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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht
Autoren: Clark Darlton
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sie über den beabsichtigten Punkten nicht detonierten, trieb die eigene Geschwindigkeit sie landeinwärts, bis sie in Gebirge, Urwälder oder Steppen fielen. Nur ein Geschoß der zweiten Welle stürzte infolge zu frühen Aussetzens des Antriebes mitten ins Zentrum von Los Angeles. Es durchbohrte ein siebenstöckiges Haus und blieb im Fundament stecken.
    Den amerikanischen Raketen erging es nicht viel anders. Nicht eine einzige von ihnen detonierte oder ging auf dicht besiedeltes Gebiet nieder. Wie später festgestellt wurde, verursachten sie nur geringen Sachschaden.
    Auf den Weltmeeren bot sich ein groteskes Schauspiel.
    Die amerikanischen Bombergeschwader sichteten in einer Entfernung von mehr als zweihundert Kilometer vor der asiatischen Küste die Flotte der AF. Die Flugzeugträger und Schweren Kreuzer, die kleineren Zerstörer und Torpedoboote, ja sogar die U-Boote lagen reglos auf der Oberfläche des ruhigen Meeres.
    Major General Bryan Neldiss gab das Zeichen zum Angriff. Er konnte sich zwar das Verhalten des so unverhofft aufgetauchten Gegners nicht erklären, aber die fette Beute wollte er sich nicht entgehen lassen. Die Funkgeräte waren tot. Er bekam keine Bestätigung seines Befehls. Ohne, daß sein Pilot auch nur einen Finger rührte, setzte die Maschine zum Gleitflug an. Das ganze Bombergeschwader folgte in vorgeschriebener Ordnung. Dicht neben den feindlichen Schiffen landeten die Flugzeuge der Amerikaner im Wasser.
    Es waren Landflugzeuge. Jeder beeilte sich, die schnell sinkenden Maschinen zu verlassen. Schlauchboote nahmen die Schwimmenden auf.
    Admiral Sen-Toa gab den beabsichtigten Feuerbefehl nicht. Er ließ die Rettungsaktion anlaufen. Boote wurden zu Wasser gelassen, hilfreiche Hände zogen die amerikanischen Bomberbesatzungen aus dem sanft wogenden Ozean. In einer halben Stunde war alles vorüber. Das Geschwader der Amerikaner war versunken. Die Flotte der Asiaten lag reglos und von unsichtbarer Hand festgehalten in der leichten Dünung.
    Bryan Neldiss und Sen-Toa aber saßen einander in der Offiziersmesse stumm und kalt gegenüber. Ihr gegenseitiger Haß war der Furcht vor etwas Größerem, Unbekanntem gewichen. 150 Kilometer vor der Westküste Amerikas geschah das gleiche mit umgekehrten Vorzeichen. Nur ertrank hier einer der Piloten, da er seine schnell sinkende Maschine nicht mehr verlassen konnte.
    Die russischen Atomraketen wurden von einer unsichtbaren Faust aus ihrer Bahn gerissen, schwenkten um 180 Grad und eilten zu ihren Abschußbasen zurück. Mit geringen Abweichungen bohrten sie sich dort senkrecht in den Boden, wo sie ihren Flug begonnen hatten. Keine von ihnen detonierte oder erreichte gar die STARDUST.
    Der Atomkrieg war beendet, bevor er begann.
    Es gab sogar Farmer im Westen Amerikas und Bauern in China, die nicht einmal wußten, was geschehen war. Als sie von den abgestürzten Raketen hörten - nachdem der Funkverkehr wieder einsetzte machten sie ihrem Unwillen über die nutzlosen Versuche Luft, ein Geschoß zum Mond zu schicken. Aber dann, als sie die Wahrheit erfuhren, schwiegen sie plötzlich.
    Jemand hatte den Krieg verhindert! Ein Mensch war stärker als die Großmächte gewesen! Er hatte ihnen die Stirn geboten und mit Gewalt den Frieden erzwungen: Perry Rhodan.
    Aber nicht lange blieb Perry Rhodan der Held der einfachen Leute. Zu groß war die Beleidigung gewesen, die er den Beherrschern der Welt zugefügt hatte. Zu groß deren Bestürzung, als sie sich vom Thron ihrer Macht gestoßen sahen.
    Und wenn einer allein es nicht vermochte, die unheimliche Vorherrschaft Perry Rhodans zu brechen, dann vielleicht alle gemeinsam ...
    Mit dieser Erkenntnis begann eine fieberhafte diplomatische Tätigkeit.
     
    *
     
    Peking an Washington: Hiermit drücken wir unser Bedauern über das Mißverständnis aus, das fast einen weltweiten Krieg ausgelöst hätte. Wir schlagen ein baldiges Treffen unserer führenden Staatsmänner vor... Die Ortsbestimmung überlassen wir Ihnen.
    Peking an Moskau: Der Präsident des Ostblocks wird gebeten, an dem Treffen der Präsidenten der AF und des Westblocks, das in zwei Tagen stattfindet, teilzunehmen...
    Peking an Washington: Mit Kairo als Konferenzort einverstanden.
    Washington an Peking und Moskau: Die Besatzung der STARDUST wurde von der Regierung des Westblocks zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt. Wir schlagen der AF vor, nach Klärung der weltpolitischen Lage eine gemeinsame Mondexpedition vorzubereiten.
    Peking an Washington:
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