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0015 - Der Morddämon

0015 - Der Morddämon

Titel: 0015 - Der Morddämon
Autoren: Traute Maahn
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es nicht mehr geben.
    Ming-Li, der mit Satanus im Bunde war, lebte nicht mehr.
    Chu Siang würde ihn vielleicht neben seinen Eltern in Happy Valley beerdigen lassen, obwohl er das sicher nicht verdient hatte.
    Zamorra war sich klar darüber, daß Inspektor Brewster nie erfahren sollte, durch wessen Hand Ming-Li alias Wu Siang gestorben war. Auch Bill Fleming würde den Mund halten. Und Nicole…
    Nein, sie hatte sicher gar nichts davon mitbekommen.
    Zamorra erledigte einen Chang nach dem anderen. Wie eine stählerne Mauer standen die Roboter im Kreis und ließen keinen Chang hinaus.
    Erschöpft steckte Zamorra endlich das Amulett wieder zurück in sein Hemd. Er war zum Umfallen müde und erledigt.
    Aber kein einziger Chang befand sich mehr in der Katakombe.
    Und wenn sie wirklich einen vergessen hatten – ohne den teuflischen Willen seines Meisters Ming-Li würde er in Kürze eingehen.
    Bill Fleming kam mit Nicole im Arm näher. Chu Siang betätigte den Transistor.
    Einige Roboter traten zurück.
    Zamorra trat aus dem Kreis und ging auf Bill und Nicole zu.
    »Hallo, Nicole«, sagte er leise.
    »Sie sehen aber vielleicht wild aus, Chef«, sagte Nicole leise. Sie ließ sich von Bill niedersetzen. »Es stinkt«, sagte sie.
    »Das kommt von den Changs«, entfuhr es Zamorra.
    »Changs?« Auf Nicoles Stirn erschien eine steile Falte. »Wo sollen die denn sein? Ich sehe nur Roboter. Vorhin haben mich zwei Chinesen festgehalten. Was war eigentlich los?« Sie strich sich über die Augen. »Und ein Chinese hat mich belästigt. Er hieß Kuang oder so ähnlich. Na, dem habe ich’s vielleicht gezeigt.«
    Zamorra warf Bill einen verschwörenden Blick zu.
    »Es war alles nur ein Probetest für die Roboter«, kam ihm Bill zu Hilfe. »Nicole, Sie würden staunen, wenn Sie wüßten, was so ein Roboter alles kann. Bügeln, den Boden säubern, Alarm geben, kochen und Lebensmittel kühlen. Er kann laufen, sitzen, liegen und…«
    »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, Bill.«
    »Fragen Sie Chu Siang.«
    »Ich glaube, ich war sekundenlang ohnmächtig«, sagte Nicole.
    »Das kommt von dieser entsetzlich muffigen Luft hier unten. Es riecht wie Friedhof. Aber wie ein ungepflegter.«
    »Uns hält hier unten nichts mehr. Chu, wie kriegen Sie Ihre Roboter hier wieder heraus?«
    »Ich habe die Tür vorhin schon entdeckt. Sie führt weiter unten aus den Felsen heraus. Man könnte sogar mit einem Truck reinfahren«, sagte Chu Siang. Er verneigte sich vor Nicole. »Ich hoffe, es bleibt dabei, Miß Duval, daß Sie und die beiden Herren heute abend meine Gäste und die meines tugendhaften Fräulein Braut A Luli sind. Es würde uns sehr erfreuen, wenn Sie Ihre Zusage wahrmachen würden.«
    »Natürlich kommen wir gern«, rief Nicole hingerissen. »Vorausgesetzt natürlich, daß es den beiden Herren gelingt, die vielen Kratzspuren auf ihren Gesichtern und Armen zu beseitigen, sonst erschrickt nämlich das tugendhafte Fräulein A Luli!«
    Zamorra griff nach Nicoles Hand. Ihre herzerfrischende Art hatte ihm richtig wohl getan. Und ein Blick auf Bill Fleming verriet ihm, daß er genauso dachte.
    »Chu Siang hat hier unten noch den Abmarsch der Roboter zu überwachen«, sagte Zamorra. »Bis heute abend also, Chu.«
    »Wir sind hocherfreut, Professor Zamorra.«
    Zu dritt gingen sie die Treppen hinauf.
    »Chef, bitte, ich möchte auch so einen Roboter. Ich wünsche ihn mir zum nächsten Weihnachtsfest. Vielleicht bekommen Sie von Mr. Siang Rabatt.«
    Zamorra schüttelte lächelnd den Kopf. »Nicole, was für ein Stilbruch! Ein Roboter in meinem alten Château Montagne.«
    »Ach was«, winkte Nicole ab. »Vielleicht kann man ihm eine Ritterrüstung anpassen, ich werde heute abend einmal mit Mr. Siang darüber sprechen.«
    Als sie die Pagode verließen, empfing sie blauer Himmel und eine Sonne, die schräg über Hongkong stand.
    »Was für ein Ausblick«, murmelte Zamorra. »Wir sind bis jetzt noch gar nicht dazu gekommen, die Schönheiten dieser Gegend zu bewundern.«
    »Dazu haben wir noch reichlich Zeit, Chef.« Und etwas spitz fügte Nicole hinzu: »Vorausgesetzt, daß Ihnen nicht wieder ein parapsychologischer Fall über den Weg läuft. Bei Ihnen weiß man das ja nie!«
    ENDE
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