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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht
Autoren: Clark Darlton
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ihn zu den Organen zu transportieren. Zuerst treten Ermüdungserscheinungen auf, der von der Krankheit Befallene wird schnell schwächer; dem körperlichen Verfall folgt das Absterben des Geistes. Es gab erst seit zwei Jahren ein Mittel gegen die Leukämie: das Anti-Leukämie-Serum. Ein australischer Forscher hatte es entwickelt.
    Selbstverständlich werden wir Ihnen helfen, Crest. Aber wir können es nur dann, wenn wir uns gegenseitig vertrauen. Ich bin an Ihren Erfindungen interessiert, an Ihrem technischen Fortschritt, an - seien wir ehrlich - an Ihren Waffen. Dafür biete ich Ihnen Gesundung und völlige Regenerierung. Es ist nur ein Geschäft."
    „Ihre Ehrlichkeit ist erfrischend. Vor vielen tausend Jahren ist unsere Rasse ähnlich gewesen. Heute sind viele von uns bereits zu müde dazu. Ich glaube fast, wir können von Ihnen lernen."
    Perry dachte an die Arkoniden, die oben auf dem Mond auf ihren Ruhebetten lagen und sich von den Fiktiv-Schirmen abstrakte Bilder vorgaukeln ließen, um die Langeweile zu vertreiben. Ihr Phlegma ließ es nicht einmal zu, einen Versuch zur Reparatur des riesigen Kugelraumers zu unternehmen.
    Vieltausendjährige Herrschaft und unermüdliche Robotdiener hatten die Arkoniden zu überheblich wirkenden Snobs gemacht, deren einziger Lebenszweck darin zu bestehen schien, auf dem Rücken zu liegen und mit offenen Augen zu träumen.
    „Eine Blutauffrischung gilt auch bei uns als bestes Mittel gegen Degenerierung und genetischen Zerfall."
    Crest richtete sich im Bett auf. Er lehnte den Rücken gegen die Wand. Nun konnte man sehen, daß er mindestens einen Kopf größer als Perry war. Er unterschied sich rein äußerlich nur wenig von einem normalen Menschen. Fremd wirkten lediglich die nahezu weißen Haare, die albinoiden Augen und die außergewöhnlich hohe Stirn. Unsichtbar für das menschliche Auge lag dahinter neben dem Normalhirn das bei keinem irdischen Wesen vorhandene Extrahirn mit stark ausgeprägtem Erinnerungszentrum und dem fotografischen Gedächtnis. Daß Crest statt Rippen eine schützende Brustplatte vor Herz und Lungen liegen hatte, war erst durch Dr. Manolis Untersuchungen bekannt geworden. Er war ein Abkömmling der herrschenden Dynastie auf Arkon, dem Heimatplaneten seiner Rasse.
    Als Wissenschaftler faßte er Perrys Bemerkung wörtlich auf. „Sicherlich würde eine Blutauffrischung positive Ergebnisse zeigen, aber eine Vermischung mit Angehörigen einer primitiv ..., einer noch nicht voll entwickelten Rasse verstieße gegen das Gesetz."
    „Ich habe nicht die Absicht, Thora zu ehelichen", lächelte Perry etwas zu spöttisch. Bully, der eben zur Tür hereintrat, stieß ungeniert ein höhnisches Gemecker aus, das nicht zu seiner massigen Figur passen wollte. Manoli zählte besorgt die Pulsschläge seines Patienten. Flipper reagierte nicht.
    Für einen Augenblick fühlte sich Perry in das gewaltige Kugelraumschiff der Arkoniden auf dem Mond zurückversetzt. Thora, die Kommandantin der Expedition, die den Planeten des ewigen Lebens suchte.
    Eine hochgewachsene und ungewöhnlich schöne Frau mit hellen, fast weißblonden Haaren, großen Augen, die goldrot leuchteten.
    Eine Frau? Gewiß doch, wenn sie sich auch als ein Wesen der eiskalten Berechnung, des glasklaren Verstandes und des höchsten Intellektes gab. Ihre Haltung war von unbeschreiblicher Voreingenommenheit niederen Lebewesen gegenüber beherrscht. Nur ihr logischer Verstand hatte sie einen Kompromiß schließen lassen. Sie wußte, daß ihr keine andere Wahl blieb, wollte sie nicht den Rest ihres Lebens auf dem Mond verbringen.
    Crest schüttelte langsam den Kopf. „Ich bewundere Ihre Phantasie. Doch ich glaube, wir sollten die nutzlosen Worte lassen und überlegen, was zu tun ist. Sie versprachen mir Hilfe..."
    „Sie werden Hilfe erhalten", versicherte Perry. Er wandte sich an Bully. „ Aus deinem Bad wird vorerst nichts. Kümmere dich um die Nachrichten und versuche, die wichtigsten Sendungen abzuhören und aufzunehmen. Wir müssen wissen, was in der Welt geschieht."
    „Keiner wird uns auf die Nase binden, wenn er eine Aktion gegen uns plant. Mir wäre lieber, ich könnte mit Pounder sprechen."
    „Vorerst schweigen wir. Sollen sie sich die Köpfe zerbrechen, warum wir nicht antworten. Ich muß sie erst reif für das machen, was ich beabsichtige."
    „Reif!" Bully schüttelte den Kopf und stieß unsanft die Tür zur Radar- und Funkanlage auf. „Ich fürchte, wir sind auch bald reif."
    Perry kümmerte sich
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