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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York
Autoren: W. W. Shols
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Positionen unauffällig von Menschen übernommen sein. Um zweiundzwanzig Uhr zehn wird die Energie für alle Roboter abgeschaltet."
    „Für alle Arbeitsroboter, Perry", gab Bully zu bedenken. „Vergiß nicht, daß die Kampfroboter individuell geschaltet und nicht auf die Steuerimpulse des zentralen Lenksystems angewiesen sind."
    „Dieses Risiko müssen wir auf uns nehmen", erklärte Rhodan. „Man kann nicht mit einer Aktion alles erreichen. Aber die Arbeitsroboter machen fast achtzig Prozent unseres Gesamtbestandes aus. Mit ihnen ist jedenfalls das größte Risiko ausgeschaltet. - Lassen Sie den engeren Stab zusammenrufen, Oberst! Ich möchte in einer halben Stunde zu den Mitarbeitern sprechen."
    In diesem Augenblick setzte eine Tätigkeit ein, wie sie Terrania selten erlebt hatte. Unter strengster Geheimhaltung und telepathischer Kontrolle wurden die engsten Mitarbeiter Rhodans entsprechend instruiert. Diese leiteten ihre Befehle an ihre weitverzweigten untergeordneten Stellen weiter.
    Für den arglosen Beobachter änderte sich nichts am Ablauf des Alltags. Die vielen Touristen aus allen Erdteilen, die täglich mit einem durchschnittlichen Kontingent von zwei- bis dreitausend im Gebiet der Dritten Macht lebten, empfanden nichts als die segensreiche Aktivität dieser räumlich so kleinen Nation. Und sie spürten arglos den Frieden, die Sicherheit und die Macht von Rhodans Reich.
    Als die Stunde X unaufhaltsam näherrückte, befanden sie sich in den Nachtlokalen oder in ihren Hotelbetten.
    22 Uhr. - Sirenen verkündeten das Ende des Arbeitstages, das Ende der letzten Schicht.
    22 Uhr 05. - Unter den Eingeweihten stieg die Nervosität. Die Sinne waren angespannt.
    22 Uhr 10!
    Irgendwo innerhalb der zentralen Energiekuppel riß eine Hand den Hebel zurück, auf den es ankam. Im selben Augenblick stellten Tausende von Arbeitsrobotern ihre Tätigkeit ein. Elektronisch gesteuerte Verkehrsmittel stoppten ihre Fahrt. Überall fiel die Kontrolle und die Arbeit aus, wo Maschinen andere Maschinen bedienten. In den lebenswichtigen Industrien sprangen geschulte Menschen sekundenschnell für die streikenden mechanischen Wesen ein. Das Leben mußte weitergehen.
    Und es war alles bis ins kleinste vorbereitet. Die Menschen in Terrania machten mehr als fünftausend Sonderschichten. Die Übernahme der vielen Funktionen, die der fortschrittliche Mensch bereits seit Jahren der Maschine übertragen hatte, klappte fehlerlos. Es war ein Rückfall in die Unbequemlichkeit rückständiger Zeiten. Doch der Geheimbefehl hatte trotz seines knappen Wortlauts einen jeden Akteur wissen lassen, daß es hier um lebenswichtige Dinge ging. Durch die Straßen rasten plötzlich Polizeiwagen mit dröhnenden Lautsprechern.
    „An alle Bewohner Terranias! In der zentralen Lenkstation der Roboter ist eine Störung eingetreten. Bitte, bewahren Sie Ruhe und Disziplin! Die Reparaturarbeiten werden mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Das Innenministerium wird schnellstens für Abhilfe sorgen. Gäste und Bewohner Terranias, die einen Heimweg von mehr als fünfzehn Minuten haben, sammeln sich bitte an den bekannten Haltestellen. Alle Fahrgäste mit kürzeren Wegen werden gebeten, zu Fuß zu gehen. Es ist kein Grund zur Beunruhigung gegeben! Bewahren Sie Disziplin! Das Innenministerium wird schnellstens ..."
    Sie hatten das Hauptquartier für diese Aktion in Oberst Freyts Büro aufgeschlagen. Freyt war inzwischen so eine Art Bürgermeister von Terrania geworden, obwohl so nicht sein offizieller Titel lautete. Er war Rhodans Stellvertreter im Gebiet der Dritten Macht und hatte die Geschicke des Staates und der Hauptstadt zu leiten, sobald Perry Rhodan sich woanders aufhielt. Und Rhodan hielt sich oft woanders auf.
    Perrys Stellvertreter in universellen Fragen war Reginald Bull. Dieser Umstand läßt schon erkennen, wie sehr diese beiden Männer unter der Last sogenannter „Geschäftsreisen" litten. Sie waren meistens draußen. In einem anderen Land, auf einem anderen Planeten, oder gar in einem anderen Sonnensystem.
    Freyts Aufgabe war prosaischer, obgleich er charakterlich und auch in der äußeren Erscheinung sehr an Perry Rhodan erinnerte. Er blieb meistens in der Gobi zurück und war der Statthalter seines Chefs. Wenn Rhodan zurückkehrte, gab es oft lange Rechenschaftsberichte über einen routinemäßigen Alltag.
    Manchmal aber gab es auch einige Aufregung. So wie heute! Oberst Freyt machte kein Hehl daraus, daß er über Rhodans Anwesenheit erleichtert war.
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