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Zwischen Macht und Verlangen

Zwischen Macht und Verlangen

Titel: Zwischen Macht und Verlangen
Autoren: Nora Roberts
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sich auf dich verlassen kann. Bin gleich wieder da!“ Serena lief in die Küche.
    Shelby war an eines der großen Fenster getreten und betrachtete den gepflegten Rasen, der von bunten Beeten eingefasst war. Es ist schön hier, dachte sie. Bei Alans Familie fühle ich mich wohl. Es sieht so einfach aus: Wir lieben uns, heiraten, bekommen Kinder … Seufzend lehnte sie die Stirn an das kühle Glas. Aber das ist eine Täuschung, denn mein Problem löst sich nicht, im Gegenteil.
    „Shelby?“
    Serena war eingetreten und betrachtete sie verwundert. „Ich habe den Kaffee mitgebracht“, sagte sie nach kurzem Zögern. „Die Waffeln kommen sofort.“
    „Danke.“ Shelby setzte sich, und Serena schenkte ein. „Alan hat mir erzählt, dass du in Atlantik City ein Casino leitest.“
    „Stimmt, Justin und ich sind Partner dort und auch in einer Hotelgruppe. Der Rest“, fügte sie schmunzelnd hinzu, „gehört ihm allein – vorläufig,“
    „Ich bin sicher, du wirst ihn davon überzeugen, dass er dich überall braucht.“
    „Alles zu seiner Zeit. Ich werde eigentlich recht gut mit ihm fertig, besonders seitdem er die Wette verloren hat und mich heiraten musste.“
    „Würdest du mir das bitte erklären?“
    „Er ist Spieler, und ich bin es auch. Wir knobelten es mit einer Münze aus.“ Die Erinnerung machte Rena sichtlich Freude. „Die Zahl verlor, der Kopf gewann.“
    Shelby setzte lachend ihre Tasse ab. „Natürlich nahmt ihr ein ganz spezielles Geldstück, das dir gehörte.“
    „Darauf kannst du dich verlassen! Er hat es natürlich geahnt, aber so getan, als wüsste er nichts. Und jetzt sind wir schon einen Schritt weiter.“ Unbewusst legte sie die Hand auf ihren Bauch.
    „Er liebt dich sehr“, sagte Shelby. „Man sieht es an seinen Augen, wenn du ins Zimmer trittst.“
    „Wir haben uns zusammengerauft, Justin und ich.“ Serena wurde nachdenklich. „Es war kein leichter Entschluss. Caine und Diana haben sich übrigens auch ganz schön schwer getan. Bei denen ist es auch Liebe auf den ersten Blick gewesen. Aber Justin und Diana hatten eine schwierige Kindheit. Es war für sie beide nicht einfach, eine feste Partnerverbindung einzugehen.“
    „Ihr MacGregors wisst ziemlich genau, was ihr wollt, und setzt es auch durch.“
    „Bei Alan hatte ich allerdings Bedenken“, fuhr Serena fort. „Aber jetzt nicht mehr. Ich bin ja so froh, dass er dich gefunden hat, Shelby. Und dass du keine von den grässlichen Mädchen bist, die er gelegentlich um sich hatte.“ Über den Tisch hinweg ergriff sie Shelbys Hand und drückte sie herzlich.
    Shelby wurde neugierig. „Was für Typen waren das denn?“ erkundigte sie sich.
    „Kühl, glatt und meist blond, mit zarten Händen und schrecklich guten Manieren, wahnsinnig langweilig jedenfalls. Mit keiner hätte ich frühstücken mögen!“
    Shelby schüttelte lachend den Kopf. „Aber das klingt doch so, als passte so eine Frau recht gut zu Senator Alan MacGregor.“
    „Zum Titel vielleicht“, warf Serena ein, „nicht zum Mann. Und der ist mein Bruder. Manchmal ist er viel zu ernst, arbeitet unentwegt und nimmt alles sehr schwer. Er braucht jemanden, der ihm hilft, ihn aufmuntert und zum Lachen bringt.“
    „Ich wünschte, dass es damit getan wäre.“ Shelbys Stimme klang merkwürdig.
    „Shelby“, begann Serena vorsichtig, „ich kann dir nicht helfen, oder? Du solltest nur wissen, dass ich immer für dich da bin. Und ich liebe Alan sehr.“
    Shelby starrte in ihre leere Tasse, dann sah sie auf. „Ich auch, Serena“
    „Es ist eben alles nicht so einfach.“ Serena lehnte sich zurück und überlegte.
    „Nein“, stimmte Shelby zu, „das ist es bei Gott nicht.“
    „Na, hast du dich tatsächlich noch entschlossen, heute aufzustehen, Shelby?“ fragte Alan, der soeben ins Frühstückszimmer gekommen war. Er spürte die gedrückte Stimmung, ließ sich jedoch nichts anmerken.
    „Es ist erst kurz nach zehn.“ Shelby wies auf die Uhr und hob den Kopf für einen Guten-Morgen-Kuss. „Hast du schon gefrühstückt?“
    „Vor Stunden! Gibt es noch Kaffee?“
    „Reichlich!“ Serena schwenkte die Kanne. „Hast du Justin gesehen?“
    „Er ist oben bei Vater.“
    „Wahrscheinlich denken sich beide wieder ganz verzwickte Finanzpläne aus.“
    „Ja“, meinte Alan trocken, „sieht allerdings eher aus wie Poker.“ Er trank einen Schluck. „Dad liegt ungefähr fünfhundert im Rückstand.“
    „Und Caine?“
    „Etwa dreihundert.“
    Es gelang Serena nicht, ein
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