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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett
Autoren: Jason Dark
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vorbei, standen für Bruchteile von Sekunden wie Lanzen in der Luft und schnitten ein faustgroßes Loch in einen der Schränke.
    Noch im Fallen hatte ich die Beretta gezogen. Ich prallte gegen den Stuhl, den Linda Blaine vorhin umgestoßen hatte. Instinktiv riß ich die Möbel zum Schutz hoch.
    Der nächste todbringende Strahl bohrte sich durch die Sitzfläche. Einfach so, als wäre sie aus Butter.
    Ich bekam es mit der Angst zu tun. Meine Nackenhaare stellten sich quer, während ich mich verzweifelt über den Teppich rollte und irgendwo Deckung suchte.
    Linda Blaine feuerte die beiden Todesboten an. »Ja!« schrie sie. »Ja, gleich habt ihr ihn. Macht schnell. Schnell.«
    Hinter dem umgestürzten Tisch fand ich Deckung.
    Nicht ein Laut war zu hören, als sich der Strahl durch die Platte bohrte und dicht an meinem Kopf vorbeistrich.
    Die beiden Kerle hatten sich geteilt. Sie wollten mich in die Zange nehmen. Einen sah ich seitlich von mir an den beiden Fenstern vorbeilaufen. Er wollte mich wohl hinterrücks treffen.
    Ich feuerte.
    Eine blaßrote Mündungsflamme stach aus dem Lauf der Beretta, und das geweihte Silbergeschoß traf den Unheimlichen in die rechte Schulter.
    Er brüllte auf. Sein Gesicht verzerrte sich. Der rechte Arm sank herab, als würde er gar nicht mehr zu ihm gehören. Dort wo meine Kugel getroffen hatte, war der Stoff zerrissen, ebenso wie das Muskelfleisch der Schulter.
    Doch nicht ein Tropfen Blut trat aus der Wunde.
    Ich sah den blanken Knochen schimmern.
    Dämon Nummer zwei vergaß seinen Angriff. Ehe ich ein zweites Mal feuern konnte, packte er seinen Kumpan an der gesunden Schulter und riß ihn zu sich heran.
    Dann trat seine höllische Waffe wieder in Aktion. Ich sah es aufblitzen, nahm hastig den Kopf zurück, und an der Tischplatte vorbei rasierte dieser mörderische Strahl.
    Die Sekunden, die ich brauchte, um eine neue Aktion zu starten, nutzten die Todesboten.
    Sie rannten auf die Tür zu.
    Ich sprang hinter dem Tisch hoch, war schußbereit, zielte auf die Beine…
    Da jagte mir die Frau in die Schußbahn.
    »Neiinnn!« brüllte sie. »So nicht.« Sie stürzte sich auf mich, trotz der drohend auf sie gerichteten Waffe. Wuchtig warf sie sich gegen den Tisch. Der kippte mir entgegen und hätte mich unter sich begraben, wäre es mir nicht im letzten Moment gelungen, zur Seite zu springen.
    Neben mir polterte die Tischkante auf den Wohnzimmerboden. Ich verlor wertvolle Zeit. Bittere Sekunden, die mir später fehlten. Und das Weib hatte noch nicht genug. Sie zielte mit ihren gespreizten Fingern auf mich, wollte mir die Haut vom Gesicht reißen. In ihrem Blick flammte der Hass. Sie war kaum mehr zu stoppen.
    Ich schlug mit der linken flachen Hand zu. Ihr Kopf wurde nach rechts geschleudert, sie verlor für wenige Augenblicke die Kontrolle über sich.
    Ich reagierte gedankenschnell.
    Mit einem gezielten Wurf hatte ich ihr die Kette über den Kopf geschleudert.
    Die Angriffswut war gebrochen.
    Schreiend ging Linda Blaine in die Knie. Vergeblich versuchte sie, die Kette über ihren Kopf zu streifen, die Arme wollten ihr einfach nicht mehr gehorchen.
    Was weiter mit ihr geschah, das sah ich nicht mehr. So rasch es ging, nahm ich die Verfolgung der beiden Todesboten auf.
    Wie ein Hundert-Yards-Sprinter hetzte ich durch den Vorgarten. Ich sah einen pechschwarzen Wagen am Straßenrand, einen Mercedes-Kastenwagen. Soeben klappte die Beifahrertür zu.
    Ich feuerte auf die Reifen. Zum Glück waren keine Passanten in unmittelbarer Nähe.
    Meine Kugeln fehlten. Ich hatte zu überhastet geschossen.
    Plötzlich hörte ich einen Schrei. »John! John…!«
    Die Stimme! Himmel, das war doch Bill Conolly. Aber wo steckt er?
    Mit über den Asphalt radierenden Reifen jagte der Wagen davon. Er schnitt einem vorbeifahrenden Motorrad den Weg ab und fuhr mit dem Heck schleudernd die Straße hoch.
    Ich hetzte zu meinem Bentley. Als ich ihn erreichte, war der schwarze Wagen verschwunden.
    Ich verwarf den Gedanken an eine Verfolgung, da Chelsea ein Stadtteil mit zahlreichen engen Straßen ist. Der Mercedes hatte einen zu großen Vorsprung. Ich hätte ihn nicht mehr einholen können.
    Als ich auf dem Fahrersitz hockte, schnappte ich mir sofort den Hörer des Autotelefons. In den nächsten Sekunden kurbelte ich eine Großfahndung nach dem Mercedes an. Sagte aber gleich, daß der Wagen nicht angehalten werden solle, sondern daß man mir Bescheid geben möge. Ich wollte den schwarzen Todeswagen selbst stoppen.
    Als mein
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