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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens
Autoren: Larry Brent
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»Halten Sie sich rechts, Brent! Eine – Klappe im
Boden – von dort aus ...«
    Sein
Körper streckte sich, sein Kopf fiel auf die Seite.
    X-RAY-3
drückte dem Toten die Augen zu. Er sprang auf die Beine, hetzte durch die Gänge
zwischen den unheimlichen, starren, wächsernen Verbrechern und Mördern und warf
keinen Blick zurück. Die Hilferufe einer Frau! Silvia! Hoffentlich kam er nicht
zu spät! Und Flemming, dieser merkwürdige Mensch – warum war er noch immer
nicht da? Larry dachte an die Augen, diesen abwesenden, fernen, seltsamen Blick
– und ein furchtbarer Verdacht stieg plötzlich in ihm auf. Er ließ die
Taschenlampe kreisen, hielt sich ganz rechts und stürmte unter einem Torbogen
hindurch, neben dem zwei, drei schwere, eichene Truhen standen.
    Larry
Brent war am äußersten Ende des Gewölbes. Er konnte nicht mehr sehen, dass sich
in diesem Augenblick eine schattengleiche Gestalt hinter einer Säule bewegte.
    Doch
Larry spürte den Luftzug. Instinktiv wollte er sich noch zur Seite werfen. Ein
harter Gegenstand knallte auf seinen Hinterkopf. Flemming!, zuckte es durch
Larrys Gehirn. Dann tauchte sein Bewusstsein auch schon in tiefe Dunkelheit
ein. Er sackte, ohne einen Laut von sich zu geben, auf den kühlen, nackten
Boden.
     
    ●
     
    Die
Gestalt in dem blauseidenen Morgenmantel trat einen Schritt vor, in der Rechten
einen Totschläger, in der Linken einen Knäuel Schnüre, mit dem Flemming, ohne
eine Miene zu verziehen, den PSA-Agent fesselte, so gut er es vermochte.
»Später«, murmelte er dabei. »Um dich kümmere ich mich später. Vorerst hast du
deine Ruhe.« Ein befremdliches Kichern kam über Flemmings Lippen. Er erhob
sich, warf keinen einzigen Blick mehr zurück zu der Stelle, wo er den Agenten
in der Dunkelheit gefesselt zurückließ. »Die Zeit drängt«, murmelte Flemming.
Er taumelte wie ein Betrunkener. »Ich muss es schaffen, noch heute Nacht. Was
ich mir vorgenommen habe, erreiche ich für gewöhnlich auch.«
    Er
näherte sich der Klappe, die in den Boden eingelassen war, warf sie zurück und
stieg die steile Treppe hinab.
    Drang
in sein geheimnisvolles Reich vor.
    Der
seltsame Trieb, der von ihm Besitz ergriffen hatte, zog ihn immer mehr in
seinen Bann.
    Flemming
krümmte sich, als leide er unter unsäglichen Schmerzen. Doch kein
Schmerzenslaut kam über seine Lippen. In der Dunkelheit, die ihn umgab, fand er
sich trotz seiner drehenden, torkelnden Bewegungen zurecht und stieß nirgends
an.
    Er
kam bis in die Nähe einer flachen, altmodischen Liege. Davor brach er zusammen.
     
    ●
     
    Im
selben Augenblick schien plötzlich an unsichtbaren Fäden die auf dem Gesicht
liegende Wachsfigur in die Höhe gezogen zu werden. Durch den unglaublichen
Körper lief ein Zucken, und die Glieder spannten sich. Wie ein elektrischer,
belebender Strom lief es durch die Glieder. Die Finger zuckten, die Haare auf
dem breiten, wuchtigen Schädel sträubten sich. Und dann erhob sich Derry
Cromfield!
    Er
warf keinen Blick nach links, keinen nach rechts. Wie ein Roboter stapfte er
durch die Dunkelheit, kümmerte sich auch nicht um den gefesselten X-RAY-3,
sondern stieg über die reglose Gestalt einfach hinweg.
    Derry
Cromfield bewegte sich zwischen den starren, leblosen Schauergestalten wie ein
aus dem Geisterreich gerufenes Phantom, eine Inkarnation des Bösen.
    Plötzlich,
ohne ersichtlichen Grund, begann Derry Cromfield zu rennen, eilte auf den
geheimen Ausgang zu und verschwand nach draußen in die Nacht, wo gleich darauf
der Motor des Einmann-Hubschraubers ansprang und das Gerät ratternd in die Höhe
riss.
     
    ●
     
    Sir
Harold Perkins nickte seiner hübschen Enkelin aufmunternd zu. »Hier droht dir
keine Gefahr«, sagte er leise, während er ihr über das Haar strich. »Das Zimmer
liegt nicht zu ebener Erde, und außerdem habe ich Fedderson gebeten, über Nacht
im Haus zu bleiben, den Treppenaufgang und die Tür im Auge zu behalten. Es wird
alles gut werden, du brauchst keine Angst zu haben.« Er wandte den Blick und
schaute auf die breite Balkontür, die verschlossen war. »Ich werde auch noch
die Fensterläden vorziehen, so dass auch von dieser Seite nichts passieren
kann. Aber hier im dritten Stock, was soll da schon ...« Weiter kam er nicht.
    Ein
Brechen und Bersten riss ihm die Worte von den Lippen. Wie eine Schauergestalt
aus der Unterwelt brach Derry Cromfield durch das Glas der Balkontür und stand
groß, dunkel und wuchtig wie ein Riese mitten im Raum.
    Jane
Perkins schrie gellend
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