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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York
Autoren: W. W. Shols
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gestartet waren. Durch Störungen im Raum-Zeit-Gefüge wurden Transitionen gemessen, die nur auf Hypersprünge unbekannter Einheiten zurückgeführt werden konnten. Der größte positronische Computer innerhalb des Sonnensystems, mit seinem festen Standort im Dschungel der nördlichen Venushalbkugel, vermutete mit gut begründeten Wahrscheinlichkeitsfaktoren, daß eine unbekannte Macht aus den Tiefen des Raumes die Position der Erde gefunden hatte, aber einen offenen Konflikt scheute.
    Nach Feststellung dieser Lage hatte Rhodan sein Mutantenkorps alarmiert und in aufreibendem Einsatz um den ganzen Erdball gejagt. Jedoch ohne Erfolg. Auch seine „übersinnlichen" Mitarbeiter, die teilweise Telepathen waren, kehrten unverrichteter Dinge zurück.
    In Terrania, der Metropole der Dritten Macht inmitten der Wüste Gobi, war man ratlos geworden. Alle Anzeichen sprachen dafür, daß für verschiedene rätselhafte Ereignisse auf der Erde nur fremde Agenten verantwortlich gemacht werden konnten. Aber niemand fand sie. Und wenn sie ein Mutant nicht fand, dann konnte man sich getrost eingestehen, mit seinen Kräften am Ende zu sein.
    Nicht so Perry Rhodan! Er drehte den Spieß um. „Wenn der Prophet nicht zum Berge kommt, so muß der Berg zum Propheten gehen", hatte er kalkuliert und einen seiner vielversprechenden Kadetten, nämlich Julian Tifflor, zu einem verdächtigen Agenten der Dritten Macht gestempelt. Tifflor war der Köder. Und die Unbekannten bissen an. Sie übernahmen sein Raumschiff K-9, das unter Major Deringhouses Kommando fuhr, mit einem Traktorstrahl und entführten es in das dreihundertzwanzig Lichtjahre entfernte Doppelsonnensystem Beta-Albireo.
    Sofort setzte die STARDUST II mit zwei Kaulquappen an Bord und in Begleitung der beiden Zweihundert-Meter-Kreuzer TERRA und SOLAR SYSTEM nach. Doch Rhodan war gescheit genug, die Schlagkraft seiner kleinen Flotte nicht zu überschätzen. Er konnte keinen offenen Angriff wagen, sondern mußte sich in sicherem Abstand halten und zunächst die Lage sondieren.
    Die Auskünfte des Arkoniden Crest bestätigten nur sein Verhalten. Sie hatten inzwischen in Erfahrung gebracht, daß sie es mit den sagenhaften Galaktischen Händlern zu tun hatten. Und was es mit dieser Gilde auf sich hatte, konnte Crest ziemlich eingehend erklären.
    Schon vor über 8000 Jahren nach irdischer Zeitrechnung hatten sich die Händler als Arkonidenabkömmlinge vom Zentralreich gelöst. Ihre unstete Lebensweise trieb sie in ein Nomadenleben. Dabei entwickelten sie eine eigenständige Kultur und Technik. Während das einst so starke Arkon mehr und mehr degenerierte, fanden sie Macht und Reichtum in den Weiten der Galaxis. Ihre an sich unkriegerische Art hinderte sie jedoch nicht daran, gesetzte Ziele mit allen Mitteln zu erreichen. Eines dieser Ziele hieß Erde.
     
    *
     
    Geduld!
    Rhodans Forderung war eine harte Probe für alle. Sogar für ihn selbst. Noch zwölf Stunden bis zur Landung auf Terra! Was konnte in dieser Zeit geschehen?
    Die fremden Agenten waren Roboter aus den eigenen Reihen. Aber umgeschaltete Roboter!
    In der Kommandozentrale wurde wenig diskutiert. Wo der Chef der Dritten Macht persönlich anwesend war, regierte unwillkürlich der Respekt, obwohl jeder wußte, daß Perry Rhodan für jeden vernünftigen Gedanken ein offenes Ohr hatte. Einer, der sich selten ans Schweigen hielt, war Rhodans Stellvertreter Reginald Bull. Oder Bully - wie ihn seine engsten Mitarbeiter nannten. Bully fand ein passendes Wort, das die innere Spannung ein wenig löste.
    „Ihr sitzt alle da, als gäbe es gleich die Henkersmahlzeit. Was sind schon ein paar Stunden bis zur Landung? Wir wissen jetzt wenigstens, woran wir sind. Letzten Endes treiben sich die verrückt gewordenen Roboter schon seit Wochen in unseren Bezirken herum. Und die Erde steht noch, trotz der Wühlarbeit, die diese Burschen vielleicht schon geleistet haben. Wenn wir erst gelandet sind, wird das bald ein Ende haben. Ich denke, wir machen den Herrschaften noch einen schönen Strich durch die Rechnung."
    Bully verstummte. Er bekam hier und da ein zustimmendes Kopfnicken. Ein Gespräch, wie er es sich aber gewünscht hatte, kam nicht in Gang. Perry Rhodan gab ein paar Kommandos an die Beobachter und verlangte Kurskontrollen. Nachdem diese Routinemanöver beendet waren, kehrte wieder das Schweigen ein. Und die Gedanken gingen erneut in die Zukunft und in die Vergangenheit.
    Die K-9 war also mit ihrem Kommandanten Deringhouse und den
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