Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
amerikanischen Raumforschungskommandos gewesen wäre. Die Ferronen, die Reginald Bull nun als „etwas zurückgeblieben" zu bezeichnen pflegte, waren der Menschheit um einige Jahrtausende in technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen voraus gewesen. Nur beherrschten sie nicht die Technik der überlichtschnellen Raumfahrt, da ihre Hirne wohl niemals in der fünfdimensionalen Ebene zu denken vermochten.
    Rhodan fühlte sich etwas beschämt. Andererseits ging es hier darum, die Menschheit zu einem galaktischen Faktor zu machen. Die Anwesenheit der topsidischen Invasoren bewies eindringlich genug, wie schwach die Erde war und wie stark sie in kürzester Frist werden mußte. Rhodans Verbindungsaufnahme mit den Vertretern eines anderen Sternenvolks wäre vier Jahre zuvor noch völlig undenkbar gewesen. Nun saß er den gedrungen gebauten, absolut menschenähnlichen Ferronen gegenüber. Es war, als wäre das immer so gewesen. Man hatte die Entdeckung wirklich Fremder Intelligenzen wie einen Schock empfunden. Nun siegte schon die praktische Überlegung.
    Ferronische Industrieerzeugnisse mußten auf der fernen Erde einen ungeheuren Handelswert darstellen. Es kam nur darauf an, die soeben anlaufenden Beziehungen zu erhalten. Es wäre alles sonnenklar gewesen, wenn Rhodan auf den sechs Monden des 40. Planeten nicht die Abkömmlinge einer artfremden Zivilisation gewußt hätte. Das war ein äußerst dunkler Punkt im bisherigen Geschehen; wenigstens aber eine Tatsache, die unter keinen Umständen als nebensächlich eingestuft werden durfte. Fünf der acht Beiboote waren unterwegs. Das von den Topsidern erbeutete Superschlachtschiff hatte zwölf der sechzig Meter durchmessenden Beiboote an Bord gehabt, jedes so groß und so stark wie die alte GOOD HOPE, die nun als zerschossenes Wrack in einem Hangar des 9. Wega-Planeten lag.
    Die S-7 unter dem Kommando von Major Nyssen stand in der Nähe der äußersten Planeten. Es mußte unter allen Umständen festgestellt werden, welche taktischen und strategischen Bewegungen von den fremden Invasoren ausgeführt wurden.
     
    *
     
    Das leise Flüstern drang in sein Ohr. Perry Rhodan schreckte aus seinen selbstquälerischen Grübeleien auf. Offenbar war es dem Mutanten Marshall nicht gelungen, direkten Kontakt mit seinem, Rhodans, Bewußtsein aufzunehmen. So hatte er zu flüstern begonnen. Rhodans helle Augen drehten sich. Seine Haltung veränderte sich dabei nicht. „Sie stören sich an dem von uns geplanten Handelsstützpunkt auf ihrer Welt, Sir", hauchte der Mutant, dessen als übersinnlich geltende Eigenschaft eine Folge der Atombombenexplosion von Hiroshima war.
    Mit Marshall waren sechzehn andere Mutanten an Bord des Arkonidenschlachtschiffes. Es hatte viel Mühe gekostet, die unter der Nachwirkung einer harten Strahlung leidenden Menschen aus der großen Masse auszusieben. Vordringlich einmal hatten sie erkannt werden müssen. Marshall gehörte zu jenen positiven, nur geistig veränderten Mutanten, die ihre Gaben aus eigener Beobachtung heraus entdeckt hatten. Jetzt sondierte er gewissenhaft den Gedankeninhalt der herrschenden Ferronen.
    Also sie waren nicht einverstanden! Rhodan hatte es befürchtet. Niemand duldet gern die Vertreter einer fremden Großmacht im eigenen Land, am allerwenigsten aber ein Herrscher von der Art des Thort.
    „Abwarten", gab Rhodan leise zurück. „Sie werden einsehen, daß es ohne Stützpunkt nicht geht. Sind schon Nachrichten vom Schiff durchgekommen?"
    Marshall schüttelte unmerklich den Kopf. Nein, die dort weilenden Telepathen schienen noch nichts gehört zu haben, andernfalls sie Marshall sofort informiert hätten. Reginald Bull, meist Bully genannt, schnaufte unterdrückt. In seinen hellen Augen loderte verhaltener Zorn. Er kämpfte wieder einmal um seine Beherrschung und vergaß dabei, daß es den Menschen wohl anstand, auf Ferrol Zurückhaltung und Beherrschung zu zeigen.
    „Hoffentlich müssen sie nicht wieder ihr Dampfbad nehmen", grollte er verhalten. „Was gibt es da noch zu überlegen?"
    Giftig schaute er zur gekrümmten Gestalt des Thort hinüber. Der Herrscher war schon lange im Amt. Wer nach ihm kam, stand noch nicht fest. Seine Würde war keineswegs erblich. Rhodan suchte den Blick des alten Ferronen. Die blaßblaue Haut dieser Wesen störte die Menschen längst nicht mehr. Auch der scharfe Kontrast der äußerst dichten, kupferfarbenen Haare konnte nun leicht übersehen werden.
    Unangenehmer für den menschlichen Beobachter waren die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher