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0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle
Autoren: Jason Dark
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geschlossen und holte Schlaf nach. Nur mir wollte es einfach nicht gelingen, mich in Morpheus’ Arme zu begeben. Zuviel spukte mir noch im Kopf herum.
    Ich dachte an Kiriakis, an den Griechen, der uns zu einem wahren Freund geworden war. Leider hatte der heimtückische Messerstich seinem Leben ein Ende gesetzt.
    Kiriakis hatte uns viel gegeben. Er verfügte über ein ungeheures Wissen, beschäftigte sich schon seit frühester Jugend mit der Weißen Magie. Er war es, der uns den Schlüssel zur Lösung des Falles gereicht hatte. Doch bevor er gestorben war, hatte er uns etwas anvertraut.
    Er hatte eine Tochter, Elena hieß sie. Als junges Mädchen war sie von einem Vampir geraubt worden, sollte selbst zu einer Blutsaugerin geworden sein und irgendwo in einer alten Mühle hoch oben in Schottland leben. Kiriakis bat uns, seine Tochter zu finden und ihrem unseligen Leben ein Ende zu bereiten. Wir versprachen es ihm in die Hand. Somit stand unser nächster Fall bereits fest.
    Wir mußten die Mühle finden!
    Suko und ich würden nach Schottland reisen. Jane wollte in London bleiben und dort einige Tage ausspannen. Niemand konnte es ihr verdenken, nach dem, was hinter ihr lag. Die Stewardeß brachte den Saft.
    Ich bedankte mich, und sie warf mir einen Blick zu, der mir ganz schön unter die Haut fuhr.
    Der Saft war kühl, schmeckte ein wenig bitter, aber er erfrischte mich.
    Ich leerte das Glas, lehnte mich zurück und versuchte, ein wenig zu schlafen.
    Die Unterhaltungen der übrigen Passagiere um mich herum wurden leiser. Bald hörte ich sie wie aus weiter Ferne. Ich war dicht davor, einzuschlafen.
    Da vernahm ich plötzlich die Stimme.
    Sie klang in meinem Hirn auf und schien unendlich weit weg zu sein. »Gratuliere, John Sinclair. Du hast es geschafft. Der Schwarze Tod tobt und schwört Rache.«
    Die Stimme, die mich da anrief, gehörte Myxin, dem Magier. Über Zeit und Raum hinweg setzte er sich mit mir in Verbindung. Und ich hatte ihn bereits abgeschrieben gehabt. Was wollte er von mir? Ich war mehr als gespannt darauf.
    »Weshalb rufst du mich?« formulierte ich in Gedanken.
    »Weil ich dir helfen will.«
    »Du mir helfen? Ich habe gedacht, wir wären Feinde. Das jedenfalls hast du mir klar und deutlich zu verstehen gegeben.«
    »Wie sagt man doch bei euch? Das eine schließt das andere nicht aus, Sinclair. Ich mache mein Spiel, und dabei habe ich dich als Joker ausersehen. Ist das nichts?«
    »Ich fühle mich geehrt.«
    »Laß den Spott. Er steht dir nicht. Dafür ist die Sache viel zu ernst. Auch ich habe in das Dämonenauge blicken können, bevor du es zerstört hast, und eine alte Mühle gesehen. Du bist doch auf der Suche nach dem Gebäude.«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Gut, dann will ich dir sagen, wo du die Mühle finden kannst.« Myxin legte eine kleine Pause ein. Er wollte wohl die Spannung in mir erhöhen. »Sie liegt in Schottland. In der Nähe eines kleinen Dorfes mit dem Namen Bullstone. Merke ihn dir gut, diesen Namen. Wenn du zwei Meilen in westliche Richtung gehst, wirst du die Mühle finden.«
    Ich zögerte mit meiner Antwort. Was Myxin mir da erzählte, stimmte sicherlich. Aber warum teilte er mir das mit?
    Ich fragte ihn.
    Der Magier lachte hintergründig.
    »Warum ich dir das erzähle, John Sinclair?« hörte ich dann wieder seine Stimme. »Die Mühle ist ein Dämonenstützpunkt. Und kein Sterblicher, der sie bisher betreten hat, konnte sie jemals wieder lebend verlassen. Ich hoffe, daß es auch für dich das Ende sein wird.«
    Schluß. Er sprach nicht mehr.
    Ich war wieder hellwach. Dieser Myxin entpuppte sich tatsächlich als ein Widerling. Er schickte mich eiskalt in eine lebensgefährliche Falle.
    Ich begann zu überlegen.
    Zu der Mühle wollten wir sowieso. Eigentlich mußte ich Myxin dankbar sein, daß er mir den Tip gegeben hatte. Und auch die Warnung konnte ich in einem positiven Licht sehen, denn eine erkannte Gefahr ist bekanntlich nur eine halbe Gefahr. Trotzdem mußte sich Myxin sehr sicher sein, daß ich die Mühle nur noch als Toter verlassen würde.
    Abwarten.
    Suko tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich um. »Hast du geschlafen oder Selbstgespräche geführt?« erkundigte er sich.
    »Woher weißt du?«
    »Ich habe dich eben beobachtet.«
    »Und ich dachte, du schläfst.«
    »Tja, das ist der Irrtum.«
    Flüsternd berichtete ich Suko von meinem Zwiegespräch mit Myxin.
    Der Chinese war optimistischer als ich. Er rieb sich schon die Hände. »Na, dann können wir da ja
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