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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)
Autoren: Simone Elkeles
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hättest mich nie bekommen?«, frage ich mit einem Kloß im Hals.
    Sie reißt die Augen auf. »Nein! Amy, ich würde dich gegen nichts in der Welt eintauschen.«
    »Mom, ich war ein Ausrutscher. Ein Unfall. Gib’s zu, du hattest doch nie und nimmer vor, im College von einem One-Night-Stand schwanger zu werden.«
    »Sagen wir einfach, du warst nicht geplant. Aber ich habe nie auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht, dich wieder herzugeben. Als ich dich nach der Geburt zum ersten Mal im Arm gehalten habe, musste ich furchtbar weinen … vor Glück, Amy. Weil ich nicht geahnt hatte, wie sehr ich dich lieben würde, bis du in meinem Arm lagst. Von dem Moment an hatte ich dich ins Herz geschlossen. Ich weiß, dass ich nicht die beste Mutter war. Ich musste selbst noch richtig erwachsen werden, während ich dich aufgezogen habe. Und ich habe viele Fehler gemacht.«
    Jeder macht Fehler. »Ich auch.« Aber ich versuche, sie wieder auszubügeln.
    Wird mein Dad sein Leben je nach einer Frau ausrichten? Ja, vielleicht mit hundert, wenn er gezwungen ist, beruflich kürzerzutreten. Ich muss rausfinden, warum er so viel arbeitet, warum für ihn der Beruf oberste Priorität hat und dann erst das Privatleben kommt.
    »Es tut mir leid, Amy«, sagt Mom und sieht mich mit einem Hundeblick an, der Köter vor Neid erblassen lassen würde. »Ich hätte dir so gern die Familie geboten, die du dir immer gewünscht hast.«
    Ich lächle sie liebevoll an und lege meine Hände über ihre, sodass sie sie nicht mehr ringen kann. »Das ist schon in Ordnung, Mom. Ich kann es jetzt verstehen.«
    Das Abendessen mit Mom und Marc war nett. Weil wir wegen Moms Schwangerschaft kein Sushi essen konnten, haben wir uns was beim Thai bestellt. Marc hat sich alle Mühe gegeben, Avi in ein Gespräch zu verwickeln, aber Marc ist nicht gerade ein besonders interessanter Gesprächspartner. Wenn er sich mit einem Thema gut auskennt, kann er allerdings reden wie ein Wasserfall. Zum Beispiel, wenn es um Grundstücke geht. Über Grundstücke in den Top-Lagen von Chicago könnte er endlose Vorträge halten. Dumm nur, dass das keiner hören will.
    Nach dem Essen steigen Avi und ich ins Auto und fahren zurück in die Stadt.
    »Willst du noch mal zum Strand?«, fragt Avi. »Ich glaube nämlich, wenn es wieder so spät wird wie gestern, dann packt dein Dad die Uzi aus.«
    »Was ist eine Uzi?«
    »Eine in Israel produzierte Maschinenpistole. War zu Armee-Zeiten deines Vaters äußerst beliebt.«
    Ja, ich sehe es schon vor mir: Mein Dad, wie er uns auf seinem Esstischstuhl an der Tür erwartet, mit einer israelischen Maschinenpistole über der Schulter, zusätzlich zu seiner wütenden Miene.
    »Nö. Wir gehen in einen Club. Du hast mich in Israel auch zum Tanzen ausgeführt. Es ist Zeit, dass du die Clubs hier mal kennenlernst.«
    »Ich dachte, da kommt man in den Staaten erst mit einundzwanzig rein.«
    »Ja, aber bei dem nehmen sie es nicht so genau. Außerdem kenne ich einen aus der Band.«

30
    Abraham vertraute und fürchtete Gott so sehr, dass er bereit gewesen wäre, seinen eigenen Sohn Isaak zu opfern, weil Gott es befohlen hatte (Genesis 22,2).
    Abraham wusste, dass Gott am Ende alles gut machen würde. Darauf vertraue auch ich.
    Wir reihen uns in die Schlange vor dem Durty Nevin’s ein, bis Jess uns entdeckt und direkt zum Eingang lotst. Sie murmelt irgendwas von ihrem Onkel, der einer der Inhaber des Sicherheitsdienstes ist, bei dem die Türsteher angestellt sind. Wir steuern geradewegs auf einen bulligen Türsteher zu, der nur einen kurzen Blick auf Jess wirft und uns drei dann durchwinkt.
    Ich halte Avi an der Hand, während wir uns durch die Menschenmenge schieben.
    An einem der vordersten Tische sitzt Miranda. Sie hat ihr Haar zu einem Pferdeschwanz hochgebunden und sich tatsächlich geschminkt. »Wow, Miranda, du siehst toll aus!«, sage ich zu ihr.
    Sie lächelt, als hätte ich ihr gerade verkündet, dass sie eine Million im Lotto gewonnen hat. »Hat Jess gemacht.«
    Ich halte Jess den erhobenen Daumen hin und helfe dann den anderen, Stühle für uns drei zu organisieren.
    Nachdem wir uns gesetzt haben, taste ich nach Avis Hand, doch da greift seine bereits nach meiner. Ich blicke auf und muss schlucken, als er mir heimlich zuzwinkert.
    »Ich bin froh, dass ihr euch wieder zusammengerauft habt«, sagt Jess mit einem Blick auf unsere Hände. »Aber wenn ihr hier mit irgendwelchen ausführlichen ÖLs anfangt, dann schwöre ich, verbanne ich euch von
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