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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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eine lindgrüne Sitzgarnitur auf dem Terrazzoboden und viel Glas. Die Patienten genossen einen Blick in den herrlichen Park.
    »Hier läßt es sich aushalten«, meinte Bill.
    Der Professor lachte. »Ja, der Meinung sind alle unsere Patienten.« Sie gingen auf einen der drei Fahrstühle zu. Der Professor öffnete die Tür.
    In der ersten Etage stiegen sie aus. Eine zweiflügelige Glastür schirmte diesen Verwaltungstrakt von der Krankenstation ab.
    In einem kleinen Anbau mußte Bill auf Professor Harris warten, der Sheila untersuchte.
    Zwanzig Minuten später war er wieder da. Auf seinem Gesicht lag ein strahlendes Lächeln.
    »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Frau, Mr. Conolly.«
    »Wieso?«
    »Sie ist physisch völlig in Ordnung. Soweit ich es beurteilen kann, wird es bei der Geburt sicher keinerlei Komplikationen geben.«
    Bill fiel ein Stein vom Herzen. »Da bin ich beruhigt«, sagte er aufatmend.
    »Jetzt können sie mit Ihrer Frau ein paar Worte wechseln.« Sie gingen zu Sheilas Einbettzimmer.
    Es war geräumig. Sitzecke und Einbauschränke bestanden aus warmem Kirschbaumholz. Radio, Fernsehgerät, Telefon, Dusche und Bad waren vorhanden. Zusätzlich hatte man im Bad noch eine Sitzwanne in den Boden gelassen.
    Bill setzte sich auf die Bettkante. Auch von hier aus hatte er durch das große Fenster einen herrlichen Blick in den Park hinaus. Der Reporter faßte nach Sheilas Hand.
    »Der Professor sagt, es ist alles in Ordnung.«
    »Na, siehst du.« Sheila streichelte Bills Arm. »Und dabei hast du dir Sorgen gemacht.«
    »Wann wird es soweit sein?«
    »Der Professor meint, einige Stunden könnte es noch dauern. Vielleicht in der Nacht.«
    »Ich bleibe am Telefon sitzen«, versprach Bill Conolly. »Wünschst du dir denn immer noch einen Jungen?« wollte Sheila wissen.
    »Mehr denn je.«
    »Es wird auch einer.«
    »Woher weißt du das?« fragte Bill erstaunt.
    »Ich habe es im Gefühl. Du bekommst deinen kleinen John. Und wenn du den großen John anrufst, grüß ihn bitte von mir – ja?«
    »Mach ich. Ich fahre heute beim Yard vorbei.«
    Sheilas Augenbrauen zogen sich zusammen. »Bill«, sagte sie vorwurfsvoll, »du wirst doch nicht etwa…«
    »Nein, nein. Ich bleibe zu Hause.«
    »Dann ist es gut.«
    Zehn Minuten gab ihnen Professor Harris noch. Dann mußte Bill das Krankenzimmer verlassen. In der Tür warf er noch einen Blick auf seine Frau.
    Bleich lag sie in den Kissen. Bills Herz krampfte sich zusammen. Er verspürte plötzlich eine unerklärliche Angst. Er wußte nicht, weshalb. Vielleicht hing es mit dem geheimnisvollen Telefongespräch zusammen.
    Leise schloß sich die Tür hinter dem Reporter. In Gedanken versunken ging er die breiten Stufen hinunter, stieg in seinen Wagen und fuhr ab.
    Das Angstgefühl hatte sich nicht gelegt.
    ***
    Ich war schon auf dem Sprung, als Bill mein Büro betrat. »Hallo, John«, sagte er.
    »Da hast du aber Glück gehabt«, empfing ich ihn. »Ich wollte gerade weg.«
    Bill setzte sich. »Ist es sehr dringend?«
    »Nein. Es gibt Freunde, die sieht man jeden Tag, und man freut sich darüber. Du aber hast dich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht, alter Junge.«
    »Sheila, sie ist…«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. »Natürlich, ich vergaß. Himmel, wie geht’s ihr denn? Es muß doch bald soweit sein.«
    »Ich habe Sheila eben in die Klinik gefahren.«
    Ich schlug meinem Freund auf die Schulter. »Mensch, Bill, es freut mich, daß du gekommen bist, um mir das zu sagen.«
    Bills Gesicht wurde ernst. »Nicht nur das wollte ich dir sagen. Eigentlich führt mich ein ganz anderer Grund zu dir.«
    »Und der wäre?«
    Bill erzählte von dem geheimnisvollen Telefonanruf, den er erhalten hatte. Je länger er sprach, desto nachdenklicher wurde ich.
    »Ich bin ganz sicher, John, daß ich die Stimme schon einmal gehört habe.«
    »Ein Verwandter vielleicht?«
    Bill wiegte den Kopf und verzog zweifelnd das Gesicht. »Möglich, John.«
    »Bist du denn die Reihe schon einmal durchgegangen? Ich meine Eltern, Großeltern, was weiß ich alles…«
    Bill nickte hastig.
    »Ja, aber herausgekommen ist dabei nichts.«
    »Und von Sheilas Seite?«
    »Keine Ahnung. Ich habe ihr gar nicht gesagt, wer angerufen hat. Konnte ich doch auch nicht. Ich habe gesagt, jemand von der Zeitung wollte mich sprechen.«
    »Hat sie es geglaubt?«
    »Nicht so ganz. Aber was sagst du dazu? War es richtig, daß ich zu dir gekommen bin, oder wollte sich vielleicht nur jemand einen Scherz mit mir erlauben?«
    »Glaube ich
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