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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken
Autoren: Jason Dark
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Vampirs um, konnte jedoch keinen entdecken.
    Der Geisterjäger bückte sich und drehte Read auf den Rücken.
    Jim Read war endgültig tot. Er verfaulte nicht, da sein höllischer Zustand noch nicht lange angedauert hatte. Auf seinem Gesicht jedoch lag ein glückliches Lächeln. John Sinclair hatte diese Bestie von ihrem Schattendasein erlöst.
    John steckte die Bolzenpistole in die Manteltasche. Nur die Beretta behielt er in der Hand.
    Er lauschte in die Nebelnacht hinein.
    Der Schrei war verstummt.
    Schritt für Schritt ging der Geisterjäger auf die Straßenmitte zu. Die Häuser auf der anderen Seite waren kaum zu erkennen. Zum Glück brannte in manchen Wohnungen das Licht. Wäre der Schein nicht gewesen, hätte John überhaupt nichts gesehen.
    Zum hundertsten Mal verfluchte er den Nebel. Wenn diese Waschküche nicht gewesen wäre, hätten er und Suko es leichter gehabt.
    John Sinclairs Instinkt für die Gefahr hatte sich im Laufe der Jahre phantastisch entwickelt. Auch jetzt meldete sich wieder sein sechster Sinn. Er spürte die Gefahr förmlich, die im Nebel auf ihn lauerte.
    Der Oberinspektor blieb stehen. Langsam drehte er sich um die eigene Achse.
    Nichts.
    Hatte er sich getäuscht?
    Vorsichtig ging der Geisterjäger weiter. Er kam sich vor wie in Watte gepackt. Er sah nichts, hörte nichts, bemerkte nichts.
    Und doch…
    Die Konturen der Häuser wurden deutlicher. John sah schon die Umrisse der Fenster – und entdeckte die Gestalten.
    Schemen! Verschwommen nur. Nicht zu fassen. Sie waren da. Ganz in der Nähe.
    John hörte das Lachen. Spöttisch, teuflisch. Jeden Augenblick rechnete er mit einem Angriff. Die Hand mit der Waffe beschrieb einen Kreis. Der Geisterjäger war bereit, sofort zu schießen, wenn er attackiert wurde.
    Er fand kein Ziel.
    Die Blutsauger waren schlau. Sie zogen sich immer wieder zurück, sobald John sie entdeckt hatte. Dabei wechselten sie gedankenschnell ihre Stellung.
    Aus jeder Richtung konnte die überraschende Attacke kommen. John hatte zwar seine Waffen, aber er wurde auch nicht von einem Vampir angegriffen, sondern auf ihn lauerten mehrere.
    »Sinclair!« Deutlich hörte er seinen Namen.
    Dann eine andere Stimme. »Wir warten auf dein Blut, Sinclair. Octupus wird uns belohnen.«
    Kichern…
    Der Oberinspektor ließ sich nicht nervös machen. Er hatte die Lippen zusammengepreßt. Sein Gesicht sah aus wie ein Steinbildnis.
    Und dann geschah etwas, was die Pläne der Untoten völlig umwarf.
    Eine Scheibe splitterte.
    Johns Kopf ruckte herum.
    Undeutlich erkannte er, wie aus dem Wohnungsfenster eines Hauses direkt vor ihm ein Körper inmitten eines Glasregens geflogen kam und hart in den Vorgarten prallte.
    Trotz der kurzen Zeitspanne hatte John den Unbekannten identifiziert.
    Es war Bella. Jim Reads Gefährtin!
    Wutschreie vor und hinter John. Die Vampire hatten ebenfalls bemerkt, was geschehen war, und sie kannten jetzt keine Rücksicht mehr.
    John Sinclair spürte plötzlich, wie etwas Hartes seinen Kopf traf. Wie eine Stichflamme zuckte der Schmerz in seinem Schädel auf. Er fraß sich weiter und mündete in den Schacht der Bewußtlosigkeit.
    Der Geisterjäger fiel zu Boden, kippte auf die Seite. Ein Blutfaden rann ihm von der linken Stirn die Wange hinunter und versickerte im Hemdkragen.
    Wieder heulten die Vampire auf.
    Diesmal triumphierend.
    Denn ihr ärgster Feind lag bewußtlos zu ihren Füßen…
    ***
    Plötzlich brach John Sinclair zusammen!
    Suko hatte nicht gesehen, was die Ursache dafür war. Alles ging zu schnell.
    Der Geisterjäger rollte auf die Seite. Den rechten Arm hielt er ausgestreckt. Suko glaubte, eine Waffe zwischen den fingern schimmern zu sehen.
    Der Chinese vernahm das Geheul der Vampire. Für sie war es der Augenblick des Triumphes. Jetzt konnten sie dem wehrlosen Geisterjäger das Blut aussaugen.
    Suko wollte ihnen die Suppe versalzen.
    Nicht umsonst war der Chinese eine menschliche Kampfmaschine. Ein Kraftpaket aus stählernen Muskeln. Blitzschnell schätzte Suko die Höhe ab, die er zu überwinden hatte.
    Höchstens drei Yards. Für ihn eine Kleinigkeit.
    Er kletterte auf die Fensterbank.
    Hinter ihm rief das junge Mädchen: »Was haben Sie vor, Mister? Warum wollen Sie aus dem Fenster springen?«
    »Später erkläre ich Ihnen alles!« Suko drehte bei seiner Antwort gar nicht den Kopf, sondern sprang.
    Er flog durch die nebelverhangene Luft wie weiland Tarzan. Mit ausgebreiteten Armen und einem Kampfschrei auf den Lippen.
    Die Vampire wirbelten
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