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0015 - Der Morddämon

0015 - Der Morddämon

Titel: 0015 - Der Morddämon
Autoren: Traute Maahn
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pflanze es in einen niederen Chang ein. Entscheide dich, Chu.«
    »Ich habe mich längst entschieden, Onkel Wu.«
    Das Gesicht des alten Mongolen verzerrte sich zur grausigen Fratze. Er fuhr mit beiden Krallenhänden auf Chu los. Der junge Mann war so gelähmt vor Entsetzen, daß er sich nicht wehrte.
    »Zurück, Ming-Li!« schrie Zamorra. Er riß das Ungeheuer zurück.
    Ein schneller Blick sagte ihm, daß Chu blutend zu Boden gesunken war.
    Und auch Bill Fleming wehrte sich aus Leibeskräften gegen die Angriffe der Changs.
    Der Professor dachte fieberhaft nach.
    Dann sprang er unvermittelt auf Ming-Li zu. Seine Faust traf ihn mitten ins Gesicht. Der Gegner wurde zurückgeworfen. Blut strömte ihm aus der Nase.
    Dann schoß seine Krallenhand vor.
    Zamorra sah sie kommen, schaffte es aber nicht mehr, ihr rechtzeitig auszuweichen. Die spitzen Schneiden ritzten ihm das halbe Gesicht auf. Alles begann sich um Zamorra zu drehen. Er ließ den Flammenwerfer fallen. Dann spürte er eine Bewegung an seiner Brust. Ein kurzer Ruck, und die kleine Silberkette riß.
    Ming-Li hatte ihm das Amulett gestohlen.
    Zamorra wischte sich über das blutige Gesicht. Er sah den Transistor, mit dem Chu Siang vorhin die Roboter gesteuert hatte. Er stürzte auf den kleinen Apparat zu, nahm ihn hoch und drehte einen Knopf.
    Plötzlich merkte er, wie Chu Siang sich an ihm hochhangelte.
    Die Roboter bewegten sich vom Eingang fort ins Gewölbe hinein.
    Sie trieben die Changs, die herumstanden, in breiter Linie vor sich her. Die Changs ließen es willenlos geschehen, ohne sich zu widersetzen.
    Er half ihm, dann lief er – den Transistor in der Hand – auf Bill Fleming zu.
    Der erste Chang kassierte von Zamorra einen gewaltigen Hieb an die Schulter, der ihn zurückwarf. Der nächste Schlag Zamorras – mit der Handkante geführt – traf den zweiten Chang. Und so ging es weiter. Zamorra ruhte nicht eher, bis er die fünf Changs zu Boden geschlagen hatte. Er wunderte sich darüber, denn er hatte geglaubt, die Changs wären unverletzbar.
    Ming-Li hatte sich in die letzte Ecke des Gewölbes geflüchtet. Triumphierend hielt er die Klingenpranke mit dem Amulett hoch.
    »Hier, Bill«, murmelte Zamorra und reichte dem Freund den Transistorapparat. »Du wirst es schon herauskriegen, wie du die Knöpfe drehen mußt. Versuche, ob du’s schaffst, daß die Roboter die Changs zusammentreiben.«
    Bill Fleming strich sich über das Gesicht und griff nach dem Apparat.
    Zamorra blickte zu Nicole hinüber. Sie war jetzt bei Bewußtsein, wie er sah, doch sie wagte es nicht, sich in den gefährlichen Krallenhänden der Changs, die sie noch immer festhielten, zu rühren. Mit vor Grauen geweiteten Augen sah sie sich um. Sie begegnete seinem Blick, gab aber nicht zu erkennen, daß sie ihn bemerkt hatte.
    Arme Nicole! dachte Zamorra bestürzt.
    Er folgte Ming-Li bis in die äußerste Ecke des Gewölbes. Tropfen hingen von der niedrigen Decke, der Lichterschein der Pechfackeln geisterte durch die Verliese an der Seite. Dicke Spinnweben hingen über den Verlieseingängen, und allerhand Getier kroch auf dem Boden herum, das Zamorra noch nie vorher gesehen hatte.
    Als Zamorra weiterging, spürte er eine Bewegung hinter sich.
    Chu Siang war hinter ihm aufgetaucht.
    Jetzt merkte Zamorra, wie die Hand des jungen Chinesen in seine Rocktasche fuhr und mit einer Waffe wieder herauskam.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Chu«, sagte Zamorra scharf.
    »Er ist mein Onkel, Professor.«
    »Chu, sind Sie wahnsinnig geworden? Wollen Sie diesen Wahnsinnigen etwa schützen? Er hat sich außerhalb jeder Gemeinschaft gestellt, indem er sich mit dem Teufel und den Dämonen verbündete.«
    Chu Siang aber schien wie taub zu sein.
    Doch zwei Changs war es gelungen, der Einkreisung durch die Roboter zu entkommen.
    Sie packten Chu Siang und rissen ihn zurück.
    Chu Siang schoß. Der Schuß bellte durch die niedrige Katakombe und kam aus den Verliesen als hundertfaches Echo zurück.
    Die Changs aber reagierten nicht. Sie waren unempfindlich für Kugeln.
    Zamorra näherte sich Ming-Li. Er konnte nicht mehr weiter ausweichen vor ihm. Hinter ihm endete das Gewölbe.
    Ming-Li hielt noch immer die Krallenhand mit dem Amulett in die Höhe. »Sehen Sie mich an, Zamorra!« schrie er. »Sehen Sie mir in die Augen. Ich breche Ihren Willen. Ich werde es Ihnen demonstrieren.«
    Zamorra setzte seine ganzen Geistesreserven ein, um den geheimen Kräften Ming-Lis nicht zu erliegen.
    Er starrte in Ming-Lis Gesicht, und
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