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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht
Autoren: Jason Dark
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sprang auf. »Mein Personal, wenn das uns so sieht…«
    »Es gibt aber keine andere Möglichkeit. Wenn wir jetzt fahren, schaffen wir es noch in der Dunkelheit.«
    Sir Randolph überlegte. Dann nickte er und sagte: »Ich glaube, Sie haben recht, Miß Collins. Kommen Sie.« Er stand auf und ging zur Tür.
    »Die ist verschlossen«, sagte Jane.
    »Macht nichts. Ein Ersatzschlüssel liegt oben auf dem Kaminsims.«
    Jane fand ihn an der angegebenen Stelle und schloß die Zimmertür auf. Im Haus war es still. Sie schlichen über den breiten Gang und erreichten die Treppe, die nach unten führte.
    Jane hoffte inständig, daß ich nicht kommen würde. Oder erst dann, wenn sie weg waren. Sie nahm sich vor, mir telefonisch alles zu erklären.
    Noch war alles ruhig im Haus. Jane hörte nur ihre und Sir Randolphs Atemzüge.
    Der Millionär machte Licht im Flur. Mehrere Wandlampen verbreiteten ihren milden Schein.
    Jane kam an einem Spiegel vorbei. Wie es ihr in Fleisch und Blut übergegangen war, warf sie einen Blick nach links, um sich im Spiegel zu betrachten.
    Sie erschrak bis ins Mark.
    Ein bleicher Totenschädel starrte ihr entgegen. Das sollte sie sein? Jane konnte einen heftigen Schrei kaum unterdrücken. Sie war zu einem Monster geworden, wie es im Buche stand. Ihr Körper aber war unversehrt geblieben.
    Es war schrecklich…
    Jane atmete tief durch und wandte den Blick ab. Sie begann wieder zu weinen, und sie fragte sich, ob sie je wieder die alte Jane Collins werden würde.
    Sir Randolph war schon vorausgegangen. Auf halber Treppe blieb er stehen und drehte sich um. »Kommen Sie, Jane. Beeilen Sie sich. Bis zu meinem Schloß haben wir fünfundsiebzig Meilen zu fahren.« Er ging weiter. »Nur gut, daß ich den Chauffeur nach Hause geschickt habe«, murmelte er dann.
    Jane folgte ihm. Zum Schloß zu fahren und sich dort vor den Blicken der Menschheit zu verbergen, darin sah die Detektivin im Augenblick die einzig richtige Lösung.
    Sir Randolph wartete bereits unten in der Diele. Er deutete auf die Haustür. »Da, sie ist offen. Jetzt ist mir auch klar, wieso der Kerl reingekommen ist.« Er ging nach draußen, während Jane Collins die letzten Treppenstufen hinter sich brachte.
    Ein Schrei!
    Sir Randolph Norfolk hatte ihn ausgestoßen. Im nächsten Augenblick stand er wieder in der Diele. Seinem Gebaren nach zu urteilen, war er ziemlich aufgeregt.
    »Was ist?« rief Jane. Sie lief auf den Mann zu.
    Sir Randolph Norfolk deutete zum Ausgang hin. »Dort… dort auf den Stufen… Da liegt jemand…«
    »Was?«
    Jane Collins lief an dem Mann vorbei nach draußen. Und sie sah mich auf der untersten Stufe liegen.
    »John!« Der Name war nur ein Hauch, aber Sir Randolph verstand ihn.
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja, es ist – John Sinclair, ein guter Freund von mir.«
    »Aber wieso kommt er…?«
    Janes Finger umspannten den linken Oberarmknochen des Mannes. »Das erkläre ich Ihnen später, Sir Randolph. Wir müssen jetzt weg.«
    »Aber wenn der Mann tot ist?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Ist er nicht. Nur bewußtlos. Normalerweise hätte ich ihm ja…« Sie brach ab, weil Tränen ihre Stimme erstickten. Dann sprang sie schnell über mich hinweg und lief rasch durch den Vorgarten.
    »So warten Sie doch, Jane«, rief Sir Randolph und rannte hinter der Detektivin her.
    ***
    Mein Kopf brummte wie ein Kreisel, und direkt unter der Schädeldecke schienen tausend kleine Bergleute zu hämmern.
    Ich fühlte mich verdammt unwohl.
    Von irgendwoher vernahm ich Geräusche, vermochte sie aber nicht einzuordnen. Am liebsten wäre ich liegengeblieben, aber etwas drückte von unten her scharf gegen meinen Bauch.
    Ich bewegte meine Hand, tastete, fühlte rauhen Stein unter den Fingern und spürte auch dann die Treppenkante, auf der ich lag. Die Erinnerung setzte ein. Ich war auf das Haus zugegangen, hatte die Tür erreicht, und dann war irgendein Kerl aus dem Gebüsch gesprungen und hatte mir etwas über den Schädel geschlagen.
    Aus, vorbei.
    Mist! Ich fluchte innerlich, öffnete die Augen und hörte plötzlich Stimmen an meine Ohren dringen. Sie schienen von sehr weit her zu kommen, aber ich unterschied deutlich eine Frauen- und eine Männerstimme. Und die Frauenstimme kam mir bekannt vor.
    Irgendwo in meinem Gehirnwinkel klickte es.
    Jane! Himmel, die Stimme gehörte Jane Collins. Jetzt war mir klar, weshalb ich hergekommen war. Ich stützte mich auf, doch meine Arme knickten weg.
    Dann sprang jemand über mich hinweg. Im nächsten
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