Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Frau sie an sich, und eine Träne blinkte ihr im Auge.
»Vergiß nicht, wie man weißes Leder macht«, sagte sie barsch.
»Das werde ich bestimmt nicht. Und ich habe ja den Kittel dabei«, sagte Ayla und fügte mit einem verschmitzten Lächeln noch hinzu: »Du, Crozie, solltest dir aber eines merken: Würfle niemals wieder mit einer vom Herdfeuer des Mammut.«
Verwundert sah Crozie sie an, und dann brach sie in ein meckerndes Lachen aus, während Ayla sich Frebec zuwandte. Wolf war herangekommen, und Frebec kraulte ihn hinter den Ohren.
»Dieses Tier wird mir fehlen«, sagte er.
»Und dieses Tier«, sagte Ayla, während sie ihn umarmte, »wird dich vermissen.«
»Und du wirst mir auch fehlen, Ayla«, sagte er.
Plötzlich wurde Ayla von den Leuten vom Herdfeuer des Auerochsen umringt, denn alle Kinder und Barzec nahmen sie in die Mitte. Tarneg war da mit seiner Frau, Deegie wartete mit Branag, und dann fielen die beiden jungen Frauen einander in die Arme, und wieder kamen beiden die Tränen.
»In mancher Hinsicht ist es schwerer, von dir Abschied zu nehmen, als von irgend jemand sonst, Deegie«, sagte Ayla, »Ich habe nie eine Freundin wie dich gehabt, eine, die in meinem Alter stand und mit der ich über alles sprechen konnte.«
»Ich weiß, Ayla. Ich kann es immer noch nicht fassen, daß du wirklich fort willst. Wie wollen wir jetzt wissen, wer als erstes ein Baby bekommt?«
Ayla trat einen Schritt zurück, betrachtete Deegie forschend und lächelte dann. »Du. In dir wächst jetzt schon eines.«
»Ich hatte mich auch schon gefragt, ob es wohl sein könnte. Meinst du wirklich, es stimmt?«
»Ja. Da bin ich mir ganz sicher.«
Ayla sah Vincavec neben Tulie stehen. Leicht streifte sie seine tätowierte Wange mit der ihren.
»Du hast mich überrascht«, sagte er. »Ich habe nicht gewußt, daß er derjenige welcher sein würde. Aber es hat eben jeder seine Schwächen.« Er bedachte Tulie mit einem vielsagenden Blick.
Vincavec war alles andere als erfreut, die Situation so völlig falsch gedeutet zu haben. Den großen blonden Mann hatte er nie ernstlich in Betracht gezogen. Er war auch ein wenig verärgert über Tulie, weil diese seine beiden zueinanderpassenden Bernsteinstücke angenommen hatte, obwohl sie wußte, daß er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bekommen würde, was er sich dafür erhofft hatte; dabei hatte er sie ihr praktisch aufgenötigt. Er hatte spitze Bemerkungen gemacht und angedeutet, sie habe seinen Bernstein nur angenommen, weil sie eine Schwäche dafür hatte, und daß sie nicht den vollen Wert dafür zurückgäbe. Da sie jedoch so großspurig als Geschenk gegeben worden waren, konnte sie sie ihm nicht zurückgeben, und so rächte er sich jetzt durch seine schneidenden Bemerkungen.
Tulie warf einen Blick auf Vincavec, ehe sie auf Ayla zutrat, und vergewisserte sich, daß er es auch wirklich mitbekam; erst dann schloß sie die junge Frau warmherzig und aufrichtig in die Arme.
»Ich habe etwas für dich. Ich bin überzeugt, daß alle mir zustimmen werden, aber sie stehen dir bestimmt wunderbar«, sagte sie und ließ zwei wunderschöne, genau zueinanderpassende Bernsteinstücke in Aylas Hand fallen. »Sie passen zu deinem Hochzeitskleid. Vielleicht trägst du sie in den Ohren.«
»Ach, Tulie«, sagte Ayla. »Das ist zuviel. Sie sind wunderschön.«
»Nein, sie sind nicht zuviel, Ayla. Sie waren für dich gedacht«, sagte Tulie und warf einen triumphierenden Blick auf Vincavec.
Ayla bemerkte, daß auch Barzec lächelte; Nezzie nickte zustimmend.
Auch Jondalar fiel es schwer, das Löwen-Lager zu verlassen. Sie hatten ihn herzlich aufgenommen, und er hatte sie ins Herz geschlossen. Bei vielen verabschiedete er sich mit Tränen in den Augen. Der letzte, mit dem er sprach, war Mamut. Sie umarmten sich und rieben die Backen aneinander, dann trat Ayla zu ihnen. »Ich möchte dir danken«, sagte Jondalar. »Ich glaube, du hast von Anfang an gewußt, daß ich eine schwere Lektion lernen mußte.« Der alte Schamane nickte. »Aber ich habe von dir und von den Mamutoi sehr, sehr viel gelernt. Ich habe gelernt, was bedeutsam ist und was oberflächlich, und ich habe erkannt, wie tief meine Liebe zu Ayla geht. Ich habe keine Vorbehalte mehr. Ich werde immer zu ihr halten, meinen ärgsten Feinden wie meinen besten Freunden gegenüber.«
»Noch etwas mußt du wissen, Jondalar, und ich werde es dir sagen«, erklärte Mamut. »Ich wußte von Anfang an, daß du ihr Schicksal warst, und als der Vulkan ausbrach, wußte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher