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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)
Autoren: Simone Elkeles
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geht nicht ums Tanzen. Es geht auch nicht um Liebe. Es geht darum, nicht wie übrig geblieben dazustehen, darum, sich akzeptiert zu fühlen.
    Ich wünschte, ich könnte sie davon abhalten, wieder in den Spiegel zu schauen, aber es hat keinen Zweck. Einmal mehr wischt sie sich die verlaufene Wimperntusche weg, und ich kann in ihren Augen sehen, dass sie aufgegeben hat. »Ich gehe nach Hause. Sag Nathan und Miranda einen schönen Gruß und dass wir uns in der Schule sehen.«
    Sie läuft an mir vorbei zur Tür hinaus, und ich versuche nicht, sie aufzuhalten, weil ich lange genug mit Jessica befreundet bin, um zu wissen, dass ich sie nicht zum Bleiben überreden kann. Außerdem, was soll ich noch sagen? Ich kann nicht einfach behaupten, dass Tarik kein toller Typ wäre, denn er ist es nun mal.
    Apropos tolle Typen, ich habe meinen jetzt lang genug allein gelassen. Ich stürze mich wieder ins Gedränge, sehe mich suchend nach Avi um und entdecke ihn am Tisch bei Miranda. Sie sind von einem Pulk anderer Leute umgeben, die sich unterhalten und lachen. Zwei Mädchen, die ich nicht kenne, stehen bei Avi. Daran, wie die eine ihre Haare zurückwirft und die andere sich mit der Zunge über die Lippen fährt, kann ich erkennen, dass sie ihn anflirten. Sofort meldet sich mein Beschützerinstinkt (okay, mein Eifersuchtsradar schlägt ebenfalls Alarm) und ich bahne mir mit herausgestreckter Brust einen Weg durch die Menschenmenge und steuere auf meinen Freund zu wie eine Büroklammer auf einen Magneten.
    Die Haarezurückwerferin erzählt von ihrer Reise nach Israel im Sommer vor zwei Jahren und wie unglaublich sie sich schon darauf freut, mal wieder hinzufahren. Die Details ihres Abenteuers sind kaum zu verstehen, weil die Musik so plärrt und ich hinter Miranda feststecke und nicht weiterkomme. Neben meinem Freund ist kein Platz.
    Die Lippenleckerin lacht, während sie sich wieder mit der Zunge über die Lippen fährt – das hat sie bestimmt zu Hause vor dem Spiegel einstudiert, denn sie macht ihre Sache erschreckend gut. Avi ist so ins Gespräch vertieft, dass er mich gar nicht registriert.
    Miranda blickt zu mir hoch. »Maya erzählt gerade von ihrer Israel-Reise«, erklärt sie mir. »Sie war eine Woche in Gadna . Das ist ein militärisches Trainingscamp.«
    Ganz groß. Die haarewerfende Maya kann mit meinem Kommandosoldaten-Freund über Waffen fachsimpeln. Mir wird übel, und ich hätte gute Lust, einfach Jessica hinterherzulaufen und ebenfalls nach Hause gehen. »Ich war auch schon mal in Israel«, rufe ich dazwischen.
    Mehr habe ich nicht beizutragen. Weder war ich in einem israelischen Militär-Trainingscamp noch kann ich meine Haare so nach hinten schleudern, als käme ich gerade frisch gestylt vom Friseur.
    Als Avi mich bemerkt, lächelt er mir ein wenig zu. Die Lippenleckerin betrachtet mich spöttisch, und das Friseursalonmädchen sagt: »War es ein Birthright-Trip oder mit Shorashim?«
    »Weder noch. Ich war mit meinem Dad dort … Er ist Israeli.«
    »Ah«, sagt sie, und dann gibt ihre Freundin mit der Irland-Reise ihrer irischen Familie an.
    Während sich alle über ihre tollen, abenteuerlichen Auslandsaufenthalte unterhalten, streckt Avi den Arm aus, legt ihn um meine Taille und zieht mich zu sich. »Hier ist kein Platz für mich frei«, sage ich zu ihm.
    Er hebt mich auf seinen Schoß. »Oh doch.« Dann tippt er der Haarwerferin auf die Schulter, und ich frage mich schon, ob er sein Militärgespräch mit ihr fortsetzen will, bis ich ihn sagen höre: »Das ist Amy, meine Freundin.«
    Während mir das Herz aufgeht und ich Avi noch mehr liebe, weil er einem Mädchen, das es offensichtlich auf ihn abgesehen hat, klarmacht, dass er zu mir gehört, nickt Miss Haarschleuder mir knapp zu und wendet sich von uns ab, um sich mit einem anderen Typ zu unterhalten.
    »Warum stürzen sich eigentlich immer, wenn ich dir kurz den Rücken zudrehe, sofort andere Mädchen auf dich?«
    »Ich habe mich mit allen möglichen Leuten unterhalten, Amy. Sei nicht so paranoid. Der da drüben heißt Dale und kommt von der South Side und da drüben ist Kyle aus deiner Schule. Er hat mich gefragt, ob wir uns über eine Singlebörse im Internet kennengelernt hätten.«
    »Was hast du ihm geantwortet?«
    »Ich habe ihn gefragt, ob er kein eigenes Leben hat. Wo ist Jessica?«
    »Sie ist gegangen. Das ist eine lange Geschichte.« Ich seufze.
    Wahrscheinlich sollte ich nicht auf andere Mädchen eifersüchtig sein. Ich weiß ja, wie Avi für mich
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