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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung
Autoren: Clark Darlton
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Aktivierung bisher schlummernder Gehirnpartien? Die so betroffenen Menschen entdecken Fähigkeiten an sich, die man sich bisher nicht vorstellen konnte. Tako könnte ein solcher Fall sein. Ich tippe auf Teleportation."
    „Sie meinen...?"
    „Ich meine, daß Tako es versteht, sich kraft seines puren Willens an einen anderen Ort zu versetzen. Das hört sich an wie ein Märchen, aber ich weiß, daß es möglich ist - wenn die Voraussetzungen dazu vorhanden sind."
    „Welche Voraussetzungen?"
    Li wurde sehr ernst.
    „Die Strahlung der Atombomben. Erst jetzt werden die Kinder erwachsen, die zur Zeit Hiroshimas noch nicht geboren waren. Schon gibt es überall auf der Welt erste Mutanten. Ich wage nicht, mir vorzustellen, wie die Menschheit in fünfzig Jahren aussehen wird."
    Klein war blaß geworden.
    „Sie sind verrückt. Es kann sich nur um Ausnahmen handeln - wenn es stimmt, was Sie vermuten."
    „Der Mensch von heute", schüttelte Li den Kopf, „wird eines fernen Tages die Ausnahme sein. Kommen Sie, wir müssen Tako finden. Wir müssen wissen, ob er ein Mutant ist."
    Und während sie suchten, sah Klein plötzlich die Antwort vor sich. Wenn es ihnen gelang, Tako auf ihre Seite zu bringen, gab es eine Möglichkeit, Rhodan zu warnen. Aber es gab noch ein anderes Wenn: Wenn Li recht behielt ...
     
    *
     
    „Natürlich hätte ich fliehen können", sagte Tako Kakuta demütig, „aber damit wäre mir auch nicht geholfen. Man hätte mich gejagt, und einmal hätte man mich gefunden. Deshalb folgte ich Ihnen hierher. Und nun können Sie fragen."
    Die Tür war verschlossen. Sie waren allein. Klein wußte, daß Li draußen Wache hielt. Niemand konnte sie überraschen.
    „Sie sind ein natürlicher Mutant?"
    „Meine Eltern überlebten die Katastrophe von Hiroshima, kurze Zeit später wurde ich geboren. Meine Mutter starb an den Folgen der Strahlung. Vater ist verkrüppelt. Nur ich blieb gesund - bis auf meine Fähigkeit, die ich erst im vergangenen Jahr entdeckte. Ich konnte sie ausbilden, aber ich glaube, sie läßt sich noch weiter entwickeln. Was werden Sie nun mit mir machen, Mr. Klein?"
    „Fürchten Sie nichts, Tako. Wie groß ist die Entfernung, die Sie auf diese Art zurücklegen können?"
    „Etwa einen halben Kilometer, mehr nicht. Ich muß also mehrere Sprünge machen, wenn ich größere Strecken überwinden will."
    „Nur fünfhundert Meter?" verbarg Klein seine Enttäuschung nicht. „Das ist nicht viel. Was geschieht, wenn Sie in einem Gegenstand, also in Materie materialisieren?"
    Tako lächelte.
    „Das ist unmöglich. Es schließt sich dann automatisch der nächste Sprung an. Ich habe wenig Einfluß darauf. Aber ich kann den ersten Sprung ziemlich genau regulieren, so, daß ich kaum ein Risiko eingehe."
    Klein holte tief Luft.
    „Ich hätte eine Frage Tako: Hassen Sie Perry Rhodan, den Mann, den wir mit einer Atombombe vernichten wollen?"
    Tako lächelte unverändert.
    „Sie sind Abwehroffizier, Klein. Es ist Ihre Aufgabe, für die Sicherheit des Spezialunternehmens zu sorgen. Wenn ich Rhodan nicht hassen würde, könnte ich es Ihnen nicht sagen. Habe ich recht?"
    „Sie haben recht. Aber ich wollte Ihnen keine Fangfrage stellen, sondern nur Ihre wahre Einstellung erfahren. Ich riskiere jetzt eine ganze Menge, Tako, aber ich vertraue Ihnen. Sehen Sie - dieses Unternehmen, das ich mit überwache, darf nicht erfolgreich sein. Rhodan darf nicht getötet werden, verstehen Sie? Wenn Rhodan tot ist, werden schon übermorgen die Atompilze über allen Kontinenten stehen und das Leben auslöschen. Nur die Dritte Macht kann diesen letzten Krieg verhindern. Es ist schwer, das einzusehen, aber es ist eine logische Folgerung aus den bisherigen Geschehnissen. So, nun kennen Sie meine Meinung. Darf ich die Ihre erfahren?"
    Tako Kakutas Gesichtsausdruck blieb unverändert.
    „Perry Rhodan besitzt schon, heute mehr Freunde, als er zu hoffen wagt. Sie müssen sich noch im Verborgenen halten, denn die Angst der Mächtigen vor dem Mächtigen ist noch stärker als jede Vernunft. Sie sehen, Mr. Klein, Ihre Sorge ist unbegründet. Aber was bleibt uns anderes übrig, als die Befehle der Regierungen auszuführen? Kann sich ein einzelner dagegen auflehnen?"
    „Nicht der einzelne, aber die vielen einzelnen - sie ergeben zusammen einen Machtfaktor, mit dem niemand rechnet. Und was Ihre Frage anbetrifft: Wir können die Katastrophe vermeiden, denn wir haben nun Sie, Tako auf unserer Seite."
    „Was kann ich dabei tun?"
    „Sie werden
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