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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger
Autoren: Jean M. Auel
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als in diesem Augenblick, da sie fertig waren und er noch da war, noch in ihr.
Er liebte es, ihren üppigen Körper unter sich zu spüren, und es war so lange her, so unsinnig lange her! Aber sie liebte ihn. Wie konnte sie ihn nur lieben nach alledem? Womit hatte er soviel Glück verdient? Nie, nie wieder würde er sie gehen lassen.
Schließlich zog er sich heraus, ließ sich auf die Seite rollen und lächelte sie an.
»Jondalar?« sagte Ayla nach einer Weile.
»Ja?«
»Laß uns schwimmen gehen. Der Fluß ist nicht weit. Laß uns schwimmen gehen, wie wir das im Tal immer getan haben, und erst dann zurückkehren ins Wolfs-Lager.«
Er setzte sich neben ihr auf und lächelte. »Dann los!« sagte er, war augenblicklich hoch und half ihr auf. Auch Wolf erhob sich und wedelte mit dem Schwanz.
»Ja, du darfst mit uns kommen«, sagte Ayla, als sie ihre Sachen aufhoben und zum Fluß hinuntergingen. Eifrig sprang Wolf hinter ihnen her.
Nachdem sie im Fluß geschwommen und gebadet und mit Wolf gespielt hatten, und nachdem die Pferde sich auf dem Boden gewälzt und sie gegrast und geruht hatten, nachdem sie all dies allein und fern von der Menge getan hatten, kleideten Ayla und Jondalar sich an, fühlten sie sich erfrischt und hatten sie Hunger.
»Jondalar?« sagte Ayla, als sie bei den Pferden standen. »Ja?«
»Laß uns zusammen auf Winnie reiten. Ich möchte dich ganz nahe haben und dich spüren.«
    Den ganzen Rückweg über zerbrach Ayla sich den Kopf, wie sie es Ranec beibringen konnte. Freuen tat sie sich nicht darauf. Bei ihrer Ankunft wartete er bereits auf sie und war augenscheinlich nicht glücklich. Er hatte Ausschau nach ihr gehalten. Alle anderen hatten sich für die Hochzeitszeremonie fertig gemacht, die an diesem Abend stattfinden sollte – entweder als Zuschauer oder als Teilnehmer daran. Auch erfreute es ihn nicht, sie gemeinsam mit Jondalar auf Winnie reiten zu sehen, während Renner hinterhertrabte.
    »Wo bist du gewesen? Du solltest längst angekleidet sein.« »Ich muß mit dir reden, Ranec.«
»Wir haben keine Zeit zu reden«, sagte er mit einem gehetzten
    Blick in den Augen.
»Es tut mir leid, aber wir müssen trotzdem miteinander reden.
Irgendwo, wo wir ungestört sind.«
Ihm blieb nichts anderes übrig, als einzuwilligen. Doch erst
ging Ayla noch einmal in das Zelt hinein und holte etwas aus
ihren Sachen. Dann ging sie den Hang hinunter zum Fluß und
das Ufer entlang. Schließlich blieb Ayla stehen, griff in ihren
Kittel und holte die Schnitzerei einer Frau heraus, die sich in
ihre geistige Vogelform verwandelte, die Muta, die Ranec für sie
geschnitzt hatte.
»Ich muß dir dies zurückgeben, Ranec«, sagte Ayla und
reichte sie ihm.
Wie von einer Flamme versengt, sprang Ranec zurück. »Was
soll das heißen? Die kannst du mir nicht zurückgeben. Die brauchst du, um ein Herdfeuer zu gründen. Du brauchst sie für unsere Hochzeit«, sagte er, und so etwas wie Panik schwang in
seiner Stimme mit.
»Deshalb muß ich sie dir ja gerade zurückgeben. Ich kann
kein Herdfeuer mit dir gründen. Ich gehe fort.«
»Fort? Du kannst nicht fort, Ayla. Du hast dich mir anverlobt.
Alles ist abgemacht. Die Hochzeitszeremonie findet heute abend
statt. Du hast gesagt, du würdest dich mit mir zusammentun.
Ich liebe dich, Ayla. Verstehst du denn nicht? Ich liebe dich.«
Mit jedem Wort, das er hervorbrachte, wurde Ranecs Panik
größer.
»Ich weiß«, sagte Ayla leise. Der Schock und der Schmerz, den
sie in seinen Augen sah, taten ihr weh. »Ich habe mich dir
anverlobt, und alles ist verabredet. Und trotzdem muß ich fort.« »Aber warum? Warum so plötzlich?« sagte Ranec mit
unnatürlich hoher Stimme, so als würde er gewürgt.
»Weil ich jetzt fortgehen muß. Es ist die beste Reisezeit, und
wir haben einen langen Weg vor uns. Ich ziehe mit Jondalar. Ich
liebe ihn. Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben. Ich dachte, er
liebte mich nicht mehr …«
»Und als du dachtest, er liebte dich nicht mehr, da war ich gut
genug? Ist es so gewesen?« sagte Ranec. »Die ganze Zeit über, da
wir zusammen waren, hast du immer gewünscht, ich wäre er.
Du hast mich nie geliebt.«
»Ich wollte dich lieben, Ranec. Ich habe dich gern. Ich habe
mich nicht immer nach Jondalar gesehnt, wenn ich mit dir
zusammen war. Du hast mich viele Male glücklich gemacht.« »Aber nicht immer. Ich war nicht gut genug. Du warst
vollkommen, aber ich war nicht immer vollkommen für dich.« »Ich habe nie nach dem Vollkommenen gesucht. Ich liebe ihn, Ranec. Wie
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