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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps
Autoren: W. W. Shols
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Antwort. Seine Finger umklammerten die Tischkante.
    „Sie wissen genau, Adams, daß 24000 eine Menge Geld sind. Besonders für mich. Ich habe nie in Ihren Maßstäben gerechnet."
    „Es bleibt jedem selbst vorbehalten, in welchen Maßstäben er sich bewegt. Sie sind ein kleiner Gauner, und niemand hat Ihnen verwehrt, ein großer zu werden. Außerdem scheinen Sie jetzt zwei Begriffe zu verwechseln. Wenn ich jemand um zwölf Millionen Pfund betrog, so geschah das nur mit dem Geld eines anderen. Meine Milliardengeschäfte hatten niemals die persönliche Habgier zum Motiv. Ich tat es ... nun, sagen wir, um der sportlichen Seite willen. Ich lege Wert darauf, Barry, als Amateur und Idealist zu gelten. Ich lege Wert darauf, daß die Welt mich als den selbstlosen Diener an großen Dingen anerkennt."
    „Auch heute noch?" fragte Barry.
    Homer G. Adams nickte bedächtig. „Auch heute noch! Glauben Sie nicht, daß ich mich in meinen besten Jahren von der großen Bühne zurückziehen werde. Ich werde wiederkommen. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, Barry. Und ich habe manches gehört. Doch das dürfte Sie alles wenig interessieren. Geben Sie mir den Anzug und das Geld! Dann werde ich nicht länger stören."
    Hiram Barry schien einen Entschluß gefaßt zu haben. „Kommen Sie mit in mein Schlafzimmer, Adams! Sie haben eine halbe Stunde Zeit, meine Kleiderschränke zu inspizieren."
    Adams brauchte keine halbe Stunde. „Den nehme ich", sagte er nach drei Minuten eingehenden Prüfens. „Sie sind kaum größer als ich - was die Statur anbelangt - und daher dürfte das Jackett passen. Die Hosen werden wir um einen Zentimeter einschlagen. In der Dunkelheit dürfte es keinen stören, und morgen werde ich einen Schneider aufsuchen. Wo darf ich mich umkleiden?"
    „Dort ist das Bad! Bitte sehr!"
    „Herzlichen Dank, Barry. Ich sehe, wir kommen sehr gut zurecht. Wenn Sie mir inzwischen den Scheck ausschreiben wollen..."
    Nach zehn Minuten trat Adams wieder in die Bibliothek. Auf dem Scheck stand die Summe von 24000 Pfund Sterling und darunter Barrys verschnörkelter und kaum zu fälschender Namenszug.
    „Brauchen Sie vielleicht noch etwas Bargeld?" fragte Barry zuvorkommend. „Sie werden sicherlich in ein Hotel gehen wollen."
    „Schönen Dank! Sie sind zu liebenswürdig, mein Freund. Doch jeder entlassene Zuchthäusler trägt eine gewisse Summe Bargeld bei sich. In der Beziehung ist der Staat nicht kleinlich. Es ist also nicht notwendig, daß Sie mir mehr geben, als mir zusteht. Homer G. Adams ist der alte Geizhals von damals geblieben, aber er hat auch noch seinen Stolz und nimmt niemals etwas geschenkt. Ich empfehle mich, Barry! Es war mir ein Vergnügen, Sie nach so langen Jahren gesund wiederzusehen und so nett mit Ihnen plaudern zu dürfen."
    Nachdem Adams gegangen war, wählte Hiram Barry die Telefonnummer der Midland-Bank und gab dem Nachtportier den Auftrag, am nächsten Morgen bei Dienstbeginn dem Direktor sofort eine bestimmte Mitteilung zu machen. Danach wählte er eine zweite Nummer und meldete sich seltsamerweise mit einem Mädchennamen.
    „Was soll diese Störung so spät in der Nacht, Lady? Ich hatte den ganzen Tag geschäftliche Verpflichtungen und mußte mich dabei bis an den Kehlkopf vollaufen lassen. Ruf mich morgen wieder an, aber bitte nicht vor dem Dinner!"
    „Moment, du wirst sofort nüchtern werden, wenn du mich einen Augenblick anhörst!"
    „Laß diese Phrasen! Das zieht nicht bei mir. Also …"
    „Zum Teufel, dir steht nicht nur der Whisky bis an den Kragen, sondern auch das Wasser. Wenn du jetzt auflegst, breche ich in einer halben Stunde deine Haustür ein und hole dich aus dem Bett!"
    „Was ist denn passiert?"
    „Ich mußte soeben einen Scheck über 24000 Pfund ausschreiben. Und zwar auf mein Konto bei der Midland-Bank."
    „Moment, bitte! Bist du verrückt geworden, oder sind ein paar Gauner mit dem Schießprügel bei dir eingedrungen? Aber ganz gleich, wie das war, mein Junge, du rufst sofort die Bank an und sperrst den Scheck. Und dann sprichst du gleich mit der Polizei."
    „Die Bank ist bereits verständigt. Doch in anderer Hinsicht. Ich werde das Konto auffüllen lassen, da im Augenblick nur 14000 drauf liegen."
    Der Mann am anderen Ende war jetzt vollends klar. „Jetzt rück aber endlich mit der Sprache heraus! Hat vielleicht der Teufel persönlich den Scheck geholt?"
    „Beinahe. Es war Homer G. Adams, den sie heute aus dem Zuchthaus entlassen haben ..."
    Dem anderen Teilnehmer verschlug
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