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0033 - Eiswelt in Flammen

0033 - Eiswelt in Flammen

Titel: 0033 - Eiswelt in Flammen
Autoren: Clark Darlton
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Ich würde ja versuchen, ihn zu retten, aber die Springer sind wachsam. Sie haben mich mit sieben Schiffen angegriffen, als ich meinen zweiten Erkundungsflug durchführte."
    Rhodan nickte Bully zu, der sich vergeblich bemühte, einen Vorschlag anzubringen.
    „Damit wäre also mein Ultimatum an Etztak hinfällig geworden. Er scheint auch nicht die Absicht zu hegen, es zu beherzigen. Würde er Sie sonst angreifen? Na gut, dann soll er eine Ahnung davon erhalten, was mit allen jenen geschieht, die unsere Erde angreifen. Major Nyssen, suchen Sie weiter nach einem Lebenszeichen von Tiff. Ich werde in zehn Minuten mit der STARDUST dort sein. Und dann wehe diesen Springern!"
    Das Bild erlosch, und Nyssens erleichtertes Gesicht verschwand.
    „Das ist doch...!" sagte Bully. Mehr brachte er nicht hervor.
    Rhodan gab dem Bordcomputer Anweisung, die Sprungkoordinaten zu errechnen. Die Entfernung lag bei 320 Lichtjahren, bedeutete also kein sehr großes Problem. Wichtig war nur, daß die Berechnungen diesmal haargenau stimmten, denn man durfte keine einzige Minute damit versäumen, nach der Rematerialisation erst die Position festzustellen.
    Nach fünf Minuten bereits spie das System die Metallfolie mit der Antwort aus. Rhodan fing sie auf und schob sie in den Navigationsroboter, der von nun an das Kommando über das riesige Schiff in die Hand nahm. Rhodan wartete, bis die metallische Stimme der Maschine sagte: „Richtung beibehaltend. Geschwindigkeit etwa gleichbleibend. Sprung erfolgt in genau drei Minuten. Koordination bekannt. Abzählen beginnt bei sechzig Sekunden bis Null."
    Bully ächzte.
    „Und darum weckt man mich auf! Den Sprung hätte ich auch noch verschlafen können."
    Endlich entspannten sich Rhodans Züge ein wenig. Die harten Falten verschwanden, und in sein en Augen leuchtete Spott.
    „Viel hätte es dir nicht genützt, mein Freund. Der eigentliche Sprung dauert kaum einige Sekunden."
    „In meinem Alter", entgegnete Bully mit einem anzüglichen Blick auf seinen zwei Jahre älteren Freund, „ist jede Sekunde Schlaf wertvoll." Er warf sich in den Sessel des Kopiloten und starrte auf die Sekundenuhr.
    „Ganz zu schweigen von deinem."
    In diesem Augenblick begann die metallische Stimme des Roboters zu zählen.
    „Sechzig ... neunundfünfzig ... achtund..."
     
    *
     
    Moses benötigte fast fünf Minuten, ehe er den gespannt Wartenden seine Entscheidung bekanntgeben konnte. So lange brauchte das positronische Gehirn, alle Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen und das bestmögliche Resultat herauszufinden.
    „Gucky hat festgestellt, daß sich von Norden her dem Äquator ein Atombrand nähert. Die Außentemperatur ist über den Nullpunkt gestiegen. Das Eis schmilzt im Norden, und das Wasser dringt nach Süden vor. Nur die Tatsache, daß unser Eingang durch den Strahlschuß verschlossen wurde, hat uns bisher vor dem Ertrinken bewahrt. Für uns gibt es nur einen Ausweg: nach oben!"
    Tiff starrte mit den anderen gegen die massive Felsdecke.
    „Über uns sind mindestens dreißig Meter Naturgestein, Moses", sagte er hoffnungslos.
    „Dafür aber wahrscheinlich kein Wasser", gab der Roboter zurück. „Wir müssen es versuchen. Ihr zieht euch bis zum Eingang zurück, weil die Höhle nach dort ansteigt. Sollte Wasser eindringen, schließt die Helme der Raumanzüge. Dann muß eben getaucht werden."
    „Durch einen mit Wasser gefüllten Schacht - dreißig Meter hoch?"
    „Wenn es sein muß - ja. Es gibt keine andere Möglichkeit. Wir können keine Hilfe herbeirufen, da der Felsen uns abschirmt. Wenn wir uns nicht selbst helfen, sind wir verloren. Und wenn ich auch nur ein Roboter bin, so habe ich keine Lust, im Wasser zu verrosten."
    Gucky warf einen Blick auf die Kiste mit den Halbschläfern.
    „Ihnen schadet Wasser nicht viel, außerdem kann die Kiste luftdicht verschlossen werden. Aber das wäre auf die Dauer schädlich für sie."
    „Fangen wir an", schlug Moses vor. „Uns bleibt nicht viel Zeit. Wenn der Felsen erst zu glühen beginnt, ist es zu spät."
    Tiff nickte dem Roboter zu. „Gut, wir gehen zum alten Eingang vor. Und sieh zu, daß du dich nicht verbrennst."
    „Keine Sorge, meine Kühlaggregate halten eine Menge aus."
    Sie entfernten sich aus der Nähe Moses, der sogleich mit seiner Arbeit begann. Die beiden Energiestrahler fraßen sich in den massiven Fels, der - flüssig geworden - schwer nach unten tropfte. Der größte Teil jedoch verdampfte. Die Gase, schwerer als Luft, flossen träge in
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