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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett
Autoren: Jason Dark
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einiges klarstellen. Wo sind die anderen?«
    Die Frage galt Bill Conolly, und der Reporter konnte sich trotz der ernsten Situation ein Grinsen nicht verkneifen. Er deutete auf die offenstehende Tür. »In der Hölle«, erwiderte er. »Sie sind dort, wo sie hingehören!«
    Van Cordtland fluchte. »Was glaubst du, wo du gleich bist!« zischte er. »Ich werde dich durchlöchern. Voll Blei pumpen. Ich…«
    »Wo bleibt denn Ihre Erziehung, van Cordtland?« fragte Suko.
    Der Arzt schnappte nach Luft. Sein hochrotes Gesicht zeigte einen erstaunten Ausdruck. »Wer sind Sie eigentlich?«
    Sukos Pfannkuchengesicht verzog sich zu einem spöttischen Lächeln. »Sagen Sie bloß, Sie kennen mich nicht. Ich dachte, Sie wären über alles informiert. John Sinclair, zum Beispiel…«
    »Reden Sie keinen Quatsch. Ich will wissen, wer Sie sind!«
    »Er ist John Sinclairs Kampfgefährte«, antwortete Bill an Sukos Stelle.
    Van Cordtland begann zu lachen. »Sinclair ist tot!« brüllte er triumphierend.
    Bills Herz überschlug einen Sprung. Und auch Suko wurde blaß. Bluffte der Kerl nur – oder sagte er tatsächlich die Wahrheit?
    »Beweisen Sie es!« forderte Bill.
    Van Cordtland schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht nötig. Sie müssen mir schon glauben.«
    Er ging noch einen Schritt vor. Seine kalten Blicke wanderten über die Anwesenden. Die Spieler standen mit schreckensbleichen Gesichtern an der Wand. Für sie mußte eine Welt zusammengebrochen sein. Ihr Traum von Jugend und Schönheit war ausgeträumt?
    Van Cordtland gab in den nächsten Sekunden die Erklärung. »Keine Angst«, sagte er zu ihnen »wenn ich diese Brut erledigt habe, dann läuft alles wieder seinen normalen Gang. Das Totenkopf-Roulett wird sich weiterdrehen. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Wenn Sie sich da nicht zu viel vornehmen«, meinte Bill.
    »Halten Sie den Mund!«
    Suko und Bill Conolly beobachteten den Mann genau. Es entging ihnen auch nicht, daß seine Blicke hin und wieder zur Ausgangstür wanderten. Wartete er auf irgendein Ereignis? Oder auf die Vollzugsmeldung? Vielleicht bekam er auch Verstärkung?
    Bill Conolly beschloß, die Probe aufs Exempel zu machen. »Warum schießen Sie nicht?« fragte er.
    Der verbrecherische Arzt versteifte, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. »Sie werden schon früh genug sterben«, bellte er. »Keine Angst. Jeder kommt dran.«
    »Wie John Sinclair.«
    »Ja, wie er!«
    »Haben Sie ihn getötet?«
    »Nein. Diese Arbeit haben meine Leute übernommen. Obwohl es mir ein Vergnügen gewesen wäre. Aber man kann nicht alles haben.«
    »Ich glaube Ihnen nicht, daß John Sinclair tot ist«, sagte Bill.
    »Und warum nicht?«
    »Gefühlssache.«
    Van Cordtland lachte auf. »Ihre Gefühle täuschen sie diesmal, Conolly. Aber Sie haben recht. Warum soll ich hier unnötig Zeit vertrödeln? Bringen wir es hinter uns. Du wirst diesen Chinesen erledigen, Tabor!« Damit war der Spielleiter gemeint. »Und ich erschieße Conolly…«
    Bill und Suko spannten sich. Sie sahen das Aufleuchten in den Augen des Arztes, und im nächsten Augenblick überstürzten sich die Ereignisse…
    ***
    Mit einem mörderischen Krach brach der riesige Wandspiegel in tausend Scherben.
    Von der anderen Seite hatte ich mit meiner Beretta dagegen geschlagen, war dann durch die Öffnung gehechtet und sprang in den Spielsaal.
    Die folgenden Ereignisse liefen wie im Zeitraffertempo ab, waren aber von einer mörderischen Brisanz.
    Scherben hatten meine Gesichtshaut eingerissen. Mit dem linken Ärmel wischte ich mir das Blut von den Wangen.
    Van Cordtland hatte das Splittern schräg hinter sich gehört. Wie ein Irrwisch wirbelte er herum, riß den Abzug der Maschinenpistole durch.
    Ich sah das dunkle, häßliche Loch der Mündung und feuerte. Jagte zwei Kugeln aus der Beretta. Ich konnte jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
    Es ging um mein Leben. Und um das der anderen.
    Die Kugeln rissen van Cordtland herum. Blut sprudelte auf sein blütenweißes Smokinghemd. Er torkelte zur Seite. Und dann rotzte die Bleigarbe aus dem Lauf der MPi. Fegte in den Boden, riß den Teppich auf.
    Van Cordtland zuckte. Er wollte die Waffe noch einmal in die Höhe bringen. Er schaffte es nicht. Die Maschinenpistole rutschte aus seinen Fingern.
    Er selbst taumelte weiter, versuchte, sich krampfhaft auf den Beinen zu halten, und näherte sich doch immer mehr der Tür.
    Hinter mir vernahm ich die gellenden Angstschreie der Casinogäste. Die Männer und Frauen hatten sich in ihrem
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