende Gesicht Major Nyssens erschien darauf. Rhodan nickte ihm zu.
    „Sie rufen per Hyperfunk, was nur in äußersten Notfällen gestattet ist. Greifen die Springer Sie an?"
    „Sie wehren sich wie üblich", schüttelte Nyssen den Kopf. „Ich rufe Sie aus anderen Gründen, Sir. Tiff und die anderen sind in größter Gefahr. Die Springer haben auf dem zweiten Planeten einen Atombrand ausgelöst."
    „Eine Kettenreaktion?" vergewisserte sich Rhodan erschrocken. Bullys Haare begannen ihr grausames Spiel erneut und verwandelten sich in die berüchtigte Bürste.
    „Sie wollen behaupten, daß die Springer skrupellos eine Welt vernichten?"
    „Es kann kein Zweifel daran bestehen, Sir. Ich habe mich von der furchtbaren Tatsache selbst überzeugen können. Der Brand begann am Nordpol und nähert sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit dem Äquator."
    „Den letzten Meldungen nach befindet sich Tiff am Äquator", murmelte Rhodan besorgt.
    „Ich habe ihn bei meiner Untersuchung nicht entdecken können, Sir. Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Aber auch das würde ihm nicht helfen. Der ganze Planet ist verloren. Schon sind die Eismassen abgeschmolzen. Gewaltige Ströme vereinigen sich zu Meeren, die in den gemäßigten Zonen bereits zu kochen beginnen."
    „Ich habe Etztak ein Ultimatum gestellt", begann Rhodan, aber er wurde von Nyssen brüsk unterbrochen.
    „In zehn Stunden hat der Atombrand längst den Äquator überquert. Sie dürfen nicht so lange warten, Sir, wenn Sie Tiff und die übrigen nicht einem furchtbaren Schicksal ausliefern wollen.
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