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Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Titel: Zwischenstation Gegenwart (German Edition)
Autoren: Sandra Neumann
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bereit erklärt, mich auf Dauer mit Phil durch die Zeit reisen zu lassen.
     
    Unter der Dusche stellte ich das warme Wasser an und genoss den heißen, dampfenden Wasserstrahl, der auf mich hinabprasselte. Die Dusche war eine der Sachen, mit denen ich mich nach unserer Rückkehr ganz schnell wieder angefreundet hatte, genauso wie mit der Toilette und der Kaffeemaschine. Wären wir noch länger im 16. Jahrhundert gewesen, hätte ich vermutlich denjenigen ausfindig gemacht, der das WC in Elisabeths Schloss eingebaut hatte, und hätte ihn ein ebensolches in unser Haus einbauen lassen. Über kurz oder lang hätte ich Abtritt und Nachttopf nicht mehr ausgehalten.
    So in Gedanken versunken, bekam ich nicht mit, wie die Tür zum Bad sich öffnete und jemand das Bad betrat. Erst als der Duschvorhang zur Seite geschoben wurde, schreckte ich auf.
    »Und du bist dir sicher, dass du alleine zurechtkommst?«, fragte Phil grinsend. Ein Blick über seinen muskulösen und durchtrainierten Körper ließ die Lust, die wir gerade erst gemeinsam erlebt hatten, wieder aufflackern. Wenn nicht die Badezimmeruhr hinter ihm gewesen wäre, die mir zeigte, dass wir knapp dran waren, hätte ich ihn mir geschnappt, um ein weiteres Mal von ihm vernascht zu werden. Stattdessen sah ich ihn mit strengem Blick an und erwiderte:
    »Wir sind spät dran!« Was zur Folge hatte, dass sich sein anzügliches Grinsen in ein Schmollen verwandelte.
    »Habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass du viel zu praktisch bist?« Mit diesen Worten kam er unaufgefordert unter die Dusche und stellte sich zu mir unter den rauschenden Wasserstrahl. Er nahm mein Duschgel und fing an, mich von oben bis unten einzuseifen.
    »He, so haben wir aber nicht gewettet«, hob ich protestierend an, kam aber nicht viel weiter, denn schon im nächsten Augenblick hatte er mir mit seinen Lippen den Mund verschlossen. Leicht knabberte er an meiner Unterlippe, ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten und seine Hände begannen, mich sanft zu streicheln. Begierig ließ ich meine seifigen Hände über seinen Körper fahren, zog ihn dichter zu mir und presste mich enger an ihn. Doch statt dort weiterzumachen, wo er angefangen hatte, griff er zum Shampoo und fing an , meine Haare einzuseifen!
    »Und was soll das bitte?«, fragte ich enttäuscht.
    »Du hast gesagt, dass wir spät dran sind, und um Zeit zu sparen, duschen wir gemeinsam! Für alles andere findet sich heute Abend wieder Zeit.« Wie zur Bestätigung seiner Worte ließ er seine Hand zu meiner Brust gleiten und strich wie unbeabsichtigt über eine der Brustwarzen. Sofort fuhren mehrere Blitze durch meinen Körper.
    »Du bringst das besser jetzt zu Ende, sonst fürchte ich, wird das mit uns heute Abend nichts mehr, weil ich dich vorher hochkant rausschmeiße!«, drohte ich ihm in scherzhafte m Ton.
    »Ihr Wunsch ist mir Befehl, my Lady!«, antwortete er mit einem lüsternen Blick und vielversprechenden Lächeln.
     
    Nach unserer sinnlichen Dusche mussten wir uns allerdings außerordentlich beeilen, dass wir nicht doch noch zu spät kamen. Schnell trocknete ich meine Haare, drehte sie zu einem Knoten, zupfte ein paar Strähnchen heraus, damit ich nicht zu streng aussah, legte ein leichtes Make-up auf und zog mich in Windeseile an. Was für ein Unterschied zum 16. Jahrhundert, da hatte ich morgens mehrere Stunden gebraucht, bis ich fertig war, und jetzt dauerte es noch nicht mal mehr eine halbe Stunde. Auch Phil hatte sich beeilt und angezogen und mir in der Zwischenzeit, die ich noch im Bad verbracht hatte, einen Kaffee gemacht, den er mir in einem Thermobecher überreichte. Er wusste inzwischen, dass dieser Kaffee Pflicht war, ohne diesen konnte ich nicht in die Schule gehen.
    »Willst du es dir nicht doch noch mal überlegen und mit mir fahren? Mit mir wärst du bestimmt schneller da!« Da hatte er wohl recht, denn Phils Fahrweise war – wie sollte ich es sagen, ohne ihm zu nahe zu treten – zügig. Ja, ich glaube, das traf es wohl am besten; für Beifahrer mit Todesangst verbunden. Ich war gerade dabei, meine Tasche zu packen, und hielt mit einem Seufzer inne.
    »Das haben wir bereits mehrfach ausdiskutiert, ich möchte nicht, dass alle über uns tratschen, wenn wir zusammen ankommen!«
    »Sollen sie doch tratschen, was interessiert uns das? Von mir aus kann die ganze Welt wissen, dass ich dich liebe.« Eine wohlige Gänsehaut überlief mich bei seinen Worten. Vor mir stand der so ziemlich attraktivste Mann, der auf Erden
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