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0007 - Die Nacht der mordenden Leichen

0007 - Die Nacht der mordenden Leichen

Titel: 0007 - Die Nacht der mordenden Leichen
Autoren: Franc Helgath
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Mortal hatte ihren Fehler erkannt. Sie stieß einen gellenden Schrei der Wut und des abgrundtiefen Hasses aus.
    Dann jagte sie mit fliegenden Schleiern auf den immer noch im Sand liegenden Bill Fleming zu.
    ***
    »Schnell, zum Auto!« rief Zamorra noch zu Nicole und stürzte der Frau nach. Kurz bevor sie Bill erreicht hatte, bekam er ihren Schleier zu fassen.
    Die gräßliche Verwandlung setzte ein.
    Aus der blühenden Schönheit wurde ein ekliges, altes, halbverwestes Weib. Dumpf pochte ein Herz hinter den Rippen.
    Doch in den bleichen Knochen steckte eine ungebändigte Kraft.
    Zamorra vermochte das Gespenst nicht einzuholen, als es mit Geheul ins Unterholz einbrach. Er versuchte sie noch zu verfolgen, doch er schaffte es nicht. Das Gespenst war schneller.
    Bill Fleming schlief immer noch. Zamorra ließ ihn einstweilen liegen. Er brauchte das Amulett. Er mußte zu Nicole. Die Hexe würde sich vermutlich schnell von ihrer Überraschung erholen und aufs neue angreifen. Ihre Rache kannte keine Grenzen.
    Als Zamorra den Citroën erreichte, startete Nicole soeben den Motor. Dem posthypnotischen Befehl gemäß wollte sie losfahren. Zamorra konnte gerade noch gegen die Heckscheibe klopfen, als der Wagen auch schon losfuhr. Seine Sekretärin lenkte ihn geschickt an dem Leihwagen vorbei und verschwand mit heulenden Pneus im Dunkel. Zamorra hatte keine Ahnung, was ihr Ziel sein mochte.
    Verzweifelt und deprimiert blickte er dem Wagen nach. Dann ließ er den Kopf hängen. Sein Blick fiel auf etwas Rundes, Weißes zu seinen Füßen.
    Das Amulett!
    Nicole hatte es fallen lassen, wie die Hexe es befohlen hatte.
    Zamorra bückte sich schnell. Das Metall fühlte sich kalt und beruhigend an in seiner Hand. Er schaute zurück auf die Lichtung. Das Feuer war schon fast heruntergebrannt.
    Er mußte sich noch um Bill kümmern, dann würde er Yvonne Mortal und ihre mordende Bande suchen. Sie mußte sich hier irgendwo im Wald versteckt halten. Er wollte Bill fragen. Vielleicht hatte er in den Aufzeichnungen des Marseiller Instituts auch etwas über das Versteck der Hexe erfahren, in dem sie sich zwei Jahre lang ihrer Festnahme entzogen hatte. Außerdem war ja noch von einer Wurzelhöhle die Rede gewesen.
    Zamorra trat zurück auf die Lichtung.
    Doch er hielt vergeblich nach seinem Freund Ausschau. Die Stelle, an der er ihn verlassen hatte, war leer. Mit einigen letzten Flämmchen erstarb auch der Scheiterhaufen.
    »Bill!«
    Zamorra legte seine Hände wie einen Schalltrichter an den Mund und rief den Namen seines Freundes hinaus in die Nacht. Doch es kam keine Antwort aus der dunkel und abweisend stehenden Wand der Bäume. Nur das Klatschen der Tropfen war zu vernehmen, die von den Blättern auf den Waldboden fielen.
    Noch ein paarmal rief Zamorra den Namen seines Freundes, doch seine Mühe war vergeblich.
    Einige Meter neben dem rauchenden Scheiterhaufen sah er die Taschenlampe am Boden liegen. Er drückte auf den Schalter. Sie funktionierte noch. Ein grellweißer Lichtfinger stach in die Nacht.
    Zamorra suchte fieberhaft den Boden ab. Im Sand hätte man irgendwelche Spuren erkennen müssen. Doch da war nur die leichte Mulde, die Bill Flemings Körper gedrückt hatte. Zamorra kniete daneben nieder.
    Er stellte den Kegel seiner Taschenlampe breiter, die auf Punktlicht eingerichtet gewesen war.
    Dann sah er auch die Abdrücke von einer Reihe unbeschuhter Füße. Sie führten hinüber zum Waldrand. Im Lichtkreis der Lampe war zu erkennen, daß dort jemand durch das Unterholz gebrochen war. Er rannte hinüber. Die Knickstellen an den Zweigen waren frisch. Der Vorsprung konnte nur minimal sein.
    Das Unterholz um die Lichtung herum war dicht. Zamorra konnte die Schneise darin gar nicht verfehlen. Geduckt folgte er der Spur.
    Ab und zu schaute er auf, um vor sich vielleicht etwas zu sehen. Er hatte die Taschenlampe mit seinen Fingern abgedeckt, und sie leuchtete nur mehr in geisterhaftem Rot.
    Vor ihm war nichts. Zamorra hetzte weiter.
    Der Weg führte etwas bergab und stieß dann auf einen Wildwechsel. Es gab keine sichtbaren Spuren mehr, kein Zeichen, das verraten hätte, in welche Richtung Bill Fleming verschleppt worden war.
    Da flogen links ein paar Wachteln aus den Büschen. Sie kreischten entsetzt. Ein Käuzchen klagte.
    Zamorra folgte dem Pfad nach links. Er machte eine Biegung nach der anderen. Zamorra folgte ihm fünf Minuten lang und gab langsam die Hoffnung auf, daß er noch auf der richtigen Fährte war.
    Schließlich endete der
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