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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht
Autoren: Jason Dark
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Schwarze Tod davonritt, im Bewußtsein, wieder etwas Teuflisches geleistet zu haben.
    Besançon fand den Weg zum Schloß zurück. Plötzlich war alles ganz einfach.
    Von diesem Tag an begann sein Aufstieg. Er gewann Kriege und vergrößerte sein Territorium. Die Schatzkisten quollen fast über. Aber gleichzeitig begann sein menschlicher Untergang. Gefühle wurden ihm fremd. Er konnte nur noch hassen, verlor die innere Zufriedenheit und frönte dem Laster und dem Bösen.
    Es gab einen Aufstand in seinem Reich, den er jedoch blutig erstickte. Zwei Jahre später fanden sich abermals mutige Männer, die ihn stürzen wollten.
    Während sein Heer in einen Grenzkrieg verwickelt war, stürmten die Männer aus den Dörfern und Städten das Schloß, überwältigten die Wachen und wollten nun den Grafen töten.
    Wenn er ihnen in die Finger fiel, würde ihre Rache grausam sein. Soweit wollte Besançon es nicht kommen lassen.
    Jetzt mußte sich zeigen, ob der Unheimliche damals gelogen hatte oder nicht.
    Die Stunde der Entscheidung war da.
    Besançon ging nach dem bekannten Ritual vor. Siebenmal schüttelte er die Flüssigkeit in der Flasche. Da wurde der Sirup dünnflüssiger. Woraus das Elixier bestand, wußte Besançon nicht. Es war ihm auch egal.
    Die Zeit verrann.
    Sicherlich durchsuchten die Häscher bereits das Schloß. Bestimmt würden sie auch die versteckte Tür finden und dann in dieses Verlies eindringen. Bis dahin mußte Besançon es geschafft haben.
    Er griff an seinen Gürtel und zog sein Messer. Es besaß eine breite Klinge. Sie war höllisch scharf und wurde von ihm eigentlich nur dazu verwendet, um Tiere abzuhäuten. Diesmal jedoch sollte sie einen anderen Zweck erfüllen.
    Er schaute die Klinge noch einmal an, bog den linken Arm durch und führte dann einen Kreuzschnitt an der Innenseite des Arms in Höhe des Ellbogens durch.
    Das Blut rann aus der Wunde. Er hatte eine Ader getroffen, verzog schmerzhaft das Gesicht und preßte die Flaschenöffnung dort gegen den Arm, wo das Blut aus der Wunde rann.
    Sein Lebenssaft rann in die Flasche, vermischte sich mit dem geheimnisvollen Elixier. Neue, magische Verbindungen wurden eingegangen. Die Flüssigkeit warf Blasen, schäumte hoch bis zur Flaschenöffnung.
    Der Graf ließ nicht locker. Es rann so lange Blut in die Flasche, bis diese gefüllt war. Dann erst war Besançon beruhigt. Er nahm den Korken und preßte ihn auf die Öffnung. Mit der linken Hand hielt er die Weinflasche hoch.
    Sie sah wie jede andere aus. Sogar das Etikett stimmte. Aber nur er wußte, wie brisant der Inhalt war. Der Graf stellte die Flasche zur Seite. Er fühlte sich nicht sehr wohl. Der Blutverlust hatte ihn doch geschwächt. Ihm wurde schwindlig. Mühsam stemmte er sich hoch.
    Dann hörte er die Stimmen.
    Der Pöbel hatte ihn.
    Besançon verzog das Gesicht. Es wurde eine böse Grimasse daraus. Mit einer heftigen Bewegung riß er den Degen hervor. Doch er kam nicht mehr dazu, einige Männer mit auf die lange Reise zu nehmen.
    Mit einem Baumstamm brachen sie die Tür aus dem Rahmen, und dann stürmte der Mob in das Verlies.
    Waffen blitzten. Lanzen, Dolche und Schwerter wurden geschwungen. Der Graf blickte in die verzerrten Gesichter. Ihn sprang das nackte Entsetzen an. Einer seiner Todfeinde stand plötzlich dicht vor ihm. Er hielt ein altes Schwert in der Hand.
    Dann schlug er zu.
    Der Graf brach zusammen. Er war schon tot, als er den Boden berührte, und hörte das Siegesgebrüll der Meute nicht mehr.
    Die Männer waren im Taumel. Ihren Peiniger hatten sie erledigt. Sie schleiften die Leiche aus der Folterkammer, doch die Flasche in der Ecke übersahen sie.
    Die Folgen sollten schrecklich sein…
    ***
    Über Aufträge konnte sich Jane Collins eigentlich nicht beklagen. Durch ihre im Beruf erzielten Erfolge war sie zu einer der begehrtesten Privatdetektivinnen Londons geworden. Inzwischen mußte sie viele Aufträge aus Zeitmangel ablehnen.
    Zahlreiche reiche Klienten wollten nicht nur, daß Jane für sie den Auftrag erledigte. Sie glaubten, mit ihrem Geld die Detektivin gleich mitkaufen zu können. Doch da hatten sie sich geschnitten. Jane Collins trennte Beruf von Privatleben strikt.
    Sie hatte schon viel erlebt, doch der Auftrag, der ihr nun angeboten worden war, ließ sich in seiner Originalität kaum übertreffen. Jane Collins sollte einen reichen Industriellen zu einer Auktion begleiten.
    Und zwar nach Christie’s, in das berühmteste Auktionshaus der Welt. Jane hatte die Räume noch
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