Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
dem die Kommandantin des Forschungskreuzers der Vernichtung entronnen war. Das Beiboot, für irdische Begriffe ein Riesenschiff von sechzig Metern Durchmesser, war überlichtschnell gewesen, jedoch lag sein Aktionsradius bei nur 500 Lichtjahren. Die Heimat der Arkoniden war aber 32000 Lichtjahre entfernt. Damit waren sie abgeschnitten gewesen.
    Rhodan hatte mittlerweile gearbeitet, die erdgebundenen Schwierigkeiten beseitigt und seinen Miniaturstaat inmitten der zentralasiatischen Wüste Gobi im Zeitraum von drei Jahren aufgebaut. Dann waren die ersten Meldungen über beunruhigende Ereignisse im nahen Wegasystem gekommen. Rhodan wußte, daß die galaktische Position der Erde im höchsten Maße gefährdet war, da der automatische, überlichtschnell arbeitende Notsender des von Menschen zerstörten Forschungskreuzers Notsignale ausgestrahlt hatte. Längst hatte Rhodan mit dem Auftauchen fremder Wesen gerechnet, und wäre es nur zum Zweck neugierigen „Nachsehens" gewesen.
    Es hatte so kommen müssen, denn tief im galaktischen Raum gab es ein Sternenreich, das man das „Große Imperium" nannte. Die Arkoniden hatten es aufgebaut. Kolonialplaneten waren erschlossen worden. Machtkämpfe zwischen Arkoniden und anderen Völkern waren bereits mit unheimlichen Mitteln geführt worden, als der irdische Mensch noch in Höhlen wohnte.
    So hatte Rhodan nach den Ortungsmeldungen sofort gehandelt. Das Wegasystem war mit dem arkonidischen Beiboot angeflogen worden. GOOD HOPE hatten sie das Kugelschiff genannt. Rhodan hatte lediglich einmal nachsehen wollen, was im nur 27 Lichtjahre entfernten Wegasystem eigentlich geschah. Er befürchtete, daß eine fremde Macht die Notsignale des zerstörten Arkonidenschiffes abgehört und eingepeilt haben könnte.
    Deshalb war es erstaunlich, daß unbekannte Raumschiffe in der Nähe des Wegasystems auftauchten, nicht aber in dem der Sonne. Rhodan hatte das als eine Art von Gnadenfrist angesehen und dabei vermutet, daß den Unbekannten vielleicht ein kleiner Fehler in den Positionsberechnungen unterlaufen sei. Genauso war es gewesen! Als sie mit der GOOD HOPE in der Nähe des Riesensterns angekommen waren, hatte man sie sofort in Empfang genommen. Die Raumschiffe zweier Zivilisationen waren aufgetaucht. Die eine war im Wegasystem heimisch. Man kannte sie bereits durch die Berichte arkonidischer Forschungsexpeditionen aus längst vergangenen Zeiten.
    Es waren die Ferronen, abstammend vom 8. Planeten des Systems, dem erdähnlichen Ferrol. Die eiförmigen Raumfahrzeuge der Ferronen waren sofort erkannt worden. Nur waren da noch diese langen, dünnen Raumschiffe mit den Mittelwülsten gewesen. Crest, der arkonidische Wissenschaftler, hatte auch sie identifiziert. Es waren die Konstruktionen einer absolut nichtmenschlichen Spezies, die seit etwa tausend Jahren irdischer Zeitrechnung dabei war, die Macht des Großen Imperiums in der Form von Aufständen und Blitzangriffen auf weit entlegene Bastionen zu untergraben.
    Die nichtmenschlichen Echsenabkömmlinge hatte Crest „Topsider" genannt. Ihre Heimat lag 815 Lichtjahre entfernt im Orion-Delta-System. Sie waren mit ihren überlichtschnellen Raumschiffen ins Wegasystem hineingesprungen, da sie dort ein Arkonidenschiff mit der Notrufanlage vermuteten. Das war eine Fehlberechnung gewesen.
    Rhodan war gegen seinen Willen in ein hartes Raumgefecht verwickelt worden, das die GOOD HOPE glänzend überstanden hätte, wenn nicht urplötzlich ein wahrhaft gigantisches Arkonidenschlachtschiff aufgetaucht und das wesentlich kleinere Boot mit einem vernichtenden Schuß getroffen hätte. Man hatte etwas zu spät erkannt, daß dieses Schlachtschiff Beutegut der nichtmenschlichen Topsider war. Rhodan hatte sich sofort auf den 9. Planeten des Systems geflüchtet, Verbindung mit dem Herrscher der Ferronen aufgenommen und anschließend in einem sehr gewagten Unternehmen das auf der 8. Welt gelandete Schlachtschiff in seinen Besitz gebracht.
    Darauf waren die topsidischen Truppen durch einen einzigartigen Mutanteneinsatz in völlig unblutiger Weise von der Hauptwelt verdrängt worden, doch nun hatten sie sich auf den sechs Monden des weitab stehenden 40. Planeten festgesetzt. So war die Sachlage, als Perry Rhodan darum bemüht war, seinen Handelsvertrag unter Dach und Fach zu bringen.
    Wenn er die ganze Vorgeschichte überdachte, so mußte er sich selbst eingestehen, daß er ohne die zufällig gefundene Technik der Arkoniden wohl noch immer ein Risikopilot des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher