Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Titel: Zwischen Vernunft und purem Verlangen
Autoren: Kelly Hunter
Vom Netzwerk:
anderen.
    „Ihr könntet eure Verlobung lösen, ich kaufe Evie ihren Firmenanteil ab und unterstütze dich finanziell, bis du über dein Treuhandvermögen verfügen kannst“, schlug Logan vor.
    „Und wo bleibt Evie dabei?“, fragte Max sofort.
    „Evie verschwindet aus unserem Leben.“
    „Müsst ihr unbedingt über meinen Kopf hinweg über mich reden?“, erkundigte sie sich angespannt. „Und du kannst meinen Anteil an MEP haben, wenn ich tot bin, Logan. Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. MEP gehört mir ebenso wie Max. Es kommt nicht infrage, dass ich mich von irgendjemandem aus der Firma hinausdrängen lasse.“
    „Das wird auch nicht passieren“, versicherte Max ihr beruhigend. „Außer Logan will das keiner.“
    Evie griff nach ihrem Weinglas, stellte es aber wieder auf den Tisch, ohne einen Schluck zu trinken. Ihre Hände zitterten. Alkohol hätte alles nur noch verschlimmert.
    „Ich finde, ein Schluck Wein ist jetzt genau das Richtige“, murmelte Logan.
    „Für dich vielleicht“, konterte Evie in scharfem Tonfall.
    „Sie ertragen es nicht einmal, im selben Zimmer zu sein“, sagte Max zu seiner Mutter.
    „Das ist mir auch gerade aufgefallen.“ Caroline wandte sich Logan zu. „Ich finde, du übertreibst.“ An Evie gerichtet erklärte sie: „Daran ist sein Vater schuld. Mein erster Mann konnte seine Gefühle nicht im Zaum halten. Ihm selbst hat das am meisten Angst gemacht.“
    Die typische Sicht einer Mutter, dachte Evie. „Auf mich macht Logan nicht den Eindruck, als würde er von seinen Gefühlen überwältigt, Mrs Carmichael.“
    „Bitte nennen Sie mich Caroline, Evie. Ich bestehe darauf. Sag mal, Max, brauchst du wirklich so dringend Geld aus dem Treuhandvermögen?“
    „Wir benötigen zehn Millionen Dollar, um das Bauprojekt Verwaltungszentrum anzustoßen, quasi als Vorfinanzierung der ersten Bauphase. Das ist völlig normal. Die Kosten bei diesem Projekt sind so hoch, weil das Fundament unter Wasser gelegt werden muss“, erklärte Max. „Alle anderen Möglichkeiten, an Geld zu kommen, haben wir ausgelotet und verworfen.“ Er warf Logan einen herausfordernden Blick zu. „Mach uns ein attraktives Angebot, und Evie und ich brauchen nicht zu heiraten.“
    „Das habe ich doch gerade getan.“
    Max schüttelte den Kopf. „Dir zuliebe würde ich auf die Ehe mit Evie verzichten, jedoch nicht auf ihre Mitarbeit bei MEP. Ohne Evie läuft da gar nichts.“
    Die Fronten waren verhärtet.
    „Mir scheint, du hast dich mit diesem Projekt übernommen“, meinte Logan schließlich.
    „Nein, wir können es stemmen, wenn unsere Finanzierung steht“, entgegnete Evie.
    „Wieso bittet ihr den Bauherrn nicht um einen Vorschuss für die erste Bauphase?“
    „Haben wir schon. Er hat abgelehnt.“
    „Dann lasst die Finger davon und sucht euch ein anderes Projekt.“
    „Du hast recht.“ Unerschrocken sah Evie Logan in die Augen. „Was hältst du davon, wenn wir dir ein innovatives, prestigeträchtiges Verwaltungszentrum bauen?“
    „Von dir würde ich mir nicht einmal ein Bücherregal bauen lassen“, konterte er.
    „Was hat sie ihm damals nur getan, Mutter?“ Argwöhnisch ließ Max den Blick zwischen Caroline und Logan hin und her gleiten. „So widerspenstig kenne ich ihn gar nicht.“
    „Du hättest ihn mal als Kleinkind erleben sollen. Er konnte unglaublich aufsässig werden, wenn es nicht nach seiner Mütze ging. Ich dachte, das hätte ich ihm abgewöhnt. Offenbar habe ich mich geirrt.“
    „Ihr braucht euch nicht über meinen Kopf hinweg über mich zu unterhalten“, sagte Logan verdrießlich. „Wie ihr seht, sitze ich mitten unter euch.“
    Seine Mutter musterte ihn mitfühlend, während Max ihn forschend anstarrte und offensichtlich zu dem Ergebnis kam, dass diese Nuss nicht zu knacken war. Daher fragte er schließlich Evie: „Was hast du damals mit ihm gemacht? Hast du ihm einen Korb gegeben?“
    „Nein, ich habe alles getan, was dein Bruder von mir wollte.“
    „Das war keine gute Idee“, meinte Caroline mitfühlend.
    „Aber sicher kein Grund, sich so feindselig zu verhalten“, fand Max. „Ihr hattet eine Affäre. Ihr habt euch seit Jahren nicht gesehen. Ich begreife nicht, was daran so problematisch ist.“
    Max ist wohl noch nie von überwältigender Leidenschaft besessen gewesen, dachte Evie einfühlsam. Der Glückliche hatte ja keine Ahnung!
    „Willst du es ihm erklären, Logan, oder soll ich es tun?“, fragte Evie, als das Schweigen unerträglich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher