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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York
Autoren: W. W. Shols
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Komplizierte Antennen fingen alle aus dem elektromagnetischen Spektrum erkennbaren Eindrücke auf und leiteten sie in verständlichen Symbolen auf die zentrale Beobachtungstafel vor den Augen des Chefpiloten.
    Es bestand kein Zweifel mehr: Die Transition hatte geklappt. Sie waren wieder zu Hause. Dennoch dauerte Rhodans Grinsen nur Sekunden.
    Das Geräusch hatte die überstarke Schiffsanlage des Hyperkoms verursacht, der in wenigen Augenblicken mit seinen elektronisch gesteuerten Rafferimpulsen von einer zehntel Sekunde Dauer einen ellenlangen Funkspruch schluckte. Die automatisch mitlaufende Entschlüsselung sorgte dafür, daß Perry Rhodan wenige Augenblicke später den Klartext hatte:
    „Kreuzer TERRA an STARDUST II ! - Kreuzer TERRA an STARDUST II ! - Laut Erkundung des Teams Tifflor handelt es sich bei den auf der Erde gesuchten Feindagenten um arkonidische Roboter. Es muß befürchtet werden, daß es sich um Roboter im Dienst und Eigentum der Dritten Macht handelt. Recherchen lassen darauf schließen, daß Händler-Spezialisten in Einzelfällen die Erde unerkannt erreicht haben und die Roboter in ihrem Sinne programmieren konnten. Akute Gefahr für die Erde! - Kreuzer TERRA an STARDUST II !"
    Ein Klicken stoppte die Bandwiedergabe. Sekundenlang war es totenstill in der weiten Kommandozentrale dieses Raumriesen, der einen Durchmesser von achthundert Metern hatte.
    „Also hatte es doch einen Sinn, den Kadetten Tifflor in diesen Geheimeinsatz zu entsenden", stellte Rhodan lakonisch fest. Die Meldung schien ihm wegen seiner richtigen Planung eher Genugtuung als Aufregung zu bedeuten. Bull dagegen spürte nicht den geringsten Anlaß, nach einer solchen Hiobsbotschaft noch zu triumphieren.
    „Dein kleiner Tifflor wird dich noch ins Kloster bringen, wo du dann in Ruhe meditieren kannst!" schimpfte der blaßäugige Mann. „Du scheinst die Nebenbedeutung dieses Funkspruches noch gar nicht begriffen zu haben. Vielleicht darf ich ihn dir dahingehend interpretieren, daß auf der Erde der Teufel los ist. Das wäre Nummer eins! Und Nummer zwei wäre: wir müssen Venus links liegen lassen und unverzüglich nach Terra weiterfliegen."
    „Um diese Entscheidung zu treffen, haben wir noch drei Minuten Zeit, mein Junge", erklärte Rhodan trocken und ohne jede Ironie. „Der Kurswechsel macht in unserer Position nicht mehr als eine Winkelsekunde aus. Wichtiger wäre schon, daß wir auf Höchstbeschleunigung gehen ..."
    Noch während Rhodan sprach, gab er auf seinem Schaltbrett die notwendigen Anweisungen weiter. Sekunden später schoß die STARDUST II, von gigantischen Kräften getrieben, nach vorn. Im Schiffsleib wurde es lebendig. Das Konzert der aufheulenden Antriebsgeneratoren wetteiferte mit dem Lärm der strapazierten Schwerkraftabsorber. Das Wohlbefinden der Besatzung wurde durch all diese Vorgänge nicht im geringsten beeinträchtigt.
    Das Weltall schien sich zu bewegen, nicht das Schiff. Die Kommandozentrale war wie ein ruhender Pol, wie die Mitte des Universums. Rhodan lehnte sich in seinen Pilotensessel zurück.
    „Und jetzt brauchen wir Geduld. Zwölf Stunden Geduld, bis wir auf Terra landen."
    Das war die Ironie des Naturgesetzes.
    Der Raumsprung von dreihundertzwanzig Lichtjahren konnte in objektive Minuten zusammengedrängt werden. Aber der Normalflug bis zur Grenze der Lichtgeschwindigkeit - wie er innerhalb bewohnter Sonnensysteme aus Sicherheitsgründen eingehalten werden mußte - nahm für einen Katzensprung von gut zehn Milliarden Kilometern einen halben Tag in Anspruch. Geduld!
     
    *
     
    Die Situation der Erde war in ein neues, kritisches Stadium getreten. Während Rhodan einerseits nach langen Jahren ein Versprechen wahr machen wollte, indem er die beiden Arkoniden Thora und Crest nun doch recht bald auf ihre endgültige Heimkehr nach Arkon vorbereitete, während er andererseits die große politische Lösung einer umfassenden Weltregierung für Terra für akut hielt, brachten rätselhafte Ereignisse erneut Unruhe in den friedlichen Aufbau.
    Zwei Drei-Mann-Zerstörer der Dritten Macht waren von einem Patrouillenflug nicht zurückgekehrt. Etwa zur gleichen Zeit verschwand ein Raumschiff der Beibootklasse, eine sogenannte Kaulquappe. Und das alles im tiefsten Frieden und ohne die erkennbare Gefahr einer außerterrestrischen Invasion. Doch nicht genug damit. Einmal aufmerksam geworden, stellten Patrouillenfahrzeuge der Dritten Macht fest, daß unbekannte Schiffe auf der Venus gelandet und kurz darauf wieder
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