Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
herum.
    Zu spät. Suko landete wie eine Kanonenkugel mitten zwischen ihnen.
    John Sinclair lag am Boden und rührte sich nicht. Suko sah den Blutstreifen, der seinem Freund über das Gesicht lief, bekam es mit der Wut zu tun und räumte auf.
    Wie Puppen flogen die Blutsauger zurück, da sie jedoch keine Schmerzen verspürten, waren sie wieder schnell auf den Beinen.
    Suko hatte sich Luft verschafft. Er besaß genügend Zeit, um John die Beretta aus der Hand zu reißen.
    Jetzt wurde es für die Untoten kritisch. Allerdings stand der Nebel auf ihrer Seite. Immer wieder tauchten sie in die graue Suppe und waren nur als huschende Schemen zu sehen.
    Der Chinese fand kein Ziel.
    Einmal glaubte er einen guten Schußwinkel zu haben und feuerte.
    Die Beretta bellte auf. Der dichte Nebel dämpfte die Schußdetonation, und er trug auch die Schuld, daß die Kugel fehlte.
    Hohngelächter war die Antwort.
    Der Chinese hatte die Befürchtung, daß ihn ebenfalls ein Stein treffen könnte. Deshalb mußte er versuchen, sich die Untoten einzeln zu schnappen und sie dann ausschalten.
    Doch Suko kannte auch das Risiko, daß er dabei einging. Er ließ John Sinclair zwangsläufig wehrlos zurück.
    Aber der Geisterjäger war hart im Nehmen. Suko hörte, wie John aufstöhnte und sich bemühte, hochzukommen. Mit den Händen drückte er sich ab, kam auf die Knie und murmelte eine Verwünschung.
    »Bist du okay, John?« fragte Suko.
    »Ja, zum Teufel! Mein Kopf. Verdammt, die haben mich reingelegt!« John blickte sich um. »Wo sind die Hundesöhne?«
    »Untergetaucht!« Suko duckte sich, als ein Stein geflogen kam. Haarscharf flog er über ihn hinweg.
    »Jetzt wird’s gefährlich, John!«
    Das merkte der Oberinspektor selbst, denn er wurde auch wieder beworfen. Ein Stein traf ihn an der Hüfte. John rollte sich zur Seite und zog die Druckluftpistole.
    Noch etwas taumelig kam er auf die Füße.
    Suko befand sich ein paar Schritte von ihm entfernt. »Wir müssen sie uns einzeln schnappen!« rief er.
    »Leichter gesagt als getan!« erwiderte John, »bei diesem verfluchten Nebel… Vorsicht, Suko!«
    John schrie die Warnung. Und sie kam gerade noch rechtzeitig.
    Wie ein Geist tauchte Bella Stanford hinter dem Chinesen auf. Unbemerkt von ihm hatte sie sich in seinen Rücken geschlichen. Irgendwo hatte sie eine Spitzhacke aufgetrieben. Mit beiden Händen hielt sie die Waffe umklammert, schwang sie jetzt hoch über ihren Kopf und wollte zuschlagen.
    Suko tauchte zur Seite weg, entging so dem Schlag und zog den Abzug der Beretta durch.
    Er traf die Widergängerin ins Herz.
    Es schien, als würde sie ein Stromstoß schütteln. Bella begann zu zittern. Das spitze Werkzeug rutschte ihr aus den Händen, klirrte auf den hartgefrorenen Boden, und zwei Lidschläge später fiel Bella neben die Waffe.
    Die Frau war endgültig erlöst worden.
    Wutgeheul der anderen war die Antwort. Die Maskierten lauerten immer noch im dichten Nebel, schienen aber trotzdem nah zu sein, da sie den Tod der Untoten mitbekommen hatten.
    »Und jetzt die anderen!« schrie Suko.
    Die beiden Freunde vergaßen den Vorsatz noch im gleichen Augenblick. Denn plötzlich begannen die Glocken zu läuten.
    Zwar durch den Nebel gedämpft, aber dennoch gut hörbar schwang ihr Klang über das verlassene Dorf. Es war nicht nur das Glockengeläut allein, das John und Suko entgegenströmte.
    Beide sahen sie die Lichtpunkte aus dem grauweißen Nebel auftauchen. Die Lichter tanzten hin und her, zerfaserten an ihren Rändern, kamen näher und wurden größer.
    John und Suko hörten Gesang, der sogar das Glockengeläut übertönte.
    »Das sind die Einwohner«, sagte Suko.
    John winkte ab. »Still!« Er lauschte den Gesängen nach. Es waren christliche Choräle, die auch bei Hochämtern gesungen wurden. Die Klänge, die für den gläubigen Menschen erbauend und glorreich zugleich waren, mußten bei den Höllengeschöpfen Schmerzen verursachen.
    Vereinzelt hörte John die Schreie und die Flüche der Untoten.
    Und sie wurden leiser.
    »Die wollen fliehen!« rief Suko.
    »Laß sie!« erwiderte John.
    »Warum? Solch eine Chance bekommen wir nicht mehr wieder. Wir haben sie praktisch vor dem Lauf.«
    »Keine Angst«, beruhigte John Sinclair seinen Freund. »Ich weiß schon, wo sie hinwollen!«
    Suko schlug sich gegen die Stirn. »Natürlich. In dieses verfallene Gemäuer.«
    »Genau. Wir packen sie dort!« Der Geisterjäger steckte die Pistole weg. Auch Suko ließ seine Waffe verschwinden.
    Von den Vampiren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher