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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben
Autoren: Timothy Stahl
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dank Moss' Ortskenntnissen - Aruula fragte sich immer noch, warum er sich im Palast der Götter so gut auskannte - hatten sie es geschafft. Hier war ihnen dann der Zufall zu Hilfe gekommen: Noones ekstatische Lustschreie hatte sie geradewegs in diese Gemächer geführt.
    Sie ließen sich an einem Betttuch vom Balkon herab in den Garten. Moss wies gönnerhaft um sich, als sei er der Hausherr. Seine Geste umfasste die Unzahl von Bäumen und Sträuchern, die allesamt Früchte trugen, wie Aruula sie nie zuvor im Leben gesehen hatte.
    »Wenn wir deine Freundin in Sicherheit gebracht haben, werden wir ernten«, sagte Moss.
    »Und die geheime Macht der Götter wird ihren eigenen Untergang heraufbeschwören…«
    Aruula sah ihn verständnislos an, doch Moss dachte nicht daran, seine Wort zu erklären. Stattdessen deutete er in den Garten hinein. »Dort entlang!«
    ***
    Das erste, was Matt Drax klar und deutlich sah, nachdem er zum zweiten Mal aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit emporgestiegen war, war Larn. Oder genauer gesagt: Larns Leichnam.
    Man hatte den Toten an das Wrack des Jets gebunden. Und wieder hatten sich die schwarzen Vögel eingefunden…
    Das Ekelgefühl vertrieb die letzten Nebel aus Matts Kopf.
    Sie hatten ihn mit einem eiskalten Wasserguss geweckt und aus seiner Zelle geholt. Den Weg zur Arena hinauf hatte er kaum mitbekommen. Und nun stand er hier, einen Dreizack in der Hand. Von den Zuschauerrängen brandete Lärm zu ihm herunter, und das Tageslicht brannte in seinen Augen.
    Er wunderte sich nicht darüber, dass sie ihn in die Arena geschickt hatten. Was nicht hieß, dass er keine Angst gehabt hätte. Zumal er sich kaum imstande sah, es mit einem wie auch immer gearteten Gegner aufzunehmen; er schaffte es ja kaum, sich auf den Beinen zu halten. Aber zumindest das wurde besser mit jedem Schritt, den er weiter hineinging in das Oval der Arena.
    Fast empfand er etwas wie Spannung, als er sich fragte, welchen Widersacher sie für ihn ausgesucht hatten.
    Er erfuhr es noch im selben Augenblick.
    Ein Stück entfernt, in der anderen Hälfte der Arena, senkte sich eine Rampe, gab ein dunkles Rechteck frei. Und heraus kam…
    »Wow!« entfuhr es Matt.
    »Tarantula, wie?«
    ... eine Spinne. Keine gewöhnliche, natürlich nicht. Und keine, wie Matt sie irgendwo schon einmal gesehen hatte. Nein, dieses Biest hier überragte ihn mindestens um Haupteslänge und hatte ansonsten etwa die Größe eines Volkswagen Beetle. Es bewegte sich auf acht annähernd armstarken Beinen, aus denen drahtiges Haar spross, und die faustgroßen Facettenaugen des Ungeheuers glitzerten in allen Farben des Regenbogens. Seine Mandibeln zuckten und schnappten wie in gieriger Vorfreude auf ein Festmahl.
    Matt blieb stehen und fühlte seine Knie wieder weicher werden. Die Spinne verharrte ebenfalls. Sie richtete sich auf die hinteren Beinpaare auf, reckte ihren Hinterleib vor - und schoss eine klebrige Substanz in Matts Richtung!
    Ein Sprung zur Seite bewahrte ihn vor einem Treffer.
    Die Spinne stakste näher und unternahm einen zweiten Versuch. Diesmal entging Matt dem klebrigen Zeug nur knapp.
    Offensichtlich hatte das Biest vor, ihn zunächst lahmzulegen, einzuspinnen, um sich dann in aller Ruhe an ihm gütlich zu tun.
    Matt sah keine andere Möglichkeiten, als seinerseits anzugreifen. Sein Ansturm schien das Spinnenungetüm aus dem Konzept zu bringen. Es hatte wohl nicht mit Gegenwehr gerechnet.
    Matt drosch mit dem Dreizack zu. Traf eines der Vorderbeine der Spinne. Es brach mit hörbarem Splittern.
    Er holte ein weiteres Mal aus, doch er kam nicht mehr zum Schlag. Die Spinne tastete nach ihm, traf ihn mit einer Klaue vor die Brust und stieß ihn zurück.
    Matt rollte sich ab. Keinen Augenblick zu früh! Wo er eben noch gewesen war, ging eine kopfgroße Ladung des Spinnensekrets nieder.
    Matt kam auf die Beine und brachte Distanz zwischen sich und das mutierte Vieh. Er musste sich etwas einfallen lassen, etwas verdammt Gutes, wenn er zumindest diesen Kampf lebend überstehen wollte. Und das wollte er, unabhängig davon, was danach auf ihn warten mochte. Darüber konnte er sich später noch den Kopf zerbrechen.
    Er schlüpfte aus dem Flickenmantel, hielt ihn mit beiden Händen und rannte wie in bester Torero-Manier auf das Ungetüm zu. Die Spinne reagierte, wie er es sich erhofft hatte. Sie kam auf ihn zu, ungelenk wegen des zersplitterten Beines.
    Matt passte den richtigen Moment ab, dann schleuderte er ihr den Mantel entgegen. Und hatte
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