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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel
Autoren: K. H. Scheer
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Zelle der STARDUST.
    „Du willst sie zwingen?" fragte Dr. Manoli beunruhigt.
    „Genau das", entgegnete Rhodan gedehnt. „Mir scheint nämlich, als wäre sie von Crest weitaus stärker abhängig, als wir es uns träumen lassen. Ich habe jedenfalls sehr deutlich bemerkt, daß er ihr Befehle erteilte. Ich mache diesen Unfug nicht länger mit! Wo kommen wir hin, wenn wir wegen eines jeden neuen Zwischenfalls bei ihr um Hilfe nachsuchen müssen. Für meinen Geschmack ist der Mond dafür zu weit entfernt. Wenn es einmal darauf ankommen sollte, werden wir entscheidende Minuten und Sekunden verlieren. Ich brauche hier eine wesentlich stärkere Ausrüstung, darunter auch einige Offensivwaffen. Nein, bitte keine Fragen mehr. Wenn das geschieht, was ich im hintersten Winkel meines Hirns vermute, wird Thora ohnehin sehr munter werden. Sie unterschätzt die Menschen grenzenlos. Sie traut uns einfach nichts zu, was ich als entscheidenden Fehler ansehe."
    „Ich verstehe nicht!" stammelte Eric Manoli.
    „Du solltest nachdenken." Rhodan lächelte grimmig. „Was machst du in deiner Eigenschaft als Arzt, wenn ein Patient über fürchterliche Schmerzen klagt? Wirst du ihm laufend Morphium spritzen, oder wirst du versuchen, die Ursache des Schmerzes zu finden, um deine Behandlung dort anzusetzen?"
    „Selbstverständlich das Übel bei der Wurzel packen!"
    „Du hast es!" grinste Rhodan freudlos, „Ganz genau hast du es erfaßt. Die irdischen Geheimdienste werden auch nach der Wurzel suchen, die in unserem Falle auf dem Mond liegt. Oder nimmst du in der Tat an, die nähmen uns das Märchen noch weiterhin ab?"
    Bully winkte. Sein verkniffenes Gesicht konnte nur bedeuten, daß die Verbindung hergestellt war.
    Rhodan erhob sich gemächlich. Er ging in den abgeteilten Raum und trat vor den ovalen Bildschirm des Arkoniden-Gerätes.
    Das fremde Schiff lag auf der nicht sichtbaren Rückseite des Mondes. Mit normalen Ultrakurzwellen hätte es niemals angerufen werden können. Crest hatte auf die Frage kurz erklärt, die überlichtschnelle Funktechnik der Arkoniden hätte solche Schwierigkeiten längst überwunden.
    Für einen irdischen Ingenieur war es mehr als schwierig, solche Erklärungen wortlos zu akzeptieren. Es warfen sich wahre Gebirge von Fragen auf, die den Fachmann naturgemäß wesentlich stärker beschäftigten als einen Laien.
    Auf dem Schirm - es war ein farbiges, dreidimensionales Bild von einzigartiger Ausdruckskraft - schimmerte Thoras Gesicht. Sie war schön, atemberaubend schön und dennoch entsetzlich unpersönlich in ihrer beherrschten Kühle. Rhodan starrte fasziniert auf die weißblonden Haare, die in faszinierendem Gegensatz zu den rötlichgoldenen Augen standen. Die Augenfarbe war kein Albinismus im direkten Sinne einer Leukopathie. Sie war einfach ein Charakteristikum der Arkoniden.
    Eben noch bereit, sie mit gemäßigten Worten anzusprechen und zu versuchen, ihr Verhalten mit ihrer Erziehung zu entschuldigen, schwenkte Rhodan jählings um.
    „Verzichten Sie darauf, mir zu erklären, daß der Zeitpunkt zur täglichen Berichterstattung noch nicht gekommen ist", sagte er scharf anstelle einer Begrüßung. „Hören Sie gut zu und denken Sie daran, daß ich nicht länger eine Schachfigur auf Ihrem Brett bin. Wenn Sie nicht fähig sind, die geringen Beschädigungen an den Triebwerken Ihres Superraumschiffes zu beseitigen, um es wieder flugfähig zu machen, so halten Sie sich bitte auch für unfähig, einem irdischen Wissenschaftler und Spezialsoldaten mit Ihrem närrischen Getue imponieren zu können. Die Männer meiner Rasse haben mehr Entschlußkraft und Wagemut in den Enden ihrer Finger als Ihre Besatzungsschlafmützen in den dekadenten Hohlköpfen. Und wenn Sie jetzt die Verbindung unterbrechen, schalte ich anschließend die Energieglocke ab. Wollten Sie etwas sagen?"
    Sie starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Niemals zuvor hatte die Kommandantin eine solche Sprache gehört.
    Sie schaltete nicht ab. Rhodans Mundwinkel rutschten nach unten, als er fortfuhr: „Und nun hören Sie zu, Madam! Ich ..."
    Bully kam zu der Überzeugung, sein ehemaliger Kommandant müßte verrückt geworden sein. Er hatte eine Haltung angenommen, als wäre er der Chef jenes gewaltigen Sternenreiches, zu dem Crest „Großes Imperium" gesagt hatte. Er schien auch zu übersehen, daß der Planet Erde inmitten der Milchstraße nicht mehr war als ein winziges Stäubchen in der Wüste Gobi. Vielleicht noch weniger.
    Bully war davon
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