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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht
Autoren: Jason Dark
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Korken auf die Öffnung. Dann ließ er die Flasche in seiner Innentasche verschwinden.
    »Was haben Sie damit vor?« keuchte Sir Randolph.
    »Ich werde das Vermächtnis meines Vorfahren erfüllen.«
    »Und das wäre?«
    De Besançon winkte ab. »Das werde ich Ihnen nicht unter die Nase reiben. Sie habe ich nur gewarnt. Das sollte reichen. Wie Sie aus diesem Dilemma herauskommen, das ist Ihre Sache. Mir genügt es, wenn ich die Flasche habe.«
    Zum erstenmal mischte sich Jane Collins in das Gespräch. Mit leiser Stimme sagte sie: »Ich gebe zu, daß Sie gewonnen haben, Monsieur. Aber bitte, nennen Sie uns einen Weg, damit wir wieder zu normalen Menschen werden.«
    »Wie käme ich dazu?« Der Mann lachte.
    »Ihnen kann es doch egal sein, wie wir herumlaufen. Ob mit oder ohne Totenschädel. Bitte, Monsieur, denken Sie einmal menschlich.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Es ist mir aber nicht egal, Mademoiselle.« Er deutete dorthin, wo die Flasche steckte. »Dieser Trank ist ein Gebräu der Hölle und hat eine ähnliche Wirkung wie Heroin. Wer einmal davon gekostet hat, kommt nicht mehr los. Daran sollten Sie denken. Es wird die Zeit kommen, da gieren Sie nach diesem Getränk, da werden Sie sich nicht mehr wiedererkennen und für einen Schluck von diesem Wein alles tun.«
    Jane holte tief Luft. »Sie sind… Sie sind eine Bestie!«
    De Besançon lachte. »Na und? Was stört mich Ihre Meinung, wenn ich durch den Trank Herrscher über Tausende von Menschen werden kann. Was ich in der Hand halte, ist das Konzentrat. Ich werde es verdünnen und in Flaschen füllen. Hunderte, nein, Tausende von Menschen geraten dann in meine Abhängigkeit, wie Sie. Schon bald werden Sie süchtig danach sein und auf mein Schloß zu kommen. Ich warte dort. Der Keim des Bösen ist gesät, und die Frucht wird aufgehen.«
    Jane mußte sich beherrschen, um diesem Mann nicht an die Kehle zu springen. »Wird der Totenschädel für immer bleiben?« schrie sie.
    »Was regen Sie sich auf?« konterte de Besançon. »Ob mit oder ohne Totenschädel. Sie sind in meiner Gewalt.«
    Da drehte Sir Randolph durch. Er fuhr vom Boden hoch, schrie dabei und stürzte auf de Besançon zu.
    Der Franzose drehte sich blitzschnell, ließ Sir Randolph ins Leere laufen und trat ihm wuchtig die Beine weg.
    Der Hausherr fiel gegen den Tisch, riß ihn mit um und blieb auf dem Möbel liegen.
    Dann war Jane an der Reihe. Hastig zog sie an der Teppichbrücke, auf der de Besançon stand.
    Der Franzose bekam das Übergewicht und fiel. Dumpf prallte er auf den Rücken.
    Sofort setzte Jane nach.
    Doch mitten in der Bewegung verharrte sie. Mit einer traumhaft sicheren Bewegung hatte der Mann eine Pistole gezogen und ließ die Detektivin in die Mündung schauen.
    »So nicht, Mademoiselle! Gehen Sie zur Seite. Normalerweise hätte ich geschossen, aber ich brauche Sie noch. Los, machen Sie schon!«
    Jane gehorchte. De Besançon stand auf, ohne die Detektivin aus den Augen zu lassen. Rückwärts bewegte er sich auf die Tür zu. »Ich erwarte Sie auf meinem Schloß«, sagte er spöttisch, schlüpfte durch den Türspalt und knallte die Tür einen Atemzug später zu. Jane hörte, wie er einen Schlüssel zweimal herumdrehte und ihn dann aus dem Schloß zog.
    Ein, zwei Atemzüge lang blieb die Detektivin auf dem Fleck stehen, dann lief sie hinüber zu Sir Randolph Norfolk.
    Der Mann lag über der hochgekippten Tischplatte. Seine Jackettärmel waren nach oben gerutscht. Der Widerschein des Kaminfeuers zuckte über die bleichen Knochen. Norfolks Kleidung schlotterte um seinen skelettierten Körper. Die Hose wurde von den Trägern gehalten.
    Der Mann war nicht bewußtlos, aber schwer angeschlagen. Jane half ihm aufzustehen. Sie zog ihn zu einem Sessel, in den sich Sir Randolph schwer hineinfallen ließ.
    »Ist er weg?« fragte er.
    »Ja, und er hat den Wein mitgenommen.«
    »O mein Gott.« Mit der knöchernen Hand faßte sich Sir Randolph an den Schädel. »Womit haben wir das verdient? Wie ist so etwas überhaupt möglich?«
    »Ich weiß es auch nicht«, antwortete Jane. »Aber wir werden es bestimmt bald erfahren.«
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Sir Randolph. »Wir können uns doch nicht in unserem Zustand auf die Straße wagen. Die Leute würden Zeter und Mordio schreien und uns für was weiß ich halten. Sie würden die Polizei anrufen und…«
    »Auf jeden Fall müssen wir hier weg«, sagte Jane.
    »Und wohin?«
    »Auf Ihr Schloß in Essex!«
    »Nein, das geht nicht!« Der Mann
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