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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
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die so weit entfernte Menschheit noch immer an jenen Naturgesetzen herumrätselte, die von den Ferronen schon einige Jahrtausende zuvor gelöst, und inzwischen genial ausgenutzt worden waren.
    Wie war es dazu gekommen? Wie konnte es geschehen, daß ein Mensch aus dem Jahr 1975 plötzlich einem Herrscher gegenübersaß, der praktisch ein ganzes Sonnensystem und eine riesige, lichtschnelle Raumflotte mit allen dazugehörenden Industrieanlagen kontrollierte?
    Rhodan fühlte einen etwas bitteren Geschmack auf der Zunge, als er erneut daran dachte. Unwillkürlich schwenkten seine Augen zu Bully hinüber. Der untersetzte Mann schien keine Hemmungen dieser Art zu haben. Soeben warf er in einem noch holperigen Ferronisch ein, der dritte Absatz des sogenannten „Austauschpunktes" gefiele ihm überhaupt nicht. Er wurde angehört und offensichtlich respektiert, so als wäre er der Vertreter einer unendlich überlegenen Intelligenz.
    Rhodan hüstelte unterdrückt. John Marshall lächelte unmerklich. Er hatte erkannt, was im Hirn des Kommandanten vorging. Eben diese Charaktereigenschaft hatte Rhodans menschliche Erfolge mitbegründet. Seine Leute respektierten ihn, auf der fernen Erde galt er als Machtfaktor Nummer eins!
    Rhodan durfte nicht eingehender zurückdenken, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, seine eigenen Erfolge in diffamierender Weise zu betrachten. Damals, im Juni 1971, war er als bescheidener, hochspezialisierter Major der Space Force mit dem ersten Atomraumschiff der Menschheit zum bemannten Mondflug gestartet. Vier Mann waren sie gewesen; alle hervorgegangen aus den ersten Astronauten, die man einige Jahre zuvor in wochenlangen Erdumkreisungen und Rendezvousmanövern geschult hatte. Der Mond war im Jahr 1966 sogar schon von zwei Robotsonden erreicht worden, einer russischen und einer amerikanischen. Nur der Mensch selbst hatte noch gefehlt ...
    Das hatte sich am 19. Juni 1971 geändert. Die STARDUST war in den Raum gerast, und Perry Rhodan, als Chef der ersten Mondlande-Expedition, hatte sie sauber und glatt gelandet. Nie wäre die Menschheit aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, wenn das gigantische Raumschiff einer fremden Weltraummacht nicht kurz zuvor ebenfalls auf dem Mond niedergegangen wäre.
    Sicher - es hatte sich um eine Notlandung der Arkoniden gehandelt, wie man die Bewohner des fernen Planeten „Arkon" folgerichtig nannte. Sie waren nicht deshalb in das irdische Sonnensystem gekommen, um die Menschen zu beglücken oder sie gar zu bekämpfen. Es war einfach ein Zufall gewesen, jedoch ein solcher, der über Perry Rhodan als Katalysator zur galaktischen Macht der Erdenmenschen führen sollte. Rhodan hatte die Insassen des gelandeten Großraumschiffes gefunden, dessen wissenschaftlicher Leiter infolge einer schweren Erkrankung zur Erde gebracht wurde.
    Niemand als Rhodan hatte klarer erkannt, wie grenzenlos überlegen die arkonidische Technik und Wissenschaft waren. Während die Menschheit kurz vor dem endgültigen Ausbruch des Atomkrieges stand, existierte in den Tiefen der Milchstraße schon seit vielen zehntausend Jahren ein Volk, das er gigantisches Sternenreich mit interstellaren Handelsverbindungen und wahrhaft großartigen Verwaltungszentren angelegt hatte. Rhodan wußte von da an mit schmerzlicher Klarheit, daß es außer dem Menschen noch andere, jedoch grenzenlos höherstehende Kulturen gab. Seine Reaktion war für ihn charakteristisch gewesen.
    Entgegen seinen Befehlen brachte er die heimkehrende Mondrakete STARDUST inmitten der Wüste Gobi auf den Boden. An Bord genommene Arkonidengeräte schützten die demolierte Rakete vor unwillkommenen Besuchern. Von da an hatte es auf der Erde die „Dritte Macht" gegeben.
    Rhodan dachte zurück an den harten Existenzkampf, an die Verhinderung des Atomkrieges durch die arkonidische Übertechnik. Es hatte lange gedauert, bis man die sinnlosen Angriffe gegen ihn aufgegeben hatte. Immerhin war es der Menschheit gelungen, das auf dem Mond festliegende Arkonidenforschungsraumschiff mit neuartigen H-Bomben zu vernichten. So waren die beiden einzigen überlebenden Arkoniden des Kreuzers gezwungen gewesen, bei Rhodan auf der Erde auszuharren. Sie hatten Rhodan ihr Wissen übermittelt. Es war nicht ohne hintergründige Absicht geschehen, denn beide Arkoniden wollten eines Tages zu ihrer Heimatwelt zurückkehren.
    Die Schwierigkeit hatte in der Transportverbindung bestanden. Zu jener Zeit hatte es nur ein Beiboot des zerstörten Großraumschiffes gegeben, mit
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