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0010 - Der endlose Tod

0010 - Der endlose Tod

Titel: 0010 - Der endlose Tod
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Horrorgestalten sahen, flohen sie Hals über Kopf. Diejenigen, die nicht schnell genug waren, wurden von den nachfolgenden niedergeworfen. Unzählige Füße trampelten über sie hinweg, während sie sich auf dem Boden wanden und Schmerzensschreie ausstießen.
    Schlagartig verfinsterte sich der Himmel über dem Hort des Bösen, an dem Curro mit seiner Gefolgschaft ein satanisches Siegesfest feierte. Die gedrungenen Gestalten vollführten groteske Tänze um den toten Wikinger.
    Curro, das Scheusal, blies seinen massigen Leib triumphierend auf und schrie mit donnernder Stimme: »Der Tod dieses Frevlers genügt mir nicht. Dies ist noch nicht die Strafe, die seiner frechen Tat angemessen ist! Sagt mir, Schergen aus den Dimensionen des Schattenreiches, sagt mir, was schlimmer ist, das ich ihm antun könnte!«
    Die fiependen grünen Bestien tanzten auf Curro zu. Nun stießen sie dröhnende, unartikulierte Laute aus, die sich Curro häßlich grinsend anhörte. »Ja!« brüllte er voll höllischer Begeisterung. »Ja! Das soll mit Leif dem Roten geschehen! Macht euch sogleich an die Arbeit!«
    Und die gedrungenen Gestalten mit den grausigen Fratzen stoben in alle Himmelsrichtungen davon, um den Befehl ihres Herrn und Gebieters auszuführen…
    ***
    Die begeisterten Leute drängten sich vor der Tür, die hinter die Bühne führte. Zumeist waren es Autogrammjäger, mit Schreibblock und Kugelschreiber bewaffnet. Es waren aber auch einige dabei, die dem Hellseher bloß mal die Hand schütteln wollten, damit sie zu Hause etwas zu erzählen hatten.
    John Sinclair ließ Suko die Vorarbeit machen.
    Der koloßhafte Chinese rührte den Menschenhaufen tüchtig um. Er erntete böse Blicke, doch die nahm er mit der ihm angeborenen Gleichgültigkeit hin.
    »Frechheit!« maulten die Leute, die Suko mit rudernden Armbewegungen hinter sich und John schob.
    »Was bildet sich der Riesenaffe eigentlich ein?« beschwerte sich ein dürres Männchen, das von Suko ziemlich ungestüm zur Seite gebeten worden war. »Der gehört in den Zoo! Was hat der hier zu suchen?«
    Suko wandte ruckartig den Kopf. Der Mann verstummte augenblicklich. »Noch ein Wort!« knurrte Suko mit gespieltem Grimm – das galt auch gleich für die andern. »Nur ein Wort, und es gibt hier blutende Nasen!«
    Von diesem Augenblick an hatte Suko keine Mühe mehr, vorwärtszukommen. John brauchte nur in seinem breiten Kielwasser hinterherzuschwimmen. Auf diese Weise kam er bequem bis zu dem Türsteher, der mit abweisender Miene immerzu den Kopf schüttelte, als könne er ihn gar nicht mehr stillhalten.
    »Dürfen wir da mal durch?« fragte Suko höflich.
    Der Mann grinste ihn amüsiert an und sagte: »Was denken Sie, weshalb ich hier stehe?«
    »Das interessiert mich nicht. Ich will wissen, ob…«
    »Nein. Ist das nicht ganz klar?« fiel der Mann im grünen Arbeitsmantel dem Chinesen barsch ins Wort.
    »Wir wollen zu Mr. Hannibal Koch.«
    »Nun sehen Sie mal an, das wollen die Leute hier alle. Und man hat mich darum gebeten, dafür zu sorgen, daß es keiner schafft. Also machen Sie keinen Ärger und verlassen Sie das Theater.«
    Jetzt schaltete sich John ein. Er setzte seine amtliche Miene auf, schob Suko, so gut es ging, beiseite, trat auf den Mann zu und zückte seinen Yard-Ausweis. Manchmal hilft eben nur die List. John sagte in scharfem Ton: »Sie werden sich doch wohl keiner Amtshandlung in den Weg stellen wollen, Mister. So etwas könnte Sie verdammt teuer zu stehen kommen!«
    Das genügte.
    Mit großen Augen studierte der Theatermann den Ausweis. Dann trat er schnaubend zur Seite und ließ Suko und John durch.
    Aber nur die beiden!
    ***
    Die grünen fiebernden Monster hatten in größter Eile einen Sarkophag gebaut. Mit bloßen Händen hatten sie ihn aus einem großen Steinblock herausgehauen, daß die Funken nur so gespritzt hatten. Jetzt brachten sie den Sarkophag zum Hort des Grauens, wo Curro sie voll brennender Ungeduld erwartete.
    Seine schwarze Schlangenzunge schoß immer wieder nervös aus dem Maul. Er lachte hart, als er sah, was für ein Meisterwerk die Schergen aus dem Schattenreich in so kurzer Zeit geschaffen hatten. Rings um den steinernen Sarkophag waren jene Kampfszenen zu sehen, die sich erst vor kurzem hier abgespielt hatten und die mit dem Tod des tapferen Wikingers geendet hatten.
    »Gut!« lachte Curro. Er stampfte vor Freude mit seinen schwarzen Hufen auf. »Gut habt ihr das gemacht. Ich bin mit euch sehr zufrieden!«
    Er breitete seine Arme aus. Wüste
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