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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger
Autoren: Jean M. Auel
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mit ihnen fertig werden, und nur auf sie hören sie! Die Stute ist zwar sanft, aber wenn sie gereizt wird oder das Gefühl hat, ihr Fohlen wird bedroht, kann sie gefährlich werden. Es könnte jemand verletzt werden«, warnte Jondalar.
»Tretet zurück! Ihr habt gehört, was er gesagt hat«, rief Talut mit weithin dröhnender Stimme, die alle anderen zum Schweigen brachte. Nachdem Menschen und Pferde sich ein wenig beruhigt hatten, fuhr Talut in normaler Lautstärke fort: »Die Frau hier ist Ayla. Ich habe ihr als Anführer des LöwenLagers versprochen, wenn sie uns besuchen käme, würde ihren Pferden nichts geschehen. Und das hier ist Jondalar von den Zelandonii, ein Verwandter, der Bruder von Tholies SchwippMann.« Und zum Schluß sagte er dann noch mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht: »Talut hat Gäste mitgebracht – ganz besondere Gäste!«
Zustimmend nickten die Umstehenden. Unverhohlen neugierig starrten sie die Fremden an, hielten sich jedoch so weit fern, daß das Pferd mit seinen Hufen sie nicht erreichen konnte. Selbst wenn die Fremden in diesem Augenblick wieder verschwunden wären, die Menschen vom Löwen-Lager hätten Gesprächsstoff genug gehabt für die nächsten Jahre. Daß zwei Fremde in der Gegend seien und bei den Fluß-Leuten im Südwesten lebten, darüber war auf den Sommer-Treffen genug geredet worden. Die Mamutoi trieben Tauschhandel mit den Sharamudoi, und da Tholie, eine Verwandte, einen von den Fluß-Leuten zum Mann genommen hatte, war man im LöwenLager noch interessierter als sonst. Nie jedoch wären sie auf den Gedanken gekommen, daß einer von den fremden Männern ihr Lager betreten könnte, und vor allem nicht mit einer Frau, die eine magische Kraft über Pferde ausübte.
»Ist alles in Ordnung?« fragte Jondalar Ayla.
»Sie haben Winnie Angst gemacht – und Renner auch. Sprechen Menschen immer so durcheinander? Und Frauen und Männer zur gleichen Zeit? Das ist so verwirrend, und sie sind so laut, wie soll man da wissen, wer was sagt? Vielleicht hätten wir doch besser daran getan, ins Tal zurückzukehren.« Sie hatte der Stute den Arm um den Hals gelegt und schmiegte sich an sie; dadurch tröstete sie und empfing Trost zugleich.
Jondalar wußte, daß Ayla fast so durcheinander war wie die Pferde. Der Lärm und die vielen Menschen, das war ein Schock für sie gewesen. Vielleicht sollten sie nicht zu lange bleiben. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst einmal mit zwei oder drei Menschen anzufangen, bis sie sich wieder an Leute ihrer Art gewöhnt hatte; gleichzeitig fragte er sich, was er machen sollte, wenn sie das nicht schaffte. Nun, sie waren jetzt einmal hier. Es galt abzuwarten.
»Manchmal sind die Menschen laut und reden alle auf einmal, doch meistens redet immer nur einer zur Zeit. Ich nehme übrigens an, daß sie sich den Pferden gegenüber jetzt vorsehen werden, Ayla«, sagte er, als sie anfing, die Tragkörbe herunterzunehmen, die mit einem von ihm aus Lederriemen gefertigten Geschirr zu beiden Seiten des Pferdes festgeschnallt waren.
Während sie damit beschäftigt war, nahm Jondalar Talut beiseite und erklärte ihm mit gedämpfter Stimme, die Pferde und Ayla seien ein wenig nervös und brauchten einige Zeit, um sich an alle zu gewöhnen. »Es wäre besser, man könnte sie eine Weile in Ruhe lassen.«
Talut verstand, trat unter die Leute seines Lagers und redete auf jeden Einzelnen ein. Sie verstreuten sich und wandten sich anderen Dingen zu: der Nahrungszubereitung, der Herstellung von Fellen und Werkzeugen, Verrichtungen, bei denen sie beobachten konnten, ohne daß es besonders aufgefallen wäre. Auch sie waren unruhig. Fremde waren interessant, aber eine Frau mit einer so mächtigen Zauberkraft war gewiß auch imstande, etwas völlig Unerwartetes zu tun.
Nur ein paar Kinder blieben und sahen mit großen Augen zu, als der Mann und die Frau auspackten; doch gegen sie hatte Ayla nichts einzuwenden. Sie hatte seit Jahren keine Kinder mehr gesehen – seit sie den Clan verlassen hatte nicht mehr, und sie war genauso neugierig auf die Kinder, wie die Kinder auf sie. Sie nahm Renner das Halfter ab und klopfte und streichelte erst Winnie und dann Renner. Nachdem sie das Fohlen tüchtig gekrault und liebevoll umarmt hatte, hob sie den Blick und sah, wie Latie das junge Tier mit sehnsüchtigen Augen anstarrte.
»Du möchtest Pferd anfassen?« fragte Ayla. »Kann ich denn?«
»Komm. Gib Hand … Ich zeigen.« Sie nahm Laties Hand und hielt diese an das zottelige
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