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0004 - Damona, Dienerin des Satans

0004 - Damona, Dienerin des Satans

Titel: 0004 - Damona, Dienerin des Satans
Autoren: Jason Dark
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sich.
    »Haben dich noch immer nicht die Monster gefressen?« hörte er eine wohlbekannte Stimme, die ihm augenblicklich einen leichten Schauer über den Rücken rieseln ließ.
    »Nein, ich lebe noch, wie du hörst«, erwiderte der Oberinspektor.
    Die Stimme, die ihm die Frage gestellt hatte, gehörte Jane Collins. Und Jane war ein Girl, bei dem auch der härteste Junggeselle schwach werden und in den Hafen der Ehe einlaufen konnte. John hatte einmal den Satz von der hübschesten Privatdetektivin Europas geprägt, und das war sicherlich nicht übertrieben.
    »Wo drückt denn der Busen?« erkundigte sich der Geisterjäger.
    »Ich dachte immer, du weißt, daß ich keinen BH nötig habe«, lautete die Antwort, und John entschuldigte sich auch sofort.
    »Wir haben uns ja so lange nicht mehr gesehen, da vergißt man schon mal was«, meinte er.
    »Da sieht man wieder, was du für mich übrig hast. Aber mal Spaß beiseite. Ich habe einen Fall für dich, John.«
    »Nein, nicht schon wieder. Ich bin mit Arbeit eingedeckt bis zum geht nicht mehr«, stöhnte John. »Sei ruhig und hör zu.«
    Ihre Geschichte elektrisierte den Geisterjäger. Schon nach wenigen Sätzen wußte er, daß sie und er an dem gleichen Fall arbeiteten. Es ging um den Damona-Orden!
    Oberinspektor Sinclair war ein Mann schneller Entschlüsse. »Paß auf, Jane, wo treibst du dich jetzt herum?«
    »Ich bin in meinem Büro.«
    »Okay, wir treffen uns in dem kleinen Lokal an der Ecke. Warte dort auf mich. Einverstanden?«
    »Ja.«
    »Dann bis gleich.« Der Geisterjäger hängte auf.
    »Fahren Sie weg, Herr Oberinspektor?« fragte die schwarzhaarige Glenda, und in ihrer Stimme schwang ein bedauernder Unterton mit.
    »Ja.«
    Glenda schlug die Beine übereinander. Sie machte das so raffiniert, daß der enge blaue Rock ein gutes Stück nach oben rutschte. John räusperte sich. »Ich treffe mich mit einer Dame.«
    Glenda nahm eine andere Sitzhaltung ein. »Kommen Sie heute noch ins Büro zurück?« fragte sie förmlich.
    »Keine Angst, ich bleibe nicht über Nacht«, grinste John und ging zur Tür. Als er sich dicht davor noch einmal umdrehte, war Glenda tatsächlich rot geworden. Lächelnd verließ John das Vorzimmer. Sein Bentley stand auf dem Parkplatz.
    Ein Klassewagen. Silbermetallic, das Armaturenbrett aus Holz, die Sitze aus weichem Leder.
    John stieg ein. Der typische Autogeruch empfing ihn. Ein leichter Hauch von Benzin, vermischt mit dem Aroma des Zigarettentabaks und dem herben Duft des Leders. John Sinclair mochte die Kombination.
    Sanft rollte der Bentley in Richtung Parkplatzausfahrt. Das Lokal, in dem sich John mit Jane Collins treffen wollte, lag im Stadtteil Westminster. John fuhr die Whitehall Parlament Street hoch, bog dann in die Cockspur Street ein und lenkte den Bentley in Richtung Waterloo Place. An der Charles Street, die zum St. James Square führte, fand John einen Parkplatz. Die Fahrt hatte nur eine halbe Stunde gedauert. Für London eine reife Leistung.
    Die Charles Street war trotz des Nieselregens belebt. Zahlreiche Geschäftsleute warteten auf zahlungskräftige deutsche Touristen. John stellte den Kragen seines Trenchcoats hoch und hastete auf den Eingang des italienischen Lokals zu. Er entdeckte Jane Collins in der Ecke. Sie winkte ihm zu. »Hallo, Luigi«, begrüßte John den Wirt und bestellte einen Cappuccino. Jane hatte das gleiche vor sich stehen. Die Detektivin sah mal wieder zum Anbeißen aus.
    Das lange Haar wurde über der Stirn von einem roten Band gehalten. Der Pullover in der gleichen Farbe saß weit und war aus Kaschmirwolle. Auch der Nagellack paßte zur Kleidung. Jane war dezent geschminkt. Sie hatte es nicht nötig, sich ihre vollen naturroten Lippen nachzuziehen. Sie wirkte auch so.
    John Sinclair lehnte sich zurück. »Dann mal raus mit der Sprache«, forderte er sie auf. »Was macht denn dieser komische Club?«
    Jane Collins berichtete von einem gewissen Lidell, der zu ihr gekommen war, um sie über den Damona-Kult aufzuklären und um sie zu beauftragen, Mrs. Lidell zu bewachen, was sie allerdings bisher noch nicht getan hatte. »Ich wollte vorher noch mit dir reden, John.«
    Der Geisterjäger nickte. »Wir knacken am gleichen Problem«, meinte er. »Aber bleib du ruhig bei deinem Lidell, dann kann ich den Namen von meiner Liste streichen. Es gehören ja noch mehr Personen zu diesem Orden. Vielleicht ist sogar alles ganz harmlos«, schränkte der Geisterjäger ein, »und wir haben uns umsonst Sorgen gemacht.«
    Jane
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