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0004 - Damona, Dienerin des Satans

0004 - Damona, Dienerin des Satans

Titel: 0004 - Damona, Dienerin des Satans
Autoren: Jason Dark
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parkte seinen Bentley zwei Häuser von Adamsons Wohnung entfernt. Direkt hinter einem Haus, das renoviert wurde. Das hohe Gerüst wuchs bis zum Dach.
    John stieg aus seinem Schlitten und näherte sich dem Haus. Auf dem Bürgersteig spielten Kinder und unterhielten sich Frauen, die vom Einkauf kamen.
    Eine ganz normale bürgerliche Wohngegend.
    John sah einen grünen Morris vor dem Haus Nummer achtzehn parken. Der Geisterjäger schaute deshalb hin, weil in dem Morris ein Mädchen saß.
    Ein blasses Gesicht, das von langen, glatten und roten Haaren eingerahmt wurde.
    Der Oberinspektor bemerkte, daß das Girl ihn fixierte.
    Ein unbehagliches Gefühl beschlich ihn. Nachdenklich runzelte John die Stirn.
    Sollte dieses Mädchen etwas mit seinem Fall zu tun haben? Unsinn, sagte er sich, du siehst schon wieder Gespenster.
    John vergaß das Girl in dem Wagen.
    Die Haustür stand offen. Spielende Kinder hatten sie mit einem Keil verklemmt.
    Der Oberinspektor fand den Namen Adamson auf dem Klingelbrett an zweiter Stelle von unten. Er stieg über die Steintreppe in die erste Etage hoch. Über ihm lugte ein blasses Kindergesicht zwischen gedrechselten Stäben hervor.
    John lächelte, und das kleine Mädchen lächelte zurück.
    Vor einer verglasten Wohnungstür blieb der Geisterjäger stehen. Er schellte.
    Eine Frau mit lockigen roten Haaren öffnete die Tür und blickte John Sinclair fragend an. Die Augen der Frau hatten einen grünlichen Schimmer. Der volle, naturrote Mund war etwas geöffnet. Das lange dunkle Kleid ähnelte mehr einem Mantel und ließ von der Figur wenig erkennen.
    »Ja, bitte?« fragte die Rothaarige.
    »Mrs. Adamson?« lautete die Gegenfrage.
    »Nein, ich bin nicht Mrs. Adamson. Was wollen Sie denn von ihr?«
    John blieb gleichermaßen freundlich. »Das möchte ich ihr doch selbst sagen.«
    »Ich weiß nicht…« Die Frau nagte an ihrer Unterlippe. Dann gab sie den Weg frei.
    »Bitte kommen Sie. Mrs. Adamson fühlt sich zwar nicht wohl, aber ich nehme nicht an, daß Ihr Besuch lange dauern wird.«
    »Nein, nein.« John betrat die Wohnung. Sie war ziemlich düster. Ein seltsamer Geruch schwängerte die Luft. Er erinnerte John an Kerzen, die aus bestimmten Fetten hergestellt worden waren.
    John wurde in einen Wohnraum geführt.
    Mrs. Adamson, schmal und hager, die Wangen eingefallen, etwa dreißig Jahre alt, saß in einem hochlehnigen Sessel mit Kopfstütze. Ihre Beine wurden von einer grauen Decke gewärmt. Das blonde Haar trug sie kurz geschnitten, quasi auf Streichholzlänge geschoren. Fragend blickte sie John an.
    Der Geisterjäger stellte sich vor. Er vergaß auch nicht, seinen Beruf zu nennen, und merkte, daß Mrs. Adamson erschrak.
    Hinter seinem Rücken räusperte sich die rothaarige Frau. »Es ist wohl besser, wenn ich gehe, Gwen. Du weißt ja Bescheid.«
    »Schon gut, Lucille. Ich lasse von mir hören.«
    Die rothaarige Frau verließ die Wohnung. John hörte, wie die Korridortür ins Schloß fiel.
    Mrs. Adamson deutete auf einen Stuhl. »Bitte, nehmen Sie doch Platz, Herr Oberinspektor.« Ihre Hände fuhren wieder zurück und spielten mit einem runden Gegenstand, der an einer Kordel vor ihrer Brust hing. Die Frau bemerkte Johns interessierten Blick und gab eine Erklärung ab.
    »Es ist ein Geschenk meiner Freundin.«
    »Und was bedeutet das D darauf?« erkundigte sich John.
    »Keine Ahnung.«
    Der Geisterjäger nickte. Sein Mißtrauen war geweckt. Es war ihm klar, daß die gute Mrs. Adamson log. Denn so dumm war der Geisterjäger nicht. Der konnte eins und eins zusammenzählen. D stand für Damona, das lag auf der Hand.
    John Sinclair ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern meinte: »Sie können sich nicht denken, weshalb ich gekommen bin?«
    »Nein.«
    »Es geht um Ihren Mann, genauer gesagt, um die Scheidung.«
    Mrs. Adamson hob fragend die Augenbrauen. »Ich wüßte nicht, was Scotland Yard damit zu tun haben könnte. Seit wann kümmert sich die Polizei um Scheidungen?«
    John lächelte. »Die Frage ist berechtigt, Mrs. Adamson. Ich will versuchen, Ihnen eine Antwort zu geben.«
    »Aber rasch, bitte, Herr Oberinspektor. Ich fühle mich gesundheitlich nicht auf der Höhe. Die vergangenen Ereignisse haben mich doch sehr mitgenommen.« John nickte verständnisvoll.
    »Es geht, wie gesagt, um die Scheidung«, sagte John. »Sie häufen sich in letzter Zeit sehr, und der Scheidungsgrund ist ziemlich seltsam. Normalerweise wird eine Ehe geschieden, weil einer der Partner den anderen betrügt. Oder die
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