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0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle
Autoren: Jason Dark
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Fußboden war mit rotbraunen Kacheln ausgelegt und nur im Hintergrund unterbrochen, da sich dort eine Falltür befand, die in den Keller führte. Eine geländerlose Stiege führte nach oben in die höhere Etage. Kitty und Paul sahen einen alten Schrank, einen gemauerten Herd, über dem an einem Eisengestell ein Topf hing. An einem einfachen Holztisch standen zwei Stühle.
    Rechts neben der Stiege lagen zahlreiche Matratzen. Dort würden auch Kitty und Paul ihr Lager finden.
    Aufatmend löste Paul Maurer den Rucksack von seinem Rücken. »Ist das eine Wohltat«, sagte er und reckte sich.
    Elena hatte inzwischen alle Kerzen in bereitstehende Halter und Ständer gesteckt. »Macht es euch gemütlich«, sagte sie. Paul wollte wissen, ob die Mühle noch funktioniere.
    »Wir haben es noch nicht ausprobiert«, erwiderte Elena. »Nehmen wir auch den anderen nicht ihre Plätze weg?« fragte Kitty Lavall.
    »Nein, da könnt ihr ganz beruhigt sein.«
    »Wo sind sie überhaupt?«
    »Wer?«
    »Na, die anderen.«
    »Ach so.« Elena winkte ab. »Die sind sicher noch unterwegs. Werden aber bald zurück sein.«
    »Wie viele Mädchen leben denn hier?«
    »Mit mir sind es drei«, erwiderte Elena.
    »Und du bist der Boß, nicht wahr?« Die Frage hatte Paul gestellt.
    »Nein, Paul. Bei uns gibt es keinen Chef. Aber lassen wir das Thema. Ihr werdet Durst haben. Wir haben Landwein geschenkt bekommen. Er schmeckt wirklich wunderbar. Laßt uns ein Gläschen trinken.«
    »Ja, Durst habe ich auch«, sagte Paul. Und sogar Kitty hatte nichts dagegen.
    Sie nahmen auf den Matratzen Platz. Die beiden Wanderer waren froh, ihre Beine ausstrecken zu können.
    »Das tut gut nach dem langen Weg«, stöhnte Paul. Er grinste jungenhaft, legte sich zurück und verschränkte beide Hände hinter seinem Kopf.
    Elena werkelte auf dem alten Herd herum. Kitty und Paul hörten etwas plätschern, dann trat Elena mit drei Tongläsern zu ihnen. Sie balancierte die Gefäße geschickt. Jedem reichte sie ein Glas. Auch sie selbst trank.
    »Cheers«, sagte sie, »auf gute Freundschaft.«
    Sie sah Kitty und Paul in die Augen. Das Kerzenlicht huschte über ihr Gesicht und zauberte Schatten darauf. Paul fand diese Frau einfach faszinierend. Er mußte sich zusammenreißen, um sie nicht dauernd anzustarren. Kitty wäre sonst fuchsteufelswild geworden.
    Der rote Landwein schmeckte etwas harzig und war wohltuend kühl. Er rann herrlich die Kehle hinunter.
    »Na, wie ist er?« fragte Elena. Sie setzte sich neben Paul, was Kitty mißbilligend bemerkte.
    »Mir schmeckt er gut«, gab der junge Student zu. »Und dir, Kitty?«
    »Ich finde, er ist ein wenig bitter.«
    Elena winkte ab. »Das ist nur beim ersten Glas. Du wirst sehen, das zweite schmeckt besser.«
    »Falls ich das noch trinke«, sagte Kitty.
    »Wieso?« Paul wunderte sich.
    »Ich bin auf einmal…« Ein Gähnen erstickte die nächsten Worte. »So müde.« Kitty ließ sich nach hinten fallen. »Entschuldigt mich, Kinder, aber ich weiß auch nicht, was…«
    Sie war schon eingeschlafen.
    Paul Maurer schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht«, murmelte er. »Sie ist doch sonst anders.« Er schaute Elena an. »Oder hast du ihr…?«
    Das rothaarige Mädchen lächelte wissend. Es war schon dabei, die beiden obersten Knöpfe des Kleides zu öffnen. »Ja, Paul, ich habe ihr ein Schlafmittel in den Wein gestreut. Schlimm?«
    Paul Maurer räusperte sich. »Nein – nein…«
    »Na siehst du.« Elenas Finger streichelten bereits seinen Nacken. »Und nun zu uns beiden«, hauchte sie…
    ***
    London!
    Zwar zeigte der Himmel über der Millionenstadt an der Themse nicht das gleiche strahlende Blau wie in Griechenland, doch die Londoner Farbe konnte sich auch sehen lassen. Es war kaum eine Wolke zu sehen, die den Sommerhimmel trübte, die Sonne leuchtete in voller Pracht.
    Der Mai schien das wettmachen zu wollen, was der April hatte vermissen lassen.
    Die Maschine zog noch eine Schleife, flog dann in den Wartekorridor und setzte zur Landung an.
    Jane hatte ich wachrütteln müssen. »Himmel, wie sehe ich denn aus!« lautete ihr erster Ausruf.
    Zurechtmachen konnte sie sich nicht mehr. Wir mußten angeschnallt auf unseren Plätzen bleiben.
    »Warum hast du mich denn nicht früher geweckt?« erntete ich die vorwurfsvolle Frage.
    »Wer selig schläft, der sündigt nicht«, deklamierte ich.
    »Ach!« zischte sie. »Du bist unausstehlich, John Sinclair!« Sie drehte ihren Kopf und blickte in eine andere Richtung.
    Hinter mir hörte
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