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0022 - Die Hexe von Java

0022 - Die Hexe von Java

Titel: 0022 - Die Hexe von Java
Autoren: Friedrich Tenkrat
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hätte ich den Tauchversuch unterbrochen. Aber die Sache war bestimmt nicht einmal halb so schlimm, wie sie von hier oben ausgesehen haben mag.«
    Wade C. Davis nickte. »Na schön, Mr. Roane. Schwamm drüber. Wir wollen’s vergessen. Aber ich habe Ihr Wort, daß es nicht wieder vorkommt.«
    »Ja, Sir, das haben Sie.«
    Todd Brackman, ein wahrer Hüne, betrachtete die korallenbesetzte Kassette von allen Seiten. »He, Joseph, was hast du uns denn da Hübsches mitgebracht?«
    Roane drehte sich um. Er grinste. »Mach’s doch auf, und schau nach, was drinnen ist.«
    »Noch nicht!« rief Marty Maddock. »Wir wollen nichts daran zerstören. Das Kästchen kann unter Umständen äußerst wertvoll sein.«
    Jim Hooker holte seine Spiegelreflexkamera und machte ein Dutzend Aufnahmen von dem Fundstück.
    Maddock wandte sich an Davis. »Was schätzt du, wie alt dieses Kästchen ist, Wade?«
    Der Expeditionsleiter schürzte nachdenklich die Lippen. »Nach dem Korallenwuchs zu schließen – zweihundert Jahre.«
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte Maddock. »Ob es ein Stück von jenem Schiff ist, das wir suchen?«
    »Vielleicht erfahren wir es, wenn wir die Korallen entfernen. Bestimmt aber wird diese Kassette ihr Geheimnis preisgeben, wenn wir sie öffnen.«
    Archie O’Malley bekam den Auftrag, Hammer und Meißel zu holen. Er ging damit äußerst behutsam um, schlug nur ganz vorsichtig zu. Der Tisch, auf dem die Kassette stand, war von den neugierigen Männern umringt.
    Jim Hooker hielt jede Phase bildlich fest.
    Bald lag ein ansehnlicher Korallenhaufen neben dem Kästchen.
    Wade C. Davis verfolgte die Arbeit O’Malleys mit wachsender Unruhe. Um seine Nervosität abzuleiten, spielte er mit dem kleinen Vishnu-Amulett. Er hatte es vor ein paar Tagen in Djakarta gekauft und trug es an einem dunkelbraunen Lederriemen um den Hals.
    Die vom Rost stark in Mitleidenschaft gezogenen Vierecknägel brachen manchmal mitsamt den Korallen ab. Das konnte O’Malley nicht verhindern. Davis machte ihm deshalb keinen Vorwurf. Er selbst hätte die Arbeit nicht besser verrichten können.
    Marty Maddock stieß Davis leicht an. »Die Nägel bilden ein großes Kreuz. Und darum herum sind zahlreiche Symbole des Guten eingeschnitten.«
    »Dann liegt in dieser Kassette vielleicht eine vom Wasser total aufgeweichte alte Bibel«, sagte der Forscher.
    Breite Metallspangen hielten das dicke Holz zusammen. Die Scharniere waren fast ganz durchgerostet.
    Als keine einzige Koralle mehr auf der Kassette festsaß, betrachtete Marty Maddock das Fundstück von allen Seiten.
    Er zog die Mundwinkel nach unten. »Ein Künstler war das gerade nicht, der diesen Kasten zusammengenagelt hat.«
    »Mal sehen, was sich in ihm befindet«, sagte Jim Hooker mit schußbereiter Kamera.
    Maddocks Blick suchte Wade C. Davis’ Augen, und als dieser kaum merklich nickte, sagte er zu O’Malley: »Okay, Archie. Machen Sie den Kasten auf. Aber Vorsicht! Vielleicht sitzt ein kleiner Teufel darin, der Ihnen ins Gesicht springt, sobald Sie den Deckel hochklappen.« Die Männer lachten über Maddocks Witz.
    Keiner von ihnen ahnte, daß sie absolut keinen Grund hatten, heiter zu sein. Sie zündeten eine Dämonenbombe, ohne es zu ahnen!
    Joseph Roane stand wie erstarrt vor der Kassette. Seine Augen glänzten wie im Fieber. Alle schauten auf die uralte Kiste.
    Niemand betrachtete in diesem Moment Roane, dessen Gesicht einen grausamen Ausdruck annahm, während Archie O’Malley mit kleinen vorsichtigen Hammerschlägen versuchte, den eisernen Verschluß abzubekommen.
    Das Feuer der Hexe loderte in Roanes Augen.
    Sein Atem ging schnell. Er konnte es wie die anderen nicht mehr erwarten, bis der Deckel entfernt war. Seine Ungeduld aber hatte einen anderen Grund. Für ihn barg die Kassette keine Überraschung. Er wußte, was sich darin befand. Er lachte innerlich gehässig als er daran dachte, wie seinen Freunden der Schreck in die Glieder fahren würde, wenn sie Wahadin zu Gesicht bekamen.
    Gleich würde es soweit sein.
    O’Malley war schon ziemlich weit.
    Der letzte Hammerschlag.
    Knirschend gab das Eisen nach. O’Malley legte Hammer und Meißel grinsend beiseite. Seine Zunge huschte aufgeregt über die Lippen. Er warf einen raschen Blick in die Runde. »Mensch, bin ich aufgeregt«, stöhnte Todd Brackman.
    »Nun mach schon endlich, Archie!« drängte Jim Hooker.
    »Soll ich, Mr. Davis?« fragte O’Malley den Expeditionsleiter.
    Wade C. Davis nickte gespannt.
    »Vielleicht ist das Ding
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