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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken
Autoren: Jason Dark
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Yards aufgesaugt.
    Von den zwanzig Helfern war nichts zu sehen. John konnte nur hoffen, daß die Männer auch tatsächlich alle Wege abriegelten. Nichts wäre schlimmer, als daß einer der Blutsauger letzten Endes doch noch entkam.
    John lenkte den Bentley am Rand des Moors vorbei. Hier waren die Wege noch gut befahrbar. Es gab keine Sumpffallen. Das würde sich jedoch ändern, wenn sie das Schild mit der Aufschrift Umleitung passiert hatten. Der Weg, der zu dem verfallenen Gemäuer führte, stach auch direkt in den Sumpf hinein.
    Sie erreichten die Abzweigung.
    John Sinclair stoppte. Vom Wagen aus sah er sich das Schild an. Es war verwittert, der Zahn der Zeit hatte an dem Holz genagt. Kerben und Risse bildeten ein rauhes Muster. In den Spalten wuchs Moos.
    »Irgendwie ein Anachronismus«, sagte John Sinclair. »Eine Umleitung, die in den Sumpf führt.«
    Der Bentley rollte an. Der Weg wurde ab jetzt schmaler. Gestrüpp wuchs zu beiden Seiten dicht an den Pfad heran.
    Zweige und kleinere Äste kratzten über den Lack.
    Die breiten Reifen des Wagens wühlten den Untergrund auf. Er war nicht so hart gefroren. Schlamm und Dreck spritzten unter dem Profil weg.
    In Kurven führte der Pfad weiter. Geschickt lenkte John Sinclair den Bentley durch die Kehren. Wie geisterhafte Gestalten tauchten die kahlen Büsche aus der Nebelsuppe auf. Es sah aus, als würden sie ein Eigenleben führen.
    »Ich glaube, da ist es«, sagte Suko plötzlich. Der Chinese hatte die besseren Augen, und John glaubte dem Freund aufs Wort.
    Der Geisterjäger wurde auch nicht enttäuscht. In der Tat sah er wenige Sekunden später die Umrisse des verfallenen Hauses. Der Pfad mündete auf einen kleinen Platz direkt vor der Ruine.
    Schattenhaft war ein zerstörter Turm zu erkennen, dessen Reste das Gemäuer wie ein dicker abgebrochener Finger überragten.
    Leer und verlassen bot sich der Platz den Augen der beiden Neuankömmlinge. Nur die Nebelschlieren wallten in den Lichtbahnen der Scheinwerfer.
    »Dann wollen wir mal«, sagte John. »Bei dir alles klar?«
    Suko nickte.
    Der Geisterjäger stieg aus. Eine Sekunde später klappte auch auf Sukos Seite die Tür zu.
    »Mal sehen, wo sich dieser Octupus versteckt hat«, meinte Suko. »Ich hätte ihm gern ein paar Fragen gestellt.«
    John Sinclair deutete auf die Ruine.
    »Draußen ist es dem sicherlich zu kalt. Gehen wir mal rein.«
    Sie ließen die Scheinwerfer brennen, als sie sich der Ruine näherten. Beide hatten sie ihre Waffen gezogen. John und Suko rechneten jeden Augenblick damit, von irgendwelchen Bestien angefallen zu werden.
    Das Gemäuer bot ein gespenstisches Bild. Es wurde von Nebelschleiern umwallt, die der Wind hin und her bewegte und zu einem geisterhaften Tanz animierte. Die feuchten Schlieren krochen durch Risse und Spalten und legten auch ihren Schleier in das Innere der Ruine.
    Die Eingangsöffnung wurde sichtbar. Mehr eine Höhle, neben der eine alte Tür auf dem Boden lag.
    »Sieht nicht gerade einladend aus«, bemerkte der Chinese. »Ich würde vorschlagen…«
    Was Suko sagen wollte, sprach er nicht mehr aus. Er und John vernahmen das Rauschen, das plötzlich in der Luft schwebte und die beiden Freunde aus ihrer Erstarrung riß.
    Gleichzeitig spritzten sie nach links und rechts zur Seite.
    In diesem Augenblick griffen die Vampire an.
    Schattenhaft sahen John und Suko die riesigen Schwingen. Und schon stießen die Fabelwesen nieder.
    Weit waren die Mäuler geöffnet. Aus ihnen drang ein furchterregendes heiseres Krächzen. Die kleinen Augen glühten wie Feuer. Die Schwingen wirbelten die Nebelschleier durcheinander.
    Der Geisterjäger ließ sich fallen. Gerade noch rechtzeitig.
    Wie ein Pfeil zischte einer der Vampire über ihn hinweg.
    »Verdammt, das sind Fledermäuse!« hörte John seinen Freund rufen.
    Und dann bellte auch schon Sukos Beretta auf. »Fehlschuß!« kommentierte er.
    John sah, wie Suko auf den Eingang des Gemäuers zuhuschte und darin verschwand.
    Dann konnte sich der Oberinspektor um seinen Freund nicht mehr kümmern, denn er wurde von zwei Seiten angegriffen. Die Fledermäuse machten dies so geschickt, daß dem Oberinspektor der Weg in das Gemäuer versperrt war.
    John mußte zurück.
    Er wollte Deckung bei seinem Wagen suchen. Mit langen Sätzen hetzte er auf den Bentley zu.
    Da war das Rauschen zweier Schwingen dicht über ihm. John hatte einen Moment nicht aufgepaßt. Er wollte sich herumwerfen und einen Eichenbolzen abfeuern, als die spitzen Krallen sich in den
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