Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
Vom Netzwerk:
alten Dolch - dem aus - meinem Geschäft -den ich schon - schon seit Jahren - Jahren herumliegen habe…«
    Seine Stimme erstarb. Im Hintergrund steckte sich Miller eine Zigarette an, aber er schirmte die Flamme seines Feuerzeuges mit der Hand ab, damit das Zimmer auch weiterhin im Dunkeln blieb.
    Morre hatte das Geräusch gehört.
    »Zigarette…« wimmerte er.
    »Erst das Geständnis von Beverlys Ermordung«, sagte Miller mit einer Stimme, die kalt und scharf wie geschliffener Stahl klang.
    Morre bäumte sich auf.
    Ich hörte nicht mehr, was er schrie. Ich hatte mich leise hinausgeschlichen. Sagen Sie jetzt nicht, das so eine Behandlung, wie sie Miller und Phil dem ehemaligen Gangsterboss angedeihen ließen, unfair und brutal wäre. Sie ist hart, ja. Aber es gibt Burschen, die morden kleine Kinder und sind härter als unsere härteste Methode. Sie leugnen noch, wenn der letzte Indizienbeweis sie bereits zum Tode verurteilt.
    Unter dem Arm hatte ich die Akte, die die Mordkommission von Miss Caight, dem Stubenmädchen im Hotel America, angelegt hatte. Ich hatte sie mir schon vor Morres-Vorführung griffbereit zurechtgelegt.
    Und mit dieser Akte verzog ich mich jetzt nach Hause. Ich legte mich mit Zigaretten und Kaffee versehen ins Bett und studierte die Akte von der ersten bis zur letzten Seite sorgfältiger als ein Kandidat seine Lehrbücher vor einer wichtigen Prüfung.
    Dann schlief ich ein paar Stunden.
    Am N achmittag fuhr ich mit meinem Jaguar in die Stadt und suchte verschiedene Leute auf. Bei manchen hatte ich Erfolg. Bei manchen nicht.
    Abends gegen sechs war ich wieder zurück.
    Ich rauchte eine Zigarette und dachte noch einmal über alles nach.
    Später erfuhr ich, dass man nachmittags um drei, also nach neun Stunden pausenlosen Kreuzverhörs, Morre entlassen und zurück in die Zelle geschickt hatte. Er blieb bei seinem Geständnis betreffs der Ermordung von Joan Lancer-Cruseday. Alles andere bestritt er hartnäckig.
    Aber zu der Stunde wusste ich das noch nicht.
    ***
    Ich rief bei der City-Police an. Weder Miller noch Phil warten im Haus. Ich rief Phil zu Hause an.
    »Decker«, meldete er sich nach langer Zeit endlich.
    »Was ist los, Phil? Warum meldet ihr euch nicht? Ich habe bei Miller angerufen, aber er war nicht mehr im Office.«
    »Wir haben um drei mit Morris Verhör Schluss gemacht. Aber es war sinnlos. Er streitet alle anderen Morde hartnäckig ab. Miller und ich wollten bis sieben schlafen und dann Morre wieder vernehmen. Wenn er Joan umgebracht und die Karte mit dem Zeichen King zurückgelassen hat, was er nicht bestreitet, muss er ja auch die anderen auf dem Gewissen haben. Es hängt nur noch davon ab, wie lange es seine Nerven aushalten. Wir kriegen ihn klein, Jerry. Verlass dich drauf. Und wir haben uns in den Kopf gesetzt, den Fall King nicht ohne ein Geständnis des Täters abzuschließen.«
    Ich dachte den Bruchteil einer Sekunde lang nach, dann sagte ich: »Hör zu, Phil. Ich will Miller jetzt nicht stören, da er sicher schlafen wird. Stell dir den Wecker auf kurz vor sieben und ruf Miller dann an. Sag ihm, er soll noch bis halb neun weiterschlafen. Bis kurz vorher. Um halb neun treffen wir uns alle Mann bei Miller in seinem Office. Okay?«
    »Von mir aus. Ich schlafe gern eine Stunde länger. Aber warum Jerry? Hast du neue Gesichtspunkte?«
    »So ungefähr. Du wirst es ja heute Abend sehen. So long.«
    »So long, Jerry.«
    Ich legte den Hörer auf. .Anschließend ging ich hinauf zu meinem Hauswirt. Ein Glück, dass nun diese ganze leidige Geschichte bald vorbei war. Ich fragte Billy, ob wir heute Abend noch einen zusammen trinken wollten. Die genaue Zeit wüsste ich noch nicht, aber es sei sicher, dass ich heute noch einen Schluck gebrauchen würde.
    Er stimmte zu, wie immer, wenn es um einen gemeinsamen Schluck ging.
    Anschließend schlief ich selbst bis acht Uhr. An diesem Abend würde ich einen klaren Kopf brauchen, und da ist ein Stündchen Schlaf vorher das Beste.
    Gegen halb neun war ich dann wieder im Hauptquartier der City-Police. Miller und Phil saßen schon da und schlürften heißen Kaffee. Die armen Kerle hatten ja die ganze letzte Nacht nicht geschlafen und dann auch noch von sechs bis drei die Strapaze eines Kreuzverhörs auf sich genommen.
    »Lassen Sie Morre und Oligans vorführen«, sagte Miller.
    Er griff zum Haustelefon und wählte den Anschluss des Polizeigefängnisses. Fünf Minuten später brachten drei Cops die beiden Gefangenen. Diesmal brannte das Licht im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher