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0033 - Eiswelt in Flammen

0033 - Eiswelt in Flammen

Titel: 0033 - Eiswelt in Flammen
Autoren: Clark Darlton
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mürrisch zu. „Warum verteidigen sie ein Sonnensystem, das offensichtlich unbewohnt und von ihrer Heimat dreihundertzwanzig Lichtjahre entfernt ist? Sie müssen doch einen Grund haben. Dieser Rhodan tut nichts ohne Grund!"
    Orlgans gab nicht sofort Antwort. Nachdenklich ruhte sein Blick auf der orangefarbenen Riesensonne, die weit vor ihm im All schwebte. Ein blauer Begleiter umkreiste sie. Auf exzentrischen Bahnen umliefen vier Planeten ihre beiden Sonnen.
    Das System der Doppelsonne Beta-Albireo, 320 Lichtjahre von der Erde entfernt, völlig bedeutungslos und unwichtig, wenn nicht ...
    „Du vergißt, daß er einen Grund hat", sagte Orlgans endlich. „Auf dem zweiten Planeten dieses Systems sind einige Leute Rhodans, die mehr wissen, als sie bisher zugegeben haben. Rhodan will verhindern, daß sie uns in die Hand fallen."
    „Und warum tötet er sie nicht einfach?"
    „Vielleicht ..." Orlgans fand die Erklärung so phantastisch, daß er es nicht wagte, sie auszusprechen.
    „Was - vielleicht?" drängte der Patriarch.
    „Vielleicht sind es Freunde, die er nicht töten will."
    Etztak gab wieder das dröhnende Gelächter von sich.
    „Freunde! Wer würde schon darauf Rücksicht nehmen, wenn es um mehr geht? Wenn er sie sterben läßt, ist er vor jedem Verrat sicher."
    Orlgans gab keine Antwort. Er hatte bereits mit Menschen zu tun gehabt und wußte daher, daß sie oft anders dachten als die harten Springer.
    Etztak überprüfte mit einem kurzen Blick auf die Ortungsschirme, daß seine Flotte in vorgeschriebener Kampfposition den zweiten Planeten von Beta-Albireo umkreiste. Auf seiner Stirn erschien eine steile Falte. Er dachte nach, und das Ergebnis schien ihn nicht besonders zu bedrücken.
    „Es sind nur fünf Terraner dort unten auf der Eiswelt - drei Männer und zwei Frauen. Soweit wir feststellen konnten, haben sie einen Roboter bei sich. Einen arkonidischen Kampfroboter. Ich begreife nicht, warum bisher alle unsere Versuche, diese fünf Menschen zu vernichten, ergebnislos blieben."
    „Weil wir insgeheim immer noch hofften, sie lebendig zu erwischen. Sie wissen von Dingen, deren Kenntnis für uns von großem Nutzen wäre - deshalb!"
    Orlgans schüttelte den Kopf. „Du weißt genau wie ich, daß es sinnlos wäre, die Terraner - insbesondere deinen Tifflor - zu töten. Vielleicht kennt Tifflor sogar die Position des ewigen Planeten, von dem die Sage berichtet..."
    „Mich interessieren keine Sagen, sondern nur die Tatsachen", unterbrach ihn der Patriarch. „Planet des ewigen Lebens - er ist nichts als eine Legende. Wenn es ihn gäbe, so hätten wir ihn längst gefunden. Auf der anderen Seite frage ich mich, warum Rhodan nicht längst eine Möglichkeit fand, seine fünf Leute auf der Eiswelt zu retten?"
    Orlgans kniff nun ebenfalls die Augen zusammen. In sein Gesicht kam ein ganz merkwürdiger Ausdruck. Ein Hund etwa mochte so aussehen, wenn er eine lang gesuchte Spur endlich entdeckte.
    „Vielleicht verfolgt Rhodan den Zweck, uns von ihm abzulenken. Warum greifen seine beiden Schiffe nur zögernd an und lassen sich auf kein ehrliches Gefecht ein? Warum tauchte überhaupt dieser Tifflor auf, der nichts weiß und so viel zu wissen scheint? Warum werden wir dazu gezwungen, uns mit allen Mitteln darauf zu konzentrieren, Tifflor und seine Leute auf der Eiswelt zu fangen? Könnte das nicht alles ein raffinierter Trick dieses Terraners Rhodan sein?"
    Etztak hatte schweigend zugehört. Die Falte auf seiner Stirn vertiefte sich. Ein nachdenkliches Flimmern trat in seine harten Augen. Dann nickte er langsam und hob beide Hände, was in diesem Fall Zustimmung bedeutete.
    „Du könntest recht mit deinen Vermutungen haben. Aber wenn Rhodan uns ablenken und aufhalten will - wozu und warum? Welchen Zweck verfolgt er damit?"
    Darauf allerdings wußte Orlgans auch keine Antwort.
    „Ich weiß es nicht. Jedenfalls sollten wir noch einmal intensiv versuchen, die fünf Terraner auf der Eiswelt zu fangen - oder zu töten. Soll ich einige Schiffe damit beauftragen?"
    „Drei werden genügen", sagte Etztak. „Sorge dafür, daß sie die Oberfläche der Eiswelt in eine Gluthölle verwandeln. Wenn die Terraner schon nicht verbrennen, sollen sie wenigstens im Schmelzwasser umkommen."
    „Wäre es nicht besser, sie lebendig zu..."
    „Nicht unbedingt!" verneinte der Patriarch. „Wichtig ist allein nur, daß wir Rhodan zu beweisen versuchen ..."
    Er konnte den Satz nicht mehr beenden, denn der Alarm raste durch das Schiff. Die
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